Essen. Der euphorisch gefeierte 3:2-Sieg der Rot-Weissen gegen den Halleschen FC nach 0:2-Rückstand lässt die wundersame Reise in 2024 weiter gehen.

Nein, Weihnachtslieder erklangen zum Abschluss des Fußballjahres nicht an der Hafenstraße, dafür ein alter Schlager aus früheren Zeiten: „Der RWE ist wieder da“, frohlockten die Rot-Weiss-Fans unter den knapp 15.000 Zuschauern noch lange nach Spielschluss, während die Spieler und das ganze Team die glückseligen Momente bis zur letzten Sekunde auf dem Rasen auskosteten, als das Flutlicht schon längst erloschen war.

Keine Frage, ein würdiger Abschluss eines verrückten Fußballjahres - und es was ganz so, als hätte sich der Fußballgott das Beste bis zum Schluss aufgehoben. So einen Sieg nach 0:2-Rückstand unter diesen extremen Wetterbedingungen hat der Mannschaft wirklich noch gefehlt. Was es mit ihr macht? Nun, das wird man sehen, wenn es Mitte Januar in Aue mit der Saison weitergeht. Das euphorische Gefühl, das sich gerade an der Hafenstraße einstellt, wird diese kurze Winterpause sicherlich überdauern.

RWE-Kapitän Sapina schlägt forsche Töne an

Die Töne werden forscher - und Vinko Sapina, dieser erfrischende Kapitän, der Woche für Woche sein Herz auf dem Platz lässt, gibt die Marschrichtung vor. Es soll ihm jetzt keiner mehr kommen und irgendetwas davon erzählen, man müsse weiterhin nach unten in der Tabelle schauen. Das Team wolle den Platz, den es jetzt erreicht hat, mit allen Kräften verteidigen, „plus minus zwei Plätze“, meinte der Capitano im Überschwang der Gefühle. „Plus zwei“ würde am Ende Rang zwei und den direkten Aufstieg bedeuten - aber das wäre dann wohl doch zu viel des Guten.

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Aber keine Frage, Rot-Weiss hat sich auf dem momentanen Rang vier in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht, das Nachholspiel bei den zur Zeit zerzausten Münchner Löwen immer noch in der Hinterhand. Der Sieg gehörte zum großen Teil auch dem Trainer, der auch nach dem 0:2 nicht in Aktionismus verfiel, sondern erst nach einer Stunde Spielzeit anfing, seine Joker zu ziehen, die allesamt stachen.

Mit den schnellen Verteidigern Voelcke und Wiegel, mit dem erfahrenen Eisfeld und mit den beweglichen Stürmern Vonic und Doumbouya brachte er genau die Kräfte, die die bis dahin wundgespielte Gästeabwehr noch einmal kräftig durcheinander wirbelte. Am Ende nur glückliche Gesichter an der Hafenstraße. Erwartet da noch irgendjemand Geschenke zu Weihnachten? Geschenkt!

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