Duisburg. Sandro Wagner, Offensiv-Spieler des MSV Duisburg und Doppel-Torschütze im Finale der U21-Europameisterschaft, ist derzeit in aller Munde. Drei ausländische Vereine sind auf den Torjäger aufmerksam geworden. Doch Wagner will bei den Zebras bleiben.
Der MSV Duisburg hat in der zweiten Fußball-Bundesliga bisher vier Tore erzielt. Drei davon gehen auf das Konto von Sandro Wagner. Der 21-Jährige gab zudem noch eine Vorlage auf Adam Bodzek, dem am Freitagabend das 2:2 im Spitzenspiel gegen Energie Cottbus gelang.
Begehrlichkeiten geweckt
Verständlich, dass der junge deutsche Stürmer des MSV Begehrlichkeiten anderer Klubs weckt. Aktuell sind der belgische Europa-League-Qualifikant FC Brügge und die holländischen Ehrendivisionäre PSV Eindhoven sowie FC Groningen an Wagner interessiert.
Der Umworbene scheint sich davon allerdings relativ wenig beeindrucken zu lassen. „Andere Vereine sind mir egal”, wiegelt Wagner ab, „wenn ich mehr Geld als in Duisburg verdienen wollte, dann wäre ich längst weg.”
Bekenntnis zu den Zebras
Der neue Publikumsliebling liefert ein klares Bekenntnis zu den Zebras ab. „Ich bin stolz, ein Duisburger zu sein und fühle mich beim MSV pudelwohl. Außerdem bin ich kein Typ, der nach nur einer Saison gleich wieder wegläuft. Duisburg ist für mich keine Durchgangsstation.”
Ein wichtiger Faktor bei Wagners Wohlbefinden ist auch die interne Anerkennung in Duisburg. „Ich bin von einer Regionalliga-Mannschaft zum MSV gekommen, hatte beim FC Bayern nie Wertschätzung. Da gab es keinen Zuspruch und keinen einzigen Befürworter. Deswegen wollte ich unbedingt aus München weg. Duisburg ist für mich eine ganz andere Welt.”
Besuch aus Bayern
Auch Wagners Familie muss sich umstellen. „Meine Verwandten sagen immer: Sandro, komm uns doch mal in München besuchen. Ich sage dann: Kommt ihr doch zu mir nach Duisburg.” Auch da hat sich Wagner durchgesetzt. Beim Cottbus-Spiel winkte er auf der Tribüne Tante und Onkel zu.
MSV-Manager Bruno Hübner hört das Klub-Bekenntnis seines Euro-Helden natürlich gerne. „Sandro hat bei uns die Chance bekommen. Damals hat keiner an ihn geglaubt. Jetzt gibt er uns etwas zurück. Wagner weiß noch gar nicht wie gut er wirklich ist. Ich sehe ihn bei 70 bis 80 Prozent Leistungsstärke.” Gibt es trotzdem eine monetäre Grenze, bei der die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Zebras schwach werden? Hübner: „Bei der 1,2 Millionen-Offerte aus Brügge wäre so mancher Zweitligist neidisch geworden, aber wir haben definitiv abgesagt. Das Thema Verkauf wurde bei uns zwei, dreimal überlegt. Aber in der Außendarstellung wäre ein Transfer von Sandro Wagner katastrophal.”
Stattdessen bemüht sich der Aufstiegsaspirant, Wagner längerfristig zu binden. Der Vertrag des Torjägers endet im Juni 2010. Hübner: „Wir bemühen uns um eine Vertragsverlängerung mit ihm.”