Gelsenkirchen.. Aus dem Ausland reist Sandra zu den meisten Schalke-Spielen, das HSV-Spiel war für sie besonders emotional. Darunter leidet ihr Auto - und manchmal auch ihr Mann.
In der inoffiziellen Tabelle der Auswärtsfahrer sind die Fans des FC Schalke 04 in der 2. Bundesliga Spitze. Auch das Auswärtsspiel in Hamburg verfolgten wieder mehrere Tausend Schalker – und die allermeisten von ihnen haben nach dem 2:2 im Volkspark glücklich die Heimreise angetreten. „Die Fans haben eine Reaktion von uns gesehen, wir haben uns den Arsch aufgerissen“, beschrieb Torwart Justin Heekeren nach Schlusspfiff. Denn nach 0:2-Pausenrückstand haben sich die Schalker noch ein 2:2 erkämpft – genau das wollen die Anhänger sehen.
Im Gästeblock dabei war unter anderem auch Sandra Schuller. Sie ist für das Gastspiel in Hamburg extra aus dem Ausland angereist – denn Sandra ist Luxemburgerin. Dass sie für das HSV-Spiel rund 1300 Kilometer im Auto saß, war für sie kein Problem. „Für Schalke nehme ich sehr vieles in Kauf“, sagt sie mit einem Lachen. „Mein Mann ist zwar nicht immer begeistert, aber Schalke ist eben kein normaler Verein.“
Schalke-Fan Sandra fährt aus Luxemburg zu fast jedem Schalke-Heimspiel
Seit dem Ende der Corona-Zeit besucht Sandra mit dem Fanclub Roud Wäiss Blo Lëtzebuerg trotz der Entfernung nahezu jedes Heimspiel in der Arena, auch auswärts ist sie regelmäßig dabei – zum Leidwesen ihres Autos. „In vier Jahren hat mein Auto jetzt schon über 120.000 Kilometer auf dem Tacho, vor allem wegen der Reisen zu Schalke-Spielen.“
Das Spiel beim HSV war für Sandra dabei eine emotionale Tour – denn die Hamburger waren der Herzensklub ihres zu Jahresbeginn verstorbenen Vaters. „Er war HSV-Fan, deshalb war es mir wichtig, auch mal seinen Herzensverein zu besuchen.“ Die tolle Stimmung im Volkspark und das aus Schalker Sicht gute Ergebnis haben die Zwei-Tages-Tour in die Hansestadt abgerundet, erzählt die 48-Jährige.
Dass sie auch aus Luxemburg derart verrückt nach Schalke 04 ist, ist für sie ganz selbstverständlich. Dabei sympathisierte sie in Kinder- und Jugendtagen sogar noch mit Borussia Dortmund – was ihr heute fast peinlich ist. „Das wissen die Wenigsten“, erzählt sie und lacht.
Schalke-Fan Sandra: Erster Besuch im Parkstadion 1996 war der Wendepunkt
Wendepunkt war für sie ihr erster Besuch im Gelsenkirchener Parkstadion im Jahr 1996. Am 33. Spieltag siegten die Schalker damals überraschend mit 2:1 gegen den FC Bayern München und sicherten sich so die Qualifikation für den Uefa-Cup. „Ich hatte ein Dortmund-Shirt unter meiner Jacke – aber das habe ich noch am Parkstadion in den Müll geworfen und mir ein Schalke-Trikot gekauft“, sagt sie.
Von diesem Tag an ist sie Schalke treu – sodass auch tausende Kilometer Autobahn pro Jahr für sie kein Problem mehr sind. Schalke 04 ist eben kein normaler Verein.
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