Duisburg. Drittligist MSV Duisburg darf endlich wieder einen Heimsieg feiern. Das 4:0 gegen den FSV Zwickau ist für Präsident Ingo Wald Wahlkampfhilfe.
Am Samstag Vormittag hatte sich MSV-Präsident Ingo Wald offiziell mit seinem neuen Team um vier weitere Jahre an der Spitze des Duisburger Fußball-Drittligisten beworben. Am Nachmittag leistete seine Mannschaft dann die perfekte Wahlkampfhilfe. Die Zebras besiegten vor 9116 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena das Kellerkind FSV Zwickau mit 4:0 (2:0). Wald sagte nachher auf die Unterstützung für seine Kandidatur durch den Erfolg angesprochen: „Das war hilfreich. Aber es sind noch ein paar Spiele bis zur Wahl.“ Am 22. März entscheiden die Mitglieder, wer den Klub bis 2027 führen soll.
MSV Duisburg holt einen Heimsieg für die Fans
Der Erfolg hatte aber vor allem ganz aktuelle Auswirkungen. Der Sieg beendete die kleine Serie mit zuletzt drei Spielen ohne volle Ausbeute. In der Tabelle trennen die Zebras nun neun Punkte von einem Abstiegsplatz. Das dämpft alle Sorgen, womöglich doch noch in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Nachdem zuletzt am 1. Oktober ein Heimsieg gelungen war, konnten die Meidericher im sechsten Anlauf endlich mal wieder einen Heimsieg feiern. Trainer Torsten Ziegner sagte: „Wir hatten uns das unbedingt vorgenommen. Ich bin froh, dass wir den Leuten, die heute ins Stadion gekommen waren, das Gefühl geben konnten, dass es sich lohnt zu kommen und hier was zu erleben.“
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Der Trainer hatte zu dem Eventcharakter der Partie einiges beigetragen. Seinen gelernten Innenverteidiger Sebastian Mai stellte Ziegner als echten Mittelstürmer auf. Der Kniff griff. Mai legte nach einer Ecke per Kopf zum 1:0 durch Tobias Fleckstein (24.) auf. Vor dem 2:0 machte er ebenfalls per Kopf den Weg für Moritz Stoppelkamps (41.) siebten Saisontreffer frei. Vor dem 3:0 durch Niclas Stierlin (49.) öffnete sein weiter Einwurf die Tür. Nur am 4:0 durch Kolja Pusch (67.) war der Aushilfsstürmer nicht beteiligt. Für den Abwehrmann war die Rolle nicht ungewohnt. In Halle hatte der 29-Jährige bereits den Angreifer gegeben. Zudem berichtete Mai, dass er in der vergangenen Woche im Training häufiger ganz vorne gefragt war. Da habe er schon was geahnt.
Ziegner sagte später: „Sebastian vorne spielen zu lassen, war eine Variante, weil wir vorne viel Unruhe stiften und den Gegner permanent nerven wollten. Ich wusste aus meiner Zeit aus Halle, dass er das kann.“ MSV-Mittelfeldmann Marvin Bakalorz bestätigte: „Sebastian hat alles richtig gemacht. Man hat ja gesehen, wie er die Bälle vorne angenommen und festgemacht hat.“ Ziegner fügte aber hinzu: „Ich weiß auch, dass Sebastian kein Stürmer ist.“ Nach Ansicht des Trainers weiß Sebastian Mai als gelernter Innenverteidiger jedoch, „was Innenverteidigern nicht besonders schmeckt.“ Der Überraschungsstürmer wollte derweil nicht ausschließen, dass er noch einmal ganz vorne zum Einsatz kommt: „Ich kann das schon noch eine gewisse Zeit.“
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MSV Duisburg: Moritz Stoppelkamp überragend
Im Rummel um Sebastian Mai ging ein wenig unter, dass Moritz Stoppelkamp der wahre Man of the Match war. Der Kapitän bereite das 1:0 per Ecke vor. Das 2:0 machte er selbst. Das 3:0 und 4:0 bereitete der 36-Jährige vor. In einer energisch und zielstrebig auftretenden Truppe war Moritz Stoppelkamp einmal mehr der entscheidende Mann. Es würde sich keiner wundern, wenn die Verantwortlichen beim MSV mehrere Meter Frischhaltefolie kaufen würden. Denn ohne Stoppelkamp, der an 20 von 29 MSV-Treffern in dieser Saison unmittelbar beteiligt war, geht es nicht.
Die MSV-Fans sangen: „Oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht gesehen.“ Sie hatten in jeder Hinsicht recht: Es war ein schöner Sieg und das letzte 4:0 vor eigenem Publikum gab es am 4. Juli 2020.