Venlo/Roermond/Nimwegen. Für einen Ostereinkauf aus NRW in die Niederlande? Grenzstädte Venlo und Roermond raten von unnötigen Reisen ab. Polizei kündigt Kontollen an.
Normalerweise zieht es viele Menschen aus NRW für einen Osterausflug zu den niederländischen Nachbarn. Denn in den Grenzstädten Venlo, Roermond und Nimwegen schließen traditionell nicht alle Geschäfte über die Ostertage.
Doch angesichts der Pandemie raten die Städte von einem Shoppingtrip über die Grenze in die Niederlande ab. Zwar ist wie in Deutschland in allen Läden, die nicht dem täglichen Bedarf dienen, Einkaufen nur mit vorheriger Terminvereinbarung möglich. Doch die Gemeinden wappnen sich trotzdem für Gäste aus NRW. Das sagen Städte und Polizei:
Roermond: "Wir raten von einem Besuch ab"
Die Gemeinde Roermond spricht sich klar gegen Tagestourismus in der Innenstadt aus. "Wir raten unseren deutschen Nachbarn davon ab, uns zu besuchen", sagt Stadtsprecher Remco Hoogstraten.
"Mit den aktuellen Maßnahmen ist wirkliches Shoppen wie gewohnt bei uns nicht möglich", so Hoogstraten weiter. Besondere Maßnahmen, die von den landesweiten Regeln abweichen, seien derzeit aber noch nicht geplant.
Venlo: "Wir behalten uns Maßnahmen vor"
Auf zu einem Ostereinkauf zu dem bekannten Supermarkt 2 Brüder von Venlo? Schließlich haben sie - wenn auch mit Einschränkungen - über Ostern geöffnet.
"Alle wissen inzwischen, dass es in Deutschland wie in den Niederlanden noch einen strengen Lockdown gibt", so Stadtsprecher Robert Bouten zum Thema Einkaufstourismus. "Wir müssen das nicht noch betonen. Die Deutschen wissen sehr gut, dass wenn sie vorbeikommen, wenig bis nichts möglich ist und das Venlo nicht das bieten kann, was wir gewöhnlich bieten können", führt der Sprecher des Venloer Bürgermeisters aus.
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Die Gastronomien seien geschlossen und Einkaufen sei nicht mit der gesamten Familie möglich. "Diese Regeln gelten auch für deutsche Gäste", betont Bouten. "Doch wir wissen auch, dass es immer mehr Menschen schwierig finden, sich an diese Regeln zu halten." Deshalb erwarte die Gemeinde auch, dass wieder mehr deutsche Gäste über die Grenze kommen.
Die Stadt kündigte am Donnerstag folgende, ergänzende, Maßnahmen an:
- Der Verkehr soll reguliert werden
- In den Einkaufsstraßen im Stadtzentrum gibt es Kontrollen
- Wenn nötig, werden Parkplätze geschlossen
Nimwegen: "Ausflug ist nicht notwendig"
"Wir raten, nicht notwendige Reisen zu begrenzen", heißt es auch seitens der Stadt Nimwegen. "Ein Ausflug nach Nimwegen ist nicht notwendig, also raten wir Deutschen, nicht zu kommen."
Es gebe aber keine besonderen Regeln in der Innenstadt während der Ostertage. Am Ostersonntag seien alle Geschäfte in Nimwegen geschlossen, auch die Supermärkte. Am Ostermontag dürften sie wieder öffnen.
Bundespolizei: Es gibt intensive Kontrollen
Uwe Eßelborn, Sprecher der Klever Bundespolizei, appelliert am Donnerstagvormittag: „So hoch wie die Infektionszahlen aktuell sind, bitte bleiben sie zuhause.“ Aktuell führe die Bundespolizei intensive Kontrollen durch, um die Coronaschutzverordnung zu prüfen. „Wenn z.B. zu viele Haushalte in einem Auto sitzen gibt es saftige Strafen.“
Niederländischer Grenzschutz: "Wir kontrollieren am Karfreitag"
Von Seiten des niederländischen Grenzschutzes "Koninklijke Marechaussee" heißt es, dass tagtäglich an den Grenzen und drumherum kontrolliert werde. „Wir werden auch am Karfreitag kontrollieren und dann nach Bedarf eingreifen“, sagt der Pressesprecher. Eine gesonderte Anfrage vom Venloer Bürgermeister, wie im vergangenen Jahr, sei bisher nicht eingegangen.
Niederlande: Welche Corona-Regeln gelten?
Noch ist die Situation in den Niederlanden angespannt, es gilt ein landesweiter Lockdown. Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind geschlossen. Einkaufen geht - außer in Läden des täglichen Bedarfs - nur mit vorheriger Terminabsprache.
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Ab 22 Uhr gilt eine Ausgangssperre. Ein allgemeines Tourismusverbot besteht nicht, Hotels und andere Unterkünfte sind geöffnet – auch Campingplätze. Die Grenze zu den Niederlanden ist weiterhin offen.
Doch ein Aufenthalt im Nachbarland ist nur unter Auflagen möglich: Wer mit dem Fernbus, Flugzeug oder Zug einreisen möchte, benötigt derzeit einen negativen Covid-19-Test. Diese Regel soll nach Plänen der Regierung auch auf Einreisende mit dem Auto ausgeweitet werden.
Einreise Niederlande: Neue Quarantänepflicht geplant
Zudem plant die Regierung eine Quarantänepflicht für Einreisende aus Risikoländern wie Deutschland. Bislang wird Einreisenden nur empfohlen, sich zehn Tage in der Ferienunterkunft in Quarantäne zu begeben.
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Wann diese neuen Regeln zu Quarantäne und Testpflicht kommen, ist allerdings noch unklar. Sie könnten aber bereits vor Ostern in Kraft treten, wenn die Gesetzesentwürfe bis dahin durchs Parlament sind.
Und bei der Rückkehr aus dem Risikogebiet Niederlande nach NRW gilt sowieso: entweder zehntägige Quarantäne oder negativer Test 48 Stunden vor oder nach der Einreise. Derzeit raten die Niederlande und NRW sowieso davon ab, für nicht notwendige Reisen ins jeweilige Nachbarland zu fahren.