Dusiburg. Ein Außenverteidiger fehlt noch, zudem müssten sich noch zwei offensive Mittelfeldspieler hinzugesellen. Dann wäre eine hochkarätige MSV-Elf komplett. Im Lazarett wohlgemerkt.

Das gab es schon seit vielen Jahren beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg nicht mehr: Acht Stammspieler sind verletzt – von den Namen her könnte die Formation der Verletzten jederzeit Ansprüche erheben, in der 2. Liga eine Spitzenmannschaft zu stellen.

Tom Starke im Tor, Björn Schlicke und Frank Fahrenhorst als Innenverteidiger, Bernd Korzynietz auf Außen, die Doppel-Sechs mit Mihai Tararache und Adam Bodzek, und das Sturmduo mit Sören Larsen und Sandro Wagner – MSV-Trainer Milan Sasic würde jeden einzelnen dieser Spieler mit Kusshand sofort wieder in den Kader berufen.

Allerdings dürfte dieser Wunsch lediglich bei bei Björn Schlicke realistischer Natur sein. Der Kapitän laboriert an einem minimalen Einriss an der Wadenmuskulatur – bis zum Heimspiel gegen Augsburg am Samstag könnte der Innenverteidiger wieder fit sein. Adam Bodzek (Fußverletzung) hatte schon im Vorfeld der Fürth-Partie vergeblich versucht, ins Training zurückzukehren. Auch für das Spiel gegen den FCA wird die Zeit für ihn knapp.

Kein übereiltes Comeback bei Starke

Der neuste Zugang im MSV-Lazarett ist Torwart Tom Starke, der sich am Montag intensiven Untersuchungen unterzogen hat. Milan Sasic machte bereits deutlich, dass es kein übereiltes Comeback geben wird. „Eine Bauchmuskelverletzung ist eine sehr hartnäckige Geschichte”, so der Trainer, der den Sieg in Fürth als einen „ersten, wichtigen Schritt” sah. Die Bestätigung muss am Samstag folgen, wenn der FC Augsburg an der Wedau gastiert. Die Schwaben werden vermutlich mehr Druck auf den MSV ausüben als die Fürther am Sonntag.

Der MSV bestimmte in Fürth zwar zu großen Teilen das Geschehen, war jedoch im Angriff abgesehen vom Tor durch Nicky Adler zu harmlos. „Der Ausfall von Sören Larsen im Sturm schmerzt uns besonders. Es wird Zeit, dass er zurückkehrt”, so MSV-Sportdirektor Bruno Hübner. Allerdings wird auch Larsen, dem Milan Sasic eine „enorme Präsenz auf dem Platz” bescheinigt, am Samstag noch nicht ins Geschehen eingreifen können.

Der Däne laboriert immerhin noch an zwei Verletzungen. Neben dem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel macht ihm auch immer noch der Bruch im linken kleinen Zeh zu schaffen. Zweimal hatte Larsen – weitgehend ohne Training – mit dem gebrochenen Zeh gespielt, ehe er sich in der Partie gegen Ahlen auch noch seine Muskelverletzung einhandelte.

Eine Option hat Milan Sasic noch in der Hinterhand: Er könnte Chavdar Yankov als kreatives Element ins Mittelfeld einbauen. Aber auch der Bulgare ist noch nicht 100-prozentig fit. Eines wollen die Duisburger Trainer mit einer Überbelastung Yankovs auf jeden Fall vermeiden: Dass er als neunter Spieler das Lazarett-Team „verstärkt”.