Duisburg. Trotz Heimspiel: In der Favoritenrolle sieht Boris Schommers den MSV Duisburg gegen Ingolstadt nicht. Ein Ausfall in der Defensive.
Die Lage beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg ist so furchtbar, dass es keinen Spaß macht, sich darüber ernsthaft zu belustigen. Von wegen „friedvoller Umgang mit einem toten Hund“. Was wohl auch für huflahme Zebras gilt. Also, in aller Sachlichkeit.
Der hier heimische Fußball-Drittligist trifft am Samstag um 14 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena auf den FC Ingolstadt. Trainer Boris Schommers sagt über die Aussichten: „Schön wäre es, wenn wir am Wochenende einen größeren Schritt machen können. Auch wenn wir spielerisch vielleicht nicht überzeugen konnten, aber wenn wir drei Punkte wider Erwarten hier im Stadion holen, dann würde ich diesen etwas größeren Schritt sehr gerne nehmen.“
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Die vom Trainer erwähnte Außenseiterrolle erklärt sich aus dem Tabellenstand. Die Meidericher haben acht Punkte auf dem Konto und rangieren auf dem vorletzten Platz. Lediglich das Torverhältnis lässt den MSV einen Hauch besser dastehen als den SC Freiburg II. Der Abstand zu einem Nicht-Abstiegsplatz beträgt inzwischen sechs Punkte.
MSV Duisburg: Der Trainer sah einen kleinen Schritt
In den vier Spielen (einmal im Pokal, dreimal in der Liga), die das Team unter der Leitung von Boris Schommers auf den Platz gebracht hat, gelang kein eigenes Tor. Den Treffer beim 1:2 im Derby gegen Rot-Weiss Essen schoss ein Kicker der Gäste. Es gelang unter Schommers kein Sieg. Am vergangenen Sonntag beim 0:0 gegen Waldhof Mannheim holte der Nachfolger von Engin Vural seinen ersten Zähler. Über den Teilerfolg sagt der Coach: „Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Wir haben aber einen Punkt mitgebracht, das war ein kleiner Schritt.“
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Der FC Ingolstadt mit Trainer Michael Köllner und Sportdirektor Ivica Grlic findet sich auf Platz zwölf in der Tabelle wieder. Die Schanzer haben 18 Punkte und bereits 25 Tore erzielt. Jannik Mause traf allein neun Mal, einmal mehr als alle Meidericher zusammen. Der Stürmer fehlt den Gästen aber aufgrund eines Nasenbeinbruchs während des Heimspiels gegen Borussia Dortmund II (1:1). Ingolstadt überzeugt vor allem vor eigenen Publikum. In der Fremde holte die Mannschaft lediglich vier Zähler.
Zur Aufstellung sagt Trainer Boris Schommers – wie zu erwarten – nichts. Was er sagt: „Ich wäre sehr glücklich, wenn ich sagen könnte, wir haben unsere komplette Stammelf gefunden.“ Derzeit entscheidet nach Darstellung von Schommers die jeweilige Leistung im Training. Umstellungen gegenüber der Partie in Mannheim sind nicht nur wahrscheinlich.
MSV Duisburg: Eine Änderung in der Startelf gibt es mindestens
Das Regelwerk erzwingt zumindest eine. Joshua Bitter fällt nach seiner fünften Gelben Karte aus. Immerhin sieht es aber so aus, dass Rolf Feltscher von Beginn an mit dabei sein wird. Der Venezolaner zog sich gegen Mannheim eine Adduktorenblessur zu, musste bereits vor der Halbzeit raus und in dieser Woche im Training pausieren. Am Freitag stand er aber wieder auf dem Platz. Damit wird der von Boris Schommers ins Spiel gebrachte Plan B wohl nicht zum Tragen kommen. Batuhan Yavuz, Rechtsverteidiger der U 19, hatte diese Woche mit den Profis trainiert. Nachwuchsmann Santiago Castaneda, auf der Sechs vor der Abwehr unterwegs, musste nach einer Kopfprellung aus dem Mannheim-Spiel ebenfalls in dieser Woche auf Trainingsarbeit verzichten. Der Coach bestätigt, dass keine Gesundheitsgefahr bei einem Einsatz besteht.
Zurück im Kader sind Kolja Pusch (Magen-Darm-Beschwerden) und Marvin Bakalorz (Sprunggelenksverletzung). Beide sind aber, laut Schommers nach langer Ausfallzeit keine Option für die Startelf. Tim Köther, Pascal Köpke, Alaa Bakir (alle Knie) und Niklas Kölle (Schulter) fallen weiter aus. Kölle könnte aber für die Zeit nach der Länderspielpause ein Thema sein.
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Zur Offensive, dem derzeit schwächsten Mannschaftsteil, sagt der Coach: „Wir schauen jetzt wieder: Wer passt für Ingolstadt durch seine Leistungsbereitschaft und seine Trainingsbereitschaft am besten in unseren Matchplan? Derjenige muss es dann aber auch Samstag zeigen und nicht nur unter der Woche.“ Die Offensivabteilung wechselte in den vergangenen Spielen beständig. Thomas Pledl gehört aber sicher dazu. Pledl war ein Aktivposten beim 0:0 in Mannheim.
Schließlich, zwei gute Nachrichten: U-20-Bundestrainer Hannes Wolf hat Mittelfeldmann Caspar Jander erneut zu einem Nationalmannschaftslehrgang eingeladen. Nachwuchs-Deutschland spielt am Freitag gegen Rumänien und am Montag gegen England. Kaan Inanoglu, Stürmer der U 19 beim MSV, (drei Tore gegen den BVB) ist in die türkische U 19 berufen worden. Im Rahmen der EM-Qualifikation stehen drei Partien gegen Litauen, Belarus und Griechenland auf dem Programm.