Unterhaching. Rot-Weiss Essen verliert in Unterhaching und will die Englische Woche erfolgreich beenden. Wo Vinko Sapina beim 0:4 gute Ansätze sah.

Von dieser Pleite bei der Spvgg. Unterhaching muss sich Rot-Weiss Essen erst einmal erholen. Allerdings bleibt gar keine Zeit, nach der 0:4-Pleite großartig die Wunden zu lecken. Am Samstag (14 Uhr) geht es zum Ende der Englischen Woche schon wieder um Punkte in der Dritten Liga, dann läuft der SC Verl an der Hafenstraße auf.

Aber ein bisschen nachdenken sollte jeder über diesen Auftritt beim Aufsteiger, das findet jedenfalls Vinko Sapina, und der Mittelfeldmann gehört schließlich zu den Führungsspielern im Kader der Rot-Weissen. „Jeder von uns sollte sich an die eigene Nase fassen und sich das Spiel noch mal anschauen, was man da besser machen konnte.“

Rot-Weiss Essen: „Wir sollten nicht durchdrehen“

Natürlich sei es von Vorteil, dass RWE direkt am Samstag die Möglichkeit hat, diesen gebrauchten Tag mit einem Heimsieg vergessen zu lassen. Aber Sapina hat zum Auftritt im Hachinger Sportpark natürlich eine Meinung: „Wir sollten trotzdem nicht durchdrehen, alles hinterfragen und an uns zweifeln. Wir können eine gute Runde spielen, weil wir eine gute Mannschaft sind und es auch heute über weite Strecken gut gemacht haben.“

Brennpunkte zu Rot-Weiss Essens 0:4

Wie bitte? Gut gemacht und trotzdem 0:4 untergegangen? Und sprach nicht selbst Trainer Christoph Dabrowski von zu pomadig, zu fahrig und groben Fehlern? „Es gab eine Riesendiskrepanz zwischen dem Spiel am Sonntag, das sehr emotional war, und diesem Spiel am Mittwoch“, fand der Coach.

Vinko Sapina wirkte gelassen und unaufgeregt kurz nach Schlusspfiff, vielleicht ist es ja auch gar nicht schlecht, ein bisschen herunterzufahren, zu relativieren, anstatt pauschal auf die Mannschaft einzuprügeln. Sapinas Analyse klingt dennoch eigenwillig: „Wir haben bei Standards nicht gut verteidigt“, das sei ein Grund für die Niederlage. „Und wir haben aus ein, zwei klaren Chancen keine Tore gemacht. Die Einstellung war da, wir haben es über die ganzen 90 Minuten über versucht.“

RWE kassiert „ärgerliches“ Standard-Gegentor

Die Standard-Gegentor findet er „ärgerlich“: „Wir haben erst ein Standardtor bekommen in dieser Saison, heute waren es zwei, das ist dann bitter.“ Und überhaupt: „Wir waren eigentlich über weite Strecken besser im Spiel als die Hachinger, auch wenn sie sehr kompakt aufgetreten sind. Und wir bekommen die Tore auch durch individuelle Stärken des Gegners. Da muss man auch mal Respekt zollen, wie der Stürmer den zweimal reinmacht.“

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Dem Vorwurf, RWE sei nicht so gedankenschnell gewesen, nicht so frisch, widerspricht er vehement: „Das sehe ich ganz, ganz anders. Wir waren im Aufbau extrem gut in der ersten Halbzeit.“ Gegen Dresden habe dagegen anfangs gar nichts funktioniert. Doch im Laufe des Gesprächs mischt sich dann schon unterschwellig Kritik: Ja, es habe im Angriff mitunter die Tiefe gefehlt, die Flanken seien nicht glücklich gekommen. Manchmal habe die Präzision gefehlt und zwei, drei Chancen über 90 Minuten seien vielleicht auch ein bisschen wenig. „Aber wir haben heute schon gut Fußball gespielt, finde ich.“

In Ulm schwach, gegen Dresden fulminant, in Unterhaching enttäuschend: Dass RWE gerade eine Achterbahnfahrt durchmacht, findet Vinko Sapina trotzdem nicht: „Kann man so sehen, muss man aber nicht. Die Liga ist halt manchmal wild. Gegen Dresden waren wir nicht die bessere Mannschaft, gewinnen aber, weil wir sehr effektiv waren.“ Das 0:4 sei jedenfalls kein Weltuntergang. Gegen Verl, wenn Sapina auf seinen ehemaligen Klub trifft, soll der Himmel über der Hafenstraße wieder strahlen. Auch wenn einige Fans bereits unken: „Gegen Verl haben wir uns doch immer schwergetan.“

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