Gelsenkirchen. „Ich bin Schalke-Fan durch und durch“, sagt Max Grüger. Der 19-Jährige spricht über Tränen nach seinem Debüt, seine Ziele und sein Premieren-Trikot.
Der bislang größte Tag in der Karriere von Max Grüger liegt zwar inzwischen rund einen Monat zurück, doch wenn der 19-Jährige von seinem Profidebüt für Schalke 04 erzählt, strahlt er auch heute noch. „Ich bin Schalke-Fan durch und durch, liebe den Verein“, erzählt er auf WAZ-Nachfrage. „Als Kind war ich immer im Stadion und habe mitgefiebert. Durch das Profidebüt in Münster ist mein Traum wahr geworden – so ganz kann ich es noch immer nicht realisieren. Es war ein geiles Gefühl.“
Von Interimstrainer Jakob Fimpel bekam er Ende September sogar das Vertrauen in der Startelf – und er lieferte auf Anhieb ab. Wirklich nervös wirkte Grüger beim 2:1-Sieg nicht. Ein Trugschluss, wie er mit einem Lachen erklärt: „Ich war extrem nervös, auch wenn es vielleicht nicht so aussah. Es gingen viele Gedanken durch meinen Kopf.“ Im Laufe des Spiels habe er das Drumherum dann aber ausblenden können.
Schalke-Debüt in Münster: Max Grügers Trikot hat Ehrenplatz
Emotional wurde es dann nach dem Abpfiff für den 19-Jährigen. Als er Grüger mit seinen Kollegen den Auswärtssieg vor den mitgereisten Fans feierte, hatte der gebürtige Gelsenkirchener Tränen der Rührung in den Augen. „Da mussten die ganzen Emotionen raus“, sagt er.
Besonders war das Debüt nicht nur für Max Grüger selbst, sondern auch für seine Familie – denn die Grügers sind allesamt Schalker und unterstützen Max bei jedem Spiel. Sein Vater und sein Opa sind sogar bei allen öffentlichen Trainingseinheiten mit dabei. „Sie gehen jede Woche ins Stadion, haben alle eine Dauerkarte“, erzählt der Schalker Mittelfeldspieler. „Sie sind schon echt stolz auf mich.“
Der Beweis dafür: Das Trikot mit der Rückennummer 37 aus dem Münster-Spiel hängt inzwischen gerahmt in der Wohnung seiner Eltern – wo auch Max noch wohnt. Ausziehen will er trotz Profivertrag auf Schalke noch nicht. „Ich fühle mich zu Hause wohl, auch meine Eltern wollen mich noch dabehalten“, sagt er.
Schalke-Talent Max Grüger: Von der U9 bis zu den Profis
Stolz kann auch der 19-Jährige selbst sein, denn er hat tatsächlich geschafft, wovon alle Jugendspieler bei den Königsblauen träumen. Von der U9 hat er sich bis zu den Profis hochgearbeitet – dann auch noch als gebürtiger Gelsenkirchener und glühender Schalke-Fan. Mehr geht nicht.
Ausruhen will sich Grüger auf seinen zuletzt drei Startelf-Einsätzen in Serie allerdings nicht. „Ich werde weiter Vollgas geben und mich anbieten“, sagt er. In seinem ersten Jahr bei den Profis ist er zwar noch nicht in der Position, große Ansprüche zu stellen, doch er erklärt: „Wenn der Trainer mich braucht, bin ich da. Ich will so viele Spiele wie möglich machen.“
Ein Selbstläufer wird das für den Teenager jedoch nicht, schließlich sind seine Mittelfeld-Konkurrenten Paul Seguin (29) und Janik Bachmann (28) wieder fit. Schon im kommenden Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth an diesem Samstag (13 Uhr/Sky) dürften die beiden Routiniers wieder Startelf-Optionen sein. Groß über den Konkurrenzkampf sprechen möchte Grüger nicht – schon in der Vergangenheit betonte er jedoch, dass er sich gerade von Mittelfeld-Taktgeber Seguin im Training viel abschaut.
Schalke braucht offensive Impulse
Womöglich stehen Seguin und Grüger ja schon bald gemeinsam auf dem Platz. Beide könnten aus dem Mittelfeld heraus auch offensive Akzente setzen, die bei der jüngsten 0:1-Niederlage in Hannover dringend vermisst wurden.
Sicher ist: Max Grüger wäre schon gegen Fürth bereit für eine solche Rolle – auch, wenn er sich noch immer daran gewöhnen muss, plötzlich Ideengeber im Schalker Mittelfeld, statt nur Fan in der Arena zu sein.
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