Essen. Freerunning-Schlappen-Crew, 257ERS, Choma oder Essendiese; alles Namen, die ein hohes Standing bei jungen Menschen besitzen.
Veronika, der Lenz ist da. Der RWE aber auch! Und nicht zu knapp. 4:0 ist schon ein deutliches Ergebnis. Kein Wunder, dass bereits am Sonntag unter der rot-weissen Anhängerschar Frühlingsgefühle aufkeimten. „Krokusse, jemand hier?“
Vor allen Dingen „Eisenbrust“ Doumbouya blühte förmlich auf, traf zweimal. Gleich dreimal zeichnete sich der überragende Marvin Obuz als Torvorlagengeber aus. Die Leichtigkeit ist zurück. Dabrowskis Schützlinge sprühten vor Spielwitz. Alles easy. Forever Young.
Eine kluge Strategie von RWE-Seite
Überhaupt scheint sich der Verein einer Frischzellenkur unterzogen zu haben, zumindest was das Marketing betrifft. Freerunning-Schlappen-Crew, 257ERS, Choma oder Essendiese, alles Namen, die ein hohes Standing bei jungen Menschen besitzen und das über Essen hinaus. Aktionen mit ihnen sorgen für Aufsehen beim Nachwuchs. Eine kluge Strategie von Vereinsseite und eine Herzenzangelegenheit der Jungstars. Blutauffrischung für den 117 Jahre alten Traditionsklub.
Dabei ist es unerheblich, ob ich alter Knacker darauf abfahre oder nicht. Ich latsch eh immer wieder zum Stadion an der Hafenstraße, so wie Zigtausend andere treue Fans auch. Fußball pur reicht heutzutage halt nicht mehr, um genügend Geld zu scheffeln. Was immer geht, ist ein neues (Sonder-)Trikot auf dem Markt werfen. Da kommt Stimmung inne Bude. Die DFB-Elf auswärts demnächst also in Pink. Wer es mag, bitte schön, 100 Euro.
Wenn pink, dann Pink Floyd
Etwas weniger mussten die RWE-Fans für das gelb-türkise Jersey von Essendiese berappen. Alles eine Frage des Geschmacks und des Kontostandes. Niemand wird gezwungen, den Stoff zu kaufen. Für mich sind beide nicht das Gelbe vom Ei und wenn pink, dann Pink Floyd.
Schon irre, wie eine Kluft die Kluft innerhalb unserer Gesellschaft offenlegt. Bist Du nicht meiner Meinung, so bist Du mein Feind. Ist es nicht wichtiger, wer in diesen Trikots steckt? Bei Rot-Weiss Essen stecken in dieser Saison ´ne Menge guter bis sehr guter Spieler drin. Wie lange noch, ist offen. Einige Akteure sind heiß begehrt, werden von anderen Klubs umworben.
Abgänge von Etri und Preßler sind Wermutstropfen
Ein Indiz, dass die sportlich Verantwortlichen die Prioritäten richtig gesetzt und das Kerngeschäft Fußball erfolgreich vorangetrieben haben. Erst Taktik, dann TikTok. So mutt datt! Kleiner Wermutstropfen sind die Abgänge der Talente Ahmed Etri sowie Mats Preßler. Gegen Offerten von Erstligisten, findet man allerdings nur wenig Argumente für einen Verbleib an der Hafenstraße.
Nicht jeder hoffnungsvolle Nachwuchskicker schafft am Ende den Durchbruch im Profigeschäft. Wünsche den Beiden viel Glück in der Fremde. Am Ende werden auch wieder junge Spieler die Chance wahrnehmen, um mit und durch RWE den nächsten Karriereschritt zu gehen. Die Saison ist noch nicht zu Ende, zum Glück.
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Abschreiben sollte man Dabrowskis Team keinesfalls. Bisher haben sie immer wieder die Kurve gekriegt und Comeback-Qualitäten bewiesen. Es macht Spaß, der Mannschaft zuzusehen. Die Stadionauslastung unterstreicht das eindrucksvoll. Ein besseres Argument für die Zusammenführung der vier Tribünen gibt es nicht. Die Fertigstellung dürfte einfacher sein, als die Schriftzüge auf dem Handelshof auszuwechseln. Wie auch immer, meine Zuversicht ist ungebrochen.
Es gibt bessere Mannschaften als RWE, doch wenn die Truppe das Beste aus sich rausholt, dann bin ich mehr als zufrieden. Fühle mich wie ein Finne (die glücklichsten Menschen, laut Umfrage). Nur die Länderspielpause stört mich ein wenig. Doch es gibt eine Alternative. Samstag, 14 Uhr, das Benefizspiel gegen den ukrainischen Erstligisten, NK Veres. Bis dahin,
der Happo