Duisburg. Ohne Moritz Stoppelkamp läuft im Angriff der “Zebras“ nicht viel zusammen. Der MSV Duisburg braucht im Sommer frische Kräfte im Sturm.
Ralf Heskamp, Geschäftsführer Sport beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, befindet sich mit Cheftrainer Torsten Ziegner bereits seit Wochen im Austausch, um die kommende Saison zu planen. Auch wenn die Ernte noch nicht eingefahren ist – auf dem Weg zum Klassenerhalt muss das Team in den nächsten Monaten noch abliefern – hat der 57-Jährige bereits klare Vorstellungen. „Wir wissen jetzt schon, welche Positionen wir besetzen müssen“, so Heskamp, der in den kommenden Wochen die Gespräche mit dem aktuellen Personal aufnehmen will.
Details nennt der Sportchef noch nicht, aber es ist kein Geheimnis: Die Offensivabteilung der Meidericher zählt aktuell zu den größten Baustellen. Zudem haben die Verantwortlichen die Außenbahnen im Blick. Die ersten Auftritte im neuen Jahr haben gezeigt: Im Spiel nach vorne geht zu wenig. Lediglich auf Moritz Stoppelkamp ist Verlass. Der Kapitän traf in den letzten beiden Spielen gegen Osnabrück und in Essen je einmal. Zum 3:2-Sieg in Saarbrücken steuerte der gebürtige Buchholzer einen Assist bei. Mit sechs Treffern und zehn Vorbereitungen steht Stoppelkamp an der Spitze der Duisburger Statistik.
MSV Duisburg: Trainer Ziegner hofft auf Girth-Rückkehr
Erst mit der Systemumstellung zum Jahreswechsel – im Mittelfeld setzt Torsten Ziegner aktuell auf eine Raute – ist Stoppelkamp als klassischer Stürmer unterwegs. Zuvor hatte der Routinier in der offensiven Mittelfeldkette zumeist auf dem Flügel gespielt. Mit der neuen Rolle als Stürmer im Zwei-Mann-Angriff kommt der Kapitän nach eigenem Bekunden gut zurecht: „Ich habe da viele Freiheiten und komme oft zum Abschluss.“
Die etatmäßigen Stürmer konnten in dieser Saison bislang nicht ihrem Stellenprofil gerecht werden. Aziz Bouhaddouz erzielte in der Hinrunde nur zwei Treffer. Trotz guter Wintervorbereitung konnte der Marokkaner nach dem Re-Start nicht zünden. Bouhaddouz, der das Derby in Essen erkrankt verpasste, verbuchte noch keinen Startelfeinsatz und blieb zweimal als Einwechselspieler ohne Erfolg. Julian Hettwer durfte zuletzt zweimal von Beginn an spielen. Zuvor war das Eigengewächs in zehn Spielen als frische Kraft von der Bank gefragt. Ein Tor gelang ihm noch nicht. Neuzugang Phillip König, der im Zuge einer hartnäckigen Corona-Infektion erst verspätet ins Geschehen eingreifen konnte, verbuchte 13 Einsätze – davon zwei von Beginn an – und konnte ebenfalls noch nicht einnetzen.
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Chinedu Ekene, der in Essen in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz den Siegtreffer verpasste, schoss die Zebras im August im Hinspiel beim FSV Zwickau zum 1:0-Erfolg – sein bislang einziger Treffer bei 18 Einsätzen. Pechvogel Benjamin Girth traf in drei Spielen zweimal – zwei Verletzungen warfen den Spätsommer-Einkauf aber zurück. Torsten Ziegner hofft, dass der 31-Jährige noch in dieser Woche auf den Trainingsplatz zurückkehren wird.
Bei der Kaderplanung muss Sportchef Ralf Heskamp mehrere Parameter im Auge haben. Bis zum 1. März müssen die Zebras die Lizenzunterlagen in der DFB-Zentrale einreichen. Erst nach der Begutachtung durch den Verband wird Heskamp wissen, in welchem Rahmen sich der Spieleretat für die kommende Saison bewegen wird.
Bleibt Stoppelkamp doch länger als Spieler beim MSV Duisburg?
Auslaufende Verträge bieten derweil Chancen für Neuerungen. So ist das Arbeitspapier von Aziz Bouhaddouz nur noch bis zum Saisonende gültig. Der frühere WM-Teilnehmer wird im März 36 Jahre alt. Auch deshalb spricht derzeit wenig für ein weiteres Engagement beim MSV Duisburg.
Moritz Stoppelkamp ist schon seit Dezember 36 Jahre alt. Der Kapitän hatte im vergangenen Sommer einen neuen Vertrag, der auch eine Beschäftigung beim MSV im Bereich Analyse und Scouting nach der aktiven Karriere beinhaltet, unterschrieben. Den Spielerkontrakt bezeichnete der Verein damals als einen „Ein-Jahres-Vertrag“. Die Verantwortlichen und Stoppelkamp wollten aber nicht ausschließen, dass es doch noch über den kommenden Sommer hinaus mit der Spielerkarriere des Offensivmannes weitergehen könnte. Argumente dafür liefert der Spieler auf dem Platz aktuell jedenfalls ab.