Essen. Tut sich der deutsche Fußball, wie etwa Borussia Dortmund und das Nationalteam, schwer mit Umbrüchen? Ein Kommentar.

Es ist wenig Schönes an dem Wort Umbruch. Phonetisch erfüllt es alle Klischees vom Deutschen als harte Sprache voller Krächzlaute. Und inhaltlich ist damit meist ein Neuanfang verbunden, weil prägende Figuren gegangen sind oder gegangen wurden. Im Fußball ist das eine höchst komplexe Angelegenheit, bei der Zusammenstellung einer Mannschaft und eines Betreuerstabs drumherum gilt wie beim Kuchenbacken: Eine falsche Zutat kann alles kaputt machen.

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Kein Wunder also, dass der deutsche Fußball sich auf so vielen Ebenen schwertut damit. Beispiel DFB, wo der Umbruch nach dem langjährigen Bundestrainer Joachim Löw unter Hansi Flick gründlich missriet und der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann nun mit den Helden der Vergangenheit (Hummels, Müller) und weiteren Veteranen (Rüdiger, Gündogan) eine erfolgreiche Zukunft ansteuern will.

Beispiel Bundesliga: Von Müller können sie sich auch beim FC Bayern nicht recht lösen, so richtig zum Desaster geriet der Neustart aber auf der Führungsebene: Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn wurden vom Hof gejagt, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge übernahmen wieder. Kann man das beim BVB besser? Abwarten. Einerseits wurde der Wechsel vom ewigen Sportdirektor Michael Zorc zu Sebastian Kehl recht schmerzfrei vollzogen. Andererseits prägen auf dem Platz die alternden Größen Mats Hummels und Marco Reus weiter das Bild. Und die große Nagelprobe kommt noch: In nicht allzu ferner Zukunft muss der Klub einen Nachfolger für Hans-Joachim Watzke finden, seit über 18 Jahren Klubboss – im Fußball eine halbe Ewigkeit. Spätestens dann wird sich zeigen, wie gut der BVB Umbruch kann.

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