Der MSV Duisburg macht seine Fans mit dem 3:1-Sieg gegen Freiburg II glücklich. Matchwinner Moritz Stoppelkamp liefert weiteren Grund zur Freude.

Den 3:1 (1:0)-Heimsieg des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg über die zweite Mannschaft des SC Freiburg fassten die Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena ebenso lautstark wie zutreffend zusammen: „So schön, das hat man lange nicht gesehen.“ Eine so „reife Leistung“, wie MSV-Präsident Ingo Wald am Montagabend sagte oder ein so „klasse Spiel“, wie Zebra-Trainer Torsten Ziegner bilanzierte, hatte man vom Spielverein zuletzt im ersten Halbjahr der Corona-Saison 2019/2020 gesehen.

MSV Duisburg: Sorgen um verletzten Alaa Bakir

MSV-Mittelfeldspieler Alaa Bakir konnte sich an dem Erfolg, der die Zebras auf Platz acht in der Tabelle hievte, nicht mitfreuen. Die Offensivkraft musste nach einem Zweikampf in der 29. Minute mit einer offenbar schweren Knieverletzung den Platz verlassen und kam zur weiteren Untersuchung direkt ins Krankenhaus.

MSV-Profi Alaa Bakir wird verletzt vom Platz getragen.
MSV-Profi Alaa Bakir wird verletzt vom Platz getragen. © firo

Aus einer hoch engagierten und immer wieder auch spielerisch überzeugenden Mannschaft ragte ein Jubilar heraus. Kapitän Moritz Stoppelkamp schoss in seinem 100. Drittliga-Spiel das Tor zum 3:0-Zwischenstand (59.) selbst und legte sowohl für Rechtsverteidiger Joshua Bitter (30) und als auch für den eingewechselten Stürmer Aziz Bouhaddouz mit perfekt geschossenen Ecken zu Treffern für die Hausherren auf. Es hätten noch mehr Scorer-Punkte sein können: Marvin Bakalorz (14.) und Aziz Bouhaddouz (62.) vergaben nach weiteren Stoppelkamp-Standards beste Kopfballchancen.

Die Zebra wackelten nur für einen Moment als der eingewechselte Philip Fahrner (68.) für die Gäste traf. Wirklich verderben wollten die Breisgauer dem Mann des Tages das Jubiläum aber nicht. Es wurde etwas heißer vor dem MSV-Tor von Vincent Müller. Richtig gebrannt hatte es aber nie.

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Stoppelkamp wusste selbst nicht, dass er die 100 am Montag voll gemacht hatte. Den Moment nutzte der Chef auf dem Platz vor laufenden Fernsehkameras bei Magentasport dann aber doch zu einem Bekenntnis: „Ich bin jetzt bei meinem Herzensverein und werde hier meine Karriere beenden. Es geht nicht immer nur ums Geld. Ich spiele mit dem Herz Fußball. Ich liebe diesen Verein.“ Schnell fand der Duisburger Junge aber zur Sachlichkeit zurück: „Heute endlich der erste Heimsieg, zweites Spiel in Folge gewonnen, das dritte Spiel in Folge nicht verloren: Wir sind auf einem guten Weg und müssen weiter dran bleiben. Dann hoffe ich, dass wir eine gute Saison spielen.“

Während Moritz Stoppelkamp die 100 vollmachte, feierte Rechtsverteidiger Joshua Bitter sein erstes Mal: In seinem 53. Pflichtspiel für die Zebras gelang dem 25-jährigen Abwehrmann ein Debüt: „Ich habe mit meinem ersten MSV-Tor den Abend gekrönt.“, sagte er nachher schmunzelnd. Aber auch Bitter blickte vor allem sachlich auf eine richtungsweisende Partie für den Spielverein zurück: „In der ersten Halbzeit hatten wir Vorteile. In der zweiten Halbzeit hat man nach dem Gegentor gemerkt, dass uns das geschockt hat und wir brauchten ein paar Minuten, um wieder Fassung zu gewinnen. Aber alles in allem ein hochverdienter Sieg.“

Da war er sich mit seinem Trainer einig. Torsten Ziegner hatte zudem wie Bitter gesehen, dass nach 70 sehr starken Minuten sein Team noch einmal unter Druck geraten war. Ziegner erklärte das weniger mit der Wirkung des Gegentors, als mit dem hohen Aufwand der Truppe: „Wir haben mit viel Tempo und Wucht gespielt. Wir mussten sehr viel investieren und das hat man in den letzten 15 bis 20 Minuten gemerkt.“

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MSV Duisburg: Englische Woche macht sich bemerkbar

Am Fitnesszustand seiner Mannschaft ließ ihn das freilich nicht zweifeln: „Das ist normal, das man am Ende einer Englischen Woche, bei der wir einen hohen Aufwand betreiben mussten, um die Ergebnisse zu erreichen, müde wird.“ Sieben Punkte holte der Spielverein auf der Kurstrecke von neun Tagen. Auf der Zielgeraden ließen sich einige MSV-Spieler die Krämpfe aus den Waden schütteln. Dabei tickte auch Zeit von der Uhr.

Es bleibt ein wenig Zeit zum Erholen: Erst am Sonntag (14 Uhr) müssen die Meidericher wieder beim SV Meppen ran und wollen ihren Weg fortsetzen. Kapitän Moritz Stoppelkamp setzt den Kurs: „Ich will in diesem Jahr Erfolg haben mit den Jungs.“