Essen. Noch dreimal in dieser Spielzeit kommen die Heimfans in den Genuss des Essener Ausnahmestürmers, dann werden sich die Wege wohl trennen.
Die letzten Sätze im Trainer-Statement von Christoph Dabrowski nach dem 4:0-Sieg über die U23 von Borussia Dortmund hatten es in sich: „Es macht Spaß, mit ihm in jedem Training zu arbeiten. Ich glaube, er hat nächstes Jahr in der Dritten Liga nichts mehr zu suchen.“ Das saß. Gemeint war Marvin Obuz, der Torvorbereiter vom Dienst bei Rot-Weiss Essen - wenn er nicht gleich selbst trifft.
+++ RWE-Noten: Obuz macht Unterschied, Doumbouya immer besser +++
Was sich wie ein Nackenschlag für die RWE-Fans anhörte, war bei näherer Betrachtung nur die logische Konsequenz. Die Kölner Leihgabe wird zum Saisonende wieder an den Dom zurückkehren; erst recht, sollten die Kölner am Ende den Weg in die Zweite Bundesliga antreten, wofür gerade vieles spricht, zumal der „1. FC“ noch mit einer Transfersperre belegt ist.
Rot-Weiss Essen: Marvin Obuz in Köln bis 2025 unter Vertrag
Und selbst wenn die Kölner Erstligist bleiben sollten, steigen die RWE-Aktien nicht unbedingt. Obuz hat am Rhein noch einen Vertrag bis 2025, einen Kauf werden sich die Essener kaum leisten können. Bei einem Spieler mit 20 Scorerpunkten steigen alleine die Gehaltsvorstellungen des 22-Jährigen in ungeahnte Höhen, da könnte sich Rot-Weiss noch so strecken. Also, liebe Heimbesucher, drei Ligaspiele sind es noch in dieser Spielzeit im Stadion an der Hafenstraße, da heißt es sich zurücklehnen und noch einmal die Obuz-Festspiele zu genießen.
Der Außenstürmer wird nach der Saison mit ziemlicher Sicherheit ligenmäßig also aufsteigen. Und Rot-Weiss? Da glimmt das zarte Aufstiegsflämmchen nach dieser Heimgala wieder weiter auf Sparflamme. Üppige sieben Punkte plus schlechteres Torverhältnis ist es für das Dabrowski-Team momentan bis zu den Plätzen zwei und drei. Nicht unmöglich, gewiss, und sollten die dort platzierten Regensburger und Dresdner ihre Schwächephase nicht allmählich beenden, dann geht da vielleicht noch was in dieser verrückten Saison.
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So gesehen kommt den Essenern die nun folgende Länderspielpause nicht gerade gelegen, obwohl es auch gut sein kann, noch einmal Kräfte zu sammeln für den Saisonendspurt. Die Konstellation scheint günstig: Im nächsten Auswärtsspiel tritt man Ostersamstag beim 1. FC Saarbrücken an. Die Pokalhelden sind als Tabellenzehnte jenseits von Gut und Böse und haben nur drei Tage später das DFB-Pokalhalbfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern vor der Brust. Da wird der eine oder andere beim RWE-Gastspiel geistig schon abwesend sein und sicherlich keine Verletzung riskieren wollen.
Nächstes RWE-Heimspiel gegen den MSV Duisburg
Danach kommt der MSV Duisburg an die Hafenstraße - und die brauchen jeden Punkt, glänzen in dieser Saison aber nicht mit Auswärtsstärke. Also, wer geglaubt hätte, die Saison trudele für RWE jetzt schon aus, der irrt - es ist noch jede Menge Feuer drin. Gut so!