Duisburg. Der MSV Duisburg macht gegen Rot-Weiss Essen über weite Strecken ein gutes Spiel, gibt aber eine 2:0-Führung aus der Hand. Die Einzelkritk.
Der MSV Duisburg hat am Freitagabend im Revierderby gegen Rot-Weiss Essen einen Sieg verpasst. Mit einem Doppelschlag machten die Gäste im stimmungsvollen ersten Ligaduell der Nachbarn seit 2007 aus einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2 (0:1). Hier kommt die MSV-Einzelkritik.
Vincent Müller: Der Keeper verhinderte in der Nachspielzeit mit einem beherzten Zugriff im kurzen Eck gegen Essens Bastians, dass die Partie Nummer komplett kippte. Ansonsten war von Müller in der ersten Halbzeit nur handelsübliche Ware erwartet. Bei der größten Essener Chance in der 17. Minute halfen ihm das Glück und die Querlatte. In der zweiten Halbzeit bis zur Nachspielzeit ebenfalls kaum gefragt und bei den bei den Essener Gegentoren ließen ihm Simon Engelmann und Lawrence Ennali keine Chance auf eine kluge Antwort. Note: 2
Joshua Bitter: Der Rechtsverteidiger war der Spielverderber und Stimmungskiller. Bitter, der in der ersten Halbzeit seine Seite ordentlich zugehalten hatte, ließ vor dem 1:2 (68.) einen sicheren Ball verspringen und eröffnete RWE damit die Chance zum 1:2. Beim 2:2 (71.) konnte gemeinsam mit Sebastian den Torschützen Lawrence Ennali nicht stoppen. In der ersten Halbzeit hatte bei einem RWE-Konter den schnellen Essener noch pünktlich vom Ball trennen können. Bitter sah Gelb für ein taktisches Foul. Note: 4
Sebastian Mai: Der Innenverteidiger bestätigte in fast allen Momenten seine Rolle als Leader. Groß, robust und kompromisslos riegelte Mai den MSV-Strafraum ab. Allerdings, im Aufbauspiel unterliefen ihm in den Anfangsphase zwei unnötige Abspielfehler und dann beim Ausgleich konnte er Ennali nicht die Tür versperren. Sah in der Nachspielzeit Gelb für ein taktisches Foul. Note: 3.
Marvin Senger: Der zweite Innenverteidiger spielte eine saubere Partie und ist der passende Partner zu Sebastian Mai. Der Abwehrmann war im Pech, als seine Direktabnahme nach einem Stoppelkamp-Freistoß (41.) die Essener Torlinie entlang lief, ohne sie zu überqueren. Note: 3
Niklas Kölle: Als Linksverteidiger stand stabiler als gegen Osnabrück. In der 39. Minute mit dem ernsthaften Versuch ein Tor vorzubereiten. Seinen Spielwitz verstanden aber weder Chinedu Ekene noch Marvin Ajani. Der kluge Pass in den Rücken der Abwehr lief ins Leere. Note: 3
Marvin Bakalorz: Der Mann auf der Sechs ließ die MSV-Fans früh jubeln. Nach fünf Minuten köpfte Bakalorz eine Ecke von Stoppelkamp unbedrängt zur Führung ein und verspürte dabei eine „Gänsehaut“. Beim 2:0 stand ihm ein Assistpunkt zu. Bakalorz köpfte eine Flanke aus dem Strafraum. Bakir nutzte den Ball zum Konter und zur Vorlage auf Torschütze Stoppelkamp. Darüber hinaus: Bakalorz arbeitete beinhart als Abräumer. Derby kann der Mann. Note: 1,5
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Marlon Frey: Der zweite Sechser arbeitete im Schatten von Bakalorz. Frey brauchte kein Rampenlicht. Seine saubere Zweikampfbilanz machte Essen die Aufbauarbeit schwer. Auch Frey durfte einmal Ennali im Sprintduell stoppen und dafür gab es natürlich Zwischenapplaus von den Rängen. Dann aber war Frey in der 71. Minute einmal nicht auf der Höhe seines Gegenspielers Eisfeld. Der bediente kalt Ennali und plötzlich stand es 2:2. Note: 3,5
Marvin Ajani: Die Offensivkraft auf der rechten Seite, lief viel, bewegte wenig. Seine Flanken kamen nicht an. Ajani blieb bei Dribblings oft hängen und stand im Strafraum nie da, wo es gefährlich werden konnte. Note: 5
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Alaa Bakir: Gegen Osnabrück früh ausgewechselt und vom Trainer kritisiert, brannte der Mann fürs zentrale offensive Mittelfeld auf Wiedergutmachung. Bakir rannte wie die Feuerwehr, suchte den Ballgewinn und den besten Mann für sein Zuspiel. Sehr früh hatte er dafür Moritz Stoppelkamp ausgemacht. Das Tandem spielte sich ein. Bakir bereitete das 2:0 durch Stoppelkamp perfekt vor. Bakir durfte nach viel Laufleistung früher vom Platz. Bakir musste sich von Schiedsrichter Patrick Ittrich für eine Schwalbe rüffeln lassen. Note: 2,5
Moritz Stoppelkamp: Noch einen Hauch mehr Man of the Match als Marvin Bakalorz aus Duisburger Sicht. Der Kapitän bereitete mit seiner Ecke das 1:0 vor. Den zweiten Treffer (52.) machte er mit einem überlegten Schlenzer gleich selbst. Der älteste Spieler zeigte, wie man ein Derby spielt: Mit viel Herz und noch mehr Verstand. Humpelte müde in letzter Minute für Gordon Wild vom Platz. Stoppelkamp sah Gelb für ein Foul, auch das gehört im Derby dazu. Note: 1
Chinedu Ekene: Der Stürmer stand auf verlorenem Posten. Zweimal kam er in der ersten Halbzeit zu Schussmöglichkeiten und beides Mal flog die Kugel übers Tor. Vorne behauptete Ekene keinen wichtigen Ball und spielte keinen entscheidenden Pass. Kapitän Moritz Stoppelkamp lobte seine Defensivarbeit. Trotzdem, ein Stürmer sollte für seine Offensivleistung gelobt werden. Note: 5
Aziz Bouhaddouz: kam für Alaa Bakir (76.) und sollte als Angreifer den MSV zurück in die Offensivspur. Bouhaddouz konnte zweimal im Kopfball den Ball behaupten, wirklich torgefährlich war der Stürmer freilich nicht.
Niclas Stierlin: kam für den abgekämpften Marvin Bakalorz (76.) Stierlin fiel durch einen Fehlpass auf und war keinerlei Zeichen setzend in einer Mannschaft zentral unterwegs, die auf der Suche nach Ordnung und Zielstrebigkeit war.
Caspar Jander: kam für Joshua Bitter (78.). Der Mittelfeldmann konnte in seiner Spielzeit wenig bewegen. Was gleichwohl zu sehen war. Sein Spielverständnis und seine überraschenden Moves machen ihn zu einem Spieler von Wert.
Gordon Wild: kam für Moritz Stoppelkamp. Es blieb ihm zu Zeit, um mehr zu sein, als ein Mann der die ordnungsgemäße Anzahl an Spielern auf dem Platz sicherstellte.