Gelsenkirchen. Viele gute Nachrichten gibt es auf Schalke derzeit nicht. Zwei Jung-Profis können jedoch überzeugen – sogar Ben Manga hebt die Teenager heraus.
Den Abend nach seinem ersten Zweitligator für die Profis von Schalke 04 dürfte sich Max Grüger anders vorgestellt haben – denn glücklich ist der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler am Samstag nicht nach Hause gefahren. Zu schmerzhaft wie die Leistung der Mannschaft bei der 3:4-Heimniederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth.
„Wir sind alle enttäuscht“, sagte Grüger der WAZ, als er gerade aus der Kabine kam. Die Stimmung in der Umkleide sei schlecht gewesen, so der gebürtige Gelsenkirchener, der viel Verständnis für die Pfiffe und den Unmut der Fans äußerte. „Dass die Fans enttäuscht sind, kann ich total verstehen. Ich weiß, wie sich die Fans fühlen.“
Schalke: Grüger und Bulut übernehmen Verantwortung
Bei Max Grüger ist diese Aussage mehr als nur eine Floskel. Seit der U9 spielt er auf Schalke und ist selbst riesiger Fan der Königsblauen. Mit dem Sprung zu den Profis hat sich Grüger seinen großen Traum erfüllt. Seit dem 2:1-Sieg in Münster vor rund einem Monat ist der 19-Jährige im zentralen Mittelfeld der Gelsenkirchener gesetzt – und er zeigt beachtliche Leistungen.
Nicht nur wegen seines Tores zählte Grüger gegen Fürth zu den besten Schalkern. Er überzeugte mit guter Übersicht und präzisem Passspiel (91 Prozent angekommene Zuspiele). Zusammen mit dem 18 Jahre alten Rechtsverteidiger Taylan Bulut übernahm Grüger in einer kriselnden Mannschaft sogar Verantwortung und ging voran – was Kaderplaner Ben Manga hervorgehoben hat. „Es kann nicht sein, dass die zwei Teenager hier das Ding leiten müssen“, sagte der 50-Jährige über Bulut und Grüger. „Wir erwarten, dass die Führungsspieler das Ding leiten und die Jungen mitreißen – nicht umgekehrt.“
Schalke-Talent Grüger: „Es bringt einfach nichts, den Kopf zu verlieren“
Dass Grüger und Bulut sich trotz der schwierigen Situation gegen Fürth nicht versteckt haben, ist beachtlich. „Es bringt einfach nichts, den Kopf zu verlieren“, sagte Grüger über seine Coolness auf dem Rasen. „In solchen Situationen muss man positiv bleiben und sich an guten Aktionen hochziehen.“
Genau das ist Grüger und Bulut am Samstagmittag gelungen. Eine Tatsache, die den Schalkern vor den beiden Auswärtsspielen in Augsburg (DFB-Pokal, Dienstag, 18 Uhr/Sky) und Ulm (2. Bundesliga, Freitag, 18.30 Uhr/Sky) zumindest ein wenig Hoffnung machen kann.
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