Dortmund. Serhou Guirassy bricht mit 13 Torbeteiligungen in der Champions League einen Rekord beim BVB. Die Dortmunder schwärmen - für Kehl zählt auch was anderes.
Als Sebastian Kehl am Dienstagabend im Estadio Jose Alvalade mit den Zahlen konfrontiert wurde, lächelte Borussia Dortmunds Sportdirektor. „Das allein sagt schon eine Menge aus“, kommentierte Kehl die starke Quote von Serhou Guirassy. Auf 13 Torbeteiligungen kommt der BVB-Mittelstürmer in dieser Champions-League-Saison – nie war ein Dortmunder besser. Auch bedingt freilich durch den neuen Europapokal-Modus, der Dortmund nun schon drei Spiele mehr eingebracht hat als früher.
Beim 3:0 (0:0) bei Sporting Lissabon kamen zwei weitere Scorerpunkte (jetzt zehn Tore, drei Assists) hinzu. Im Schnitt trifft Guirassy alle 66 Minuten in der Königsklasse, eine starke Quote. Den ersten Treffer köpfte Guirassy selbst, er schraubte sich im Sechzehner hoch und setzte die Flanke von Julian Brandt perfekt ins Eck. Und beim zweiten Tor von Pascal Groß schlug Guirassy eine scharfe Hereingabe. Kurz vor Schluss hatte er gar den dritten Treffer auf dem Fuß, schloss aber zu unplatziert ab. Von der Uefa erhielt der Guineer anschließend die Man-of-the-Match-Trophäe.
BVB: Viel Lob für Serhou Guirassy
„Mich freut es für ihn“, sagte Kehl. „Serhou war heute wirklich überall, hat der Mannschaft extrem geholfen.“ Die Fähigkeiten Guirassys sind an vielen Stellen ausführlich geschildert worden. Emre Can fasste sie noch einmal zusammen. „Serhou ist mit dem Rücken zum Gegner sehr stark, hat einen guten Abschluss, kann auch tief laufen. Er hat das Gesamtpaket“, lobte der BVB-Kapitän. Kehl war es wichtig, eine weitere Eigenschaft hervorzuheben, die womöglich sogar wichtiger ist als die Zahlen. „Am Ende war er ziemlich müde, aber er hat sich aufgeopfert. Wir haben eine Menge Qualität, aber müssen vor allem zusammenstehen und auch durch diese schwierige Zeit gemeinsam durch“, sagte Kehl.
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Guirassy, im Sommer als Top-Neuzugang vom VfB Stuttgart geholt, bleibt damit die Dortmunder Lebensversicherung – trotz einiger schlechter Spiele. In denen hatte Guirassy oft mit sich und anderen gehadert, machte durch sehr leichtes Fallen im Strafraum auf sich aufmerksam, tauchte in Partien ab. „Er hat sich da rausgekämpft“, meinte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken. Und ist unersetzlich, denn ein zweiter echter Neuner wie Guirassy steht nicht im Dortmunder Kader.