Duisburg. Streit zwischen dem MSV Duisburg und Schauinslandreisen wird zur Schlammschlacht. Nach dem 0:5 gegen den BVB holt der Klub zum Gegenschlag aus.

Der Ärger über die 0:5-Niederlage gegen Borussia Dortmund saß bei den Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg am Samstag tief. Doch nicht nur der sportliche Aspekt belastete die Führung der Zebras. Nach dem Spiel distanzierte sich der Verein von vereinzelten Transparenten gegen Hauptsponsor Schauinslandreisen während der Partie. Zudem holte die Vereinsführung zum Gegenschlag gegen Schauinslandreisen-Vertreter und Ex-MSV-Präsident Andreas Rüttgers aus.

Fans des MSV Duisburg üben Kritik an Schauinslandreisen und Andreas Rüttgers.
Fans des MSV Duisburg üben Kritik an Schauinslandreisen und Andreas Rüttgers. © firo

MSV Duisburg distanziert sich von Aufruf zu Gewalt

Während der Partie waren verschiedene Protestbanner – vor allem im Bereich der Fantribüne zu sehen. Zumindest ein Banner ging zu weit. „Ab heute seid ihr vogelfrei“ war zu lesen. Der MSV Duisburg erklärte nach der Partie auf seiner Internetseite: „Der MSV distanziert sich aus gegebenem Anlass noch einmal ausdrücklich von Aufrufen zu Gewalt oder auch Intentionen, die als Aufruf zu Gewalt verstanden werden könnten.“

Wenige Minuten später veröffentlichte der MSV Duisburg ein Statement zu Aussagen, die Andreas Rüttgers unter der Woche unter anderem in einem Podcast mit Radio Duisburg getätigt hatte. Wie der MSV erklärte, wählte der Verein bewusst einen Zeitpunkt nach dem Spiel, um nicht vor dem Anpfiff Unruhe zu verursachen. Dabei äußert sich der MSV vor allem über die angebliche Forderung von Schauinsland, Sportchef Ralf Heskamp zu feuern. Rüttgers habe „am 24. Mai 2022 erstmalig und unmissverständlich gefordert, Ralf Heskamp wegen Nichtbeachtung des sportlichen Konzeptes sofort freizustellen. Ansonsten würde die Stundung für die Darlehen für die Saison 2022/23 nicht erfolgen“, heißt es in der Erklärung des Vereins.

"Ab heute seid ihr vogelfrei" - Fans des MSV Duisburg rufen auf einem Banner zu Gewalt auf. © ffs

Zu diesem Thema erklärt der MSV weiter: „Im Laufe des zweiten Halbjahres 2022 hat Andreas Rüttgers aber immer wieder die Ablösung von Ralf Heskamp gefordert. Aufgrund der großen Bedeutung von Schauinsland-Reisen für den MSV haben wir in der Vergangenheit immer wieder Kompromissen und Wünschen zugestimmt. Hier wurde aber eine rote Linie überschritten, zumal Andreas Rüttgers verstärkt Personen innerhalb und außerhalb des Vereins neue Positionen im Verein ohne Absprachen angeboten hat.“ Zudem benennt der MSV mit dem neuen Vorstandsmitglied Uwe Struck und Ralf Rottmann (Vertreter des Sponsors „Heim & Haus“) zwei Zeugen, die bestätigen, dass Andreas Rüttgers im Logenbereich der Arena die Absetzung von Ralf Heskamp gefordert hätte.

Weitere Themen und News rund um den MSV Duisburg

MSV Duisburg: Keine Antwort von Schauinslandreisen

Zudem erklärt der MSV Duisburg, dass Schauinslandreisen vor der Mitgliederversammlung am 22. März weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert hätte. Entsprechende Anfragen von MSV-Boss Ingo Wald in den letzten Tagen vor der vom Sponsor erklärten Trennung seien nicht beantwortet worden“, wie Wald erklärte. Schauinslandreisen-Geschäftsführer Gerald Kassner weilte in Afrika, als das Unternehmen die Partnerschaft mit dem MSV aufkündigte. Einen Kontakt auf „Chefebene“ gab es seitdem offenbar nicht mehr. Ingo Wald: „Er hat auf meine zwei Anfragen nicht reagiert. Ich glaube nicht, dass da noch eine Reaktion von ihm kommt.“