Paris. Das deutsche Duo spielt bei Olympia in Paris bislang genau so, wie es zu erwarten war. Das Dumme: Erkenntnisgewinne bringt das nicht.

Es schauen ja sowieso alle immer nur nach oben in diesem Eiffel Tower Stadium. Sobald der Sonnenuntergang einsetzt, formiert sich eine Armada an Fotografen auf der Pressetribüne, um das beste Bild vom Pariser Wahrzeichen zu knipsen. Zur vollen Stunde wird dann noch ein Countdown heruntergezählt, bevor der Turm zu funkeln beginnt.

Für die Beachvolleyballer im Sand darunter hat das den Nachteil, dass mitunter keiner so richtig mitbekommt, was sie da gerade veranstalten. Wobei das im Fall von Svenja Müller (Eimsbütteler TV) und Cinja Tillmann (TuSa Düsseldorf) vermutlich sowieso egal wäre. Nach drei Gruppenspielen, aus denen zwei Siege und eine Niederlage heraussprangen, steht das beste deutsche Duo zwar im Achtelfinale der Olympischen Spiele in Paris, nennenswerte Erkenntnisgewinne hat dies jedoch nicht gebracht.

Olympia: Was ist drin für die Beachvolleyballerinnen Svenja Müller und Cinja Tillmann?

Bislang lief alles wie erwartbar. Am Freitagabend war das eine 0:2 (18:21, 18:21)-Schlappe gegen die Weltmeisterinnen Sara Hughes/Kelly Cheng aus den USA. Die Weltranglistenneunten waren zeitweise dran an den fünf Ränge besser postierten Favoritinnen. „Sie waren beide richtig gut und haben ihr bislang bestes Spiel absolviert. Wir hätten unsere Topleistung bringen müssen, um sie zu schlagen“, sagte Müller (23).

Cinja Tillmann hechtet vergeblich nach einem Ball.
Cinja Tillmann hechtet vergeblich nach einem Ball. © AFP | Thomas Samson

Das war jedoch nicht der Fall. Vor allem der Aufschlag bereitete den WM-Dritten von 2022 Probleme. Erst fehlte der Dampf, dann war zu viel drauf, und die Bälle flogen reihenweise ins Aus. Heißt das nun, dass sich die fehlerbehafteten Deutschen nur steigern müssen, bevor alles möglich ist? Oder spiegeln die bisherigen Auftritte schlicht ihr Leistungsvermögen wider?

Achtelfinale von Müller/Tillmann bei Olympia steigt am Montag

Müller hat da eine eindeutige Meinung: „Wir haben noch Luft nach oben.“ Sich über die Niederlage gegen Cheng/Hughes zu ärgern, sei zwar der falsche Ansatz, „aber wir nehmen uns schon einiges vor, was wir verbessern können“, ergänzte Tillmann (33).

Zeit dazu gibt es für Turnierverhältnisse reichlich. Während auf den Weltserien zwei Partien pro Tag keine Seltenheit sind, haben Müller/Tillmann über das Wochenende sogar komplett frei. Ihr Achtelfinale ist erst am Montag.

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Wenn das Duo bis dahin ein paar Prozentpunkte mehr an Leistung herauskitzeln kann, könnte es tatsächlich noch in Runden gehen, in denen es richtig um etwas geht. Und in denen die Zuschauer vielleicht auch mal nach unten in den Sand schauen.