Duisburg. Das Team des MSV Duisburg fällt beim 0:5-Debakel gegen Borussia Dortmund II in alte Muster zurück.

Das Ostergeläut an den Feiertagen galt nicht den Drittliga-Fußballern des MSV Duisburg. Die Zebras verharren weiter im Karfreitagsmodus. Nach dem 0:5 (0:1)-Debakel gegen Borussia Dortmund II am Samstag geht bei den Zebras wieder die Abstiegsangst um. Lange wähnten sich die Verantwortlichen des Spielvereins in Sicherheit, nun schrillen wieder die Alarmglocken.

MSV: Erinnerungen an die vergangene Saison

Die heftige Heimniederlage ließ Erinnerungen an die Rückrunde der letzten Saison wach werden. 3:4 gegen Saarbrücken, 0:5 gegen Magdeburg, 3:6 gegen Osnabrück und 0:6 gegen 1860 München – die Meidericher Mannschaft lieferte damals nicht nur in der Defensive einen Offenbarungseid ab, sie fiel am Ende auseinander.

Ein überraschendes Debakel

Die aktuelle Spielzeit verlief bisher durchwachsen, aber ein Debakel dieser Art kam überraschend – auch für Trainer Torsten Ziegner. „Ich habe nie geglaubt, dass wir in dieser Saison ein Spiel mit 0:5 verlieren. Egal auf welche Art und Weise“, gab der 45-Jährige am Samstag konsterniert zu Protokoll. Über die „Art und Weise“ ließ sich der Thüringer ebenfalls aus: Schläfrig und pomadig sei seine Mannschaft aufgetreten. Kurzum: „Das erste Mal in dieser Saison bin ich so richtig sauer auf meine Mannschaft.“ Torwart Vincent Müller, von seiner Bestform diesmal weit entfernt, sagte: „Die erste Halbzeit war schon träge. Die zweite Halbzeit war noch weniger als vorher.“

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„Das war von der ersten Minute an ein schwacher Auftritt. Was mir gefehlt hat, war, dass man sich gewehrt hat“, kommentierte Präsident Ingo Wald, der gleichzeitig klarstellte: „Das Thema Schauinsland hat mit dem heutigen Spiel ja nichts zu tun.“ Und Torsten Ziegner wollte den Streit mit dem Sponsor nicht kommentieren: „Sehen Sie es mir nach, dass ich nach dem Spiel keinen Kopf dafür habe.“

In der Defensivabteilung sind mittlerweile die Dämme gebrochen, die Stabilität in der Abwehr, die in dieser Spielzeit Priorität genießen sollte, ist dahin. Mittlerweile ist auch nicht mehr ausschlaggebend, ob Abwehrchef Sebastian Mai dabei ist oder nicht. In der Hinrunde kassierte der MSV 25 Gegentreffer, in der Rückrunde sind es schon 21. Und für die Meidericher stehen noch acht Partien auf dem Programm.

MSV Duisburg: Senger mit Eigentor

In den letzten sechs Partien kassierte das Ziegner-Team immer mindestens zwei Gegentreffer. „Wir müssen unsere Hausaufgaben selber machen. So ein Auftritt darf nicht noch einmal passieren. Fünf Gegentreffer sind einfach zu viel“, so Innenverteidiger Marvin Senger, der ein Eigentor zum Debakel gegen den BVB beisteuerte.

In Oldenburg (3:2) sowie gegen 1860 München (2:2), gegen den SC Verl (3:3) und beim Halleschen FC (2:2) konnte die Offensivabteilung immerhin Schadensbegrenzung betreiben. Gegen abstiegsbedrohte, aber überaus spielfreudige Dortmunder lief auch im Angriff nicht viel zusammen. Es war aus Duisburger Sicht schon tragisch: Eine der beiden größten Chancen, ein Kopfball von Sebastian Mai, machte Benjamin Girth zunichte, indem er den Ball aus kurzer Distanz über das Tor knallte. Im gelben Trikot wäre das als Rettungsaktion durchgegangen. Zudem scheiterte Julian Hettwer nach einem Jander-Pass freistehend am Dortmunder Torwart Marcel Lotka.

Youngster Hamza Anhari feierte am Samstag beim MSV Duisburg als Einwechselspieler sein Drittliga-Debüt.
Youngster Hamza Anhari feierte am Samstag beim MSV Duisburg als Einwechselspieler sein Drittliga-Debüt. © Jan Fromme/firo Sportphoto | Jan Fromme

Torsten Ziegner hatte in der Aufstellung mit einer Überraschung aufgewartet. Phillip König bekleidete von Beginn an die zentrale Position in der offensiven Mittelfeldkette – auch weil Alaa Bakir (erkrankt) und Kolja Pusch (Rückenprobleme) ausfielen. In der 37. Minute verletzte sich König indes, für ihn kam Benjamin Girth in die Partie. Nach 60 Minuten kam Kaderdebütant Hamza Anhari zu seinem ersten Drittliga-Einsatz. Die große Chance für den 19-Jährigen entpuppte sich aber schnell als eine undankbare Aufgabe.

Ziegner kündigte für diese Woche eine intensive Aufarbeitung des Debakels an. Erst am Montag, 17. April, besteht mit der Partie bei Viktoria Köln die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Der MSV steht unter Druck, das Restprogramm ist anspruchsvoll. Nach der Köln-Partie folgen die Heimspiele gegen die Aufstiegsaspiranten SV Wehen Wiesbaden und SV Elversberg 07.