Duisburg. Fünf schwache Minuten kosten dem MSV Duisburg zwei Punkte gegen Rot-Weiss Essen. Nach dem 2:2 im Revierderby war die Stimmung dennoch positiv.

Drei bittere Minuten verdarben den MSV-Fans die süße Freude an einem Derbysieg über Rot-Weiss Essen. Trotz einer 2:0-Führung durch Marvin Bakalorz (6.) und Moritz Stoppelkamp (52.) und einer beherzten Leistung über mehr als 60. Minuten kamen die Drittliga-Zebras nicht über ein 2:2 (1:0) gegen den Nachbarn und Erzrivalen hinaus. Simon Engelmann (68.) und Lawrence Ennali (71.) trafen für den Gast.

MSV Duisburg: Vincent Müller bewahrt Zebras vor Heimpleite

28.200 Zuschauer sahen ein Fußball-Derby, dass – zum Leidwesen der Meidericher – alle Erwartungen an einen Nachbarschaftskampf erfüllte. In der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena lieferten sich die beiden Teams einen beherzten Kampf. Jede Menge Drama gab es dank der zwei schnellen Gegentore der Essener ebenfalls. Ein scheinbar sicherer Sieger musste schließlich sogar noch um den Punkt bangen. In der Nachspielzeit hatte Essens Felix Bastians die große Kopfball-Chance zum vollen Erfolg für den Gast. MSV-Keeper Vincent Müller verhinderte mit einem Reflex die totale MSV-Enttäuschung.

Ein Dreier wäre des Guten jedoch zu viel gewesen. Das räumte auch Essens Trainer Christoph Dabrowski ein. MSV-Präsident Ingo Wald sah den Lokalrivalen zumindest „als moralischen Sieger“. MSV-Coach Torsten Ziegner bekannte: „Aktuell fühlt sich dieser Punkte eher wie eine Niederlage an.“ Immerhin, er hatte ein „cooles Fußballspiel“ gesehen. Kapitän Moritz Stoppelkamp, als Torschütze und Vorbereiter bester Duisburger, sagte: „Es war ein geiles Derby. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: Wir waren da. Wir haben die Zweikämpfe gewonnen. Wir haben guten Fußball gespielt.“ Warum es trotzdem nicht gereicht hat? „Weil wir fünf Minuten nicht aufgepasst haben.“ MSV-Innenverteidiger Marvin Senger betrachtete den Fight „mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Eigentlich haben wir ein super Spiel gemacht. Unglücklich war, dass wir innerhalb von vier Minuten das Spiel so hergeben.“

Torschütze Marvin Bakalorz beschrieb es so: „Vier oder fünf Minuten haben uns das Genick gebrochen. Aber im Großen und Ganzen können wir stolz auf uns sein, wie wir in dem Derby agiert haben. Leider konnten wir den Fans keinen Sieg schenken. Aber wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht.“

Trainer Torsten Ziegner hatte wie alle anderen im Stadion gesehen: Der MSV hatte die Partie lange voll im Griff. Ziegner sprach von einer „nahezu perfekten“ Leistung seiner Mannschaft. Die Meidericher machten früh in der ersten Halbzeit und früh in der zweiten Halbzeit die Tore. Marvin Bakalorz köpfte eine Ecke von Moritz Stoppelkamp in der sechsten Minute zum 1:0 ein. Alaa Bakir bereite per Konter das 2:0 (52.) vor. Ziegner: „Nichts deutete darauf hin, dass das Spiel noch einmal in die andere Richtung kippen könnte.“

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Eine Situation sorgte dann dafür, dass die Dinge aus der Waage gerieten. Diese Situation war der Fehlpass von Abwehrmann Oliver Bitter direkt vor die Füße von Ron Berlinski. Der legte auf den eingewechselten Simon Engelmann. Der Treffer in der 68. Minute ließ die Zebras taumeln. Lawrence Ennali nutzte das Schwindelgefühl, um nur drei Minuten später den Ausgleich zu erzielen. Oliver Bitter und Sebastian Mai hatten den schnellen Flügelmann nicht stoppen können.

Die gefühlte Niederlage müssen die Zebras schnell abhaken. Bereits am Dienstag geht es beim FSV Zwickau weiter. Dort gilt es, einen möglichen Fehlstart in die neue Saison zu verhindern. Moritz Stoppelkamp sagte es so: „Wir müssen uns einfach belohnen.“