Dortmund. Youssoufa Moukoko trifft für die U21 - und verkümmert beim BVB auf der Bank. So kann und darf es auf keinen Fall weitergehen. Ein Kommentar
Sein Lächeln hat Youssoufa Moukoko noch nicht verloren, es war gut zu sehen, als der Stürmer den Plan für den weiteren Abend verkündete: "Wenn die Jungs rausgehen wollen, bin ich dabei und werde alles zahlen", verkündete der Stürmer, nachdem er die U21-Nationalmannschaft mit drei Treffern zum wichtigen 3:2 (1:1)-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Bulgarien geschossen hatte.
Der 18-Jährige kann es sich leisten, spendabel zu sein: Seitdem er seinen Vertrag bei Borussia Dortmund bis 2026 verlängert hat, kann er auf ein Jahresgehalt von knapp sechs Millionen Euro kommen. Anderseits: Dass er diese komplette Summe ausschöpft, ist unwahrscheinlich, denn ein großer Teil des Gehalts ist erfolgsorientiert - und da fällt erschwerend ins Gewicht, dass Moukoko in Dortmund mit Toren und auch mit Torbeteiligungen glänzt. Während es bei der U21 elf Treffer in neun Spielen sind, gelang für den BVB nur ein Treffer beim 6:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Schott Mainz.
Das ist zwar dadurch zu erklären, dass der junge Stürmer kaum spielt für Dortmund, bislang sind es in der laufenden Saison nur sechs Joker-Einsätze über insgesamt 66 Minuten. Aber das macht Moukokos Lage ja nicht besser, im Gegenteil: Auch die Formschwäche von Sebastien Haller, der das Toptalent in der vergangenen Saison auf die Bank verdrängte, nutzt Moukoko nichts. Der BVB holte Niclas Füllkrug für nicht eben wenig Geld, das musste Moukoko als deutliches Misstrauensvotum empfinden: Ihm traut man es in Dortmund offenbar (noch?) nicht zu, eine bedeutende Rolle im Angriff zu spielen.
Youssoufa Moukoko muss verliehen werden, um sich weiterzuentwickeln
Das macht die Lage äußerst unbefriedigend für alle Beteiligten: Dortmund bezahlt das Gehalt eines Stammspielers für einen Bankdrücker - und der sammelt kaum Spielzeit, die er doch so dringend bräuchte, um sich weiterzuentwickeln. Es muss also möglichst schnell eine Lösung her, und die kann nur heißen: Moukoko verleihen an einen Klub, wo er regelmäßig spielen, Tore schießen, sich weiterentwickeln und Selbstvertrauen sammeln kann. Wer verhindern will, dass hier ein einst hoffnungsvolles Talent stagniert, muss ihm schon im Winter einen Ausweg bieten.
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Da allerdings kommt ein kleines Problem auf den BVB zu: Anfang des Jahres ist Haller beim Africa-Cup, verpasst einige Dortmunder Spiele - weshalb der Klub ausgerechnet in dieser Phase einen zweiten Mann wie Moukoko sehr gut gebrauchen könnte.