Kreis Wesel. . Im Gegensatz zu den Nachbarn in den Kreisen Kleve und Borken will der Kreis Wesel die KFZ-Altkennzeichen MO und DIN wieder zulassen. Das beschloss der Kreisausschuss Donnerstagabend nach kurzer Diskussion mit großer Mehrheit.
Im Gegensatz zu den Nachbarn in den Kreisen Kleve und Borken will Der Kreis Wesel will die KFZ-Altkennzeichen MO und DIN wieder zulassen. Das beschloss der Kreisausschuss nach kurzer Diskussion mit großer Mehrheit. Er will beim Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen beantragen, die formell als „auslaufend bestimmten Unterscheidungskennzeichen DIN (Kreis Dinslaken) und MO (Kreis Moers) wieder ausgeben“ zu dürfen.
Damit kommt der Kreis Wesel den Wünschen der Bürger in Moers und Dinslaken nach, die sich in Umfragen mit großer Mehrheit für die Wiedereinführung der alten Kennzeichen ausgesprochen hatten.
Doch der Weg bis zum MO und DIN auf dem Schild ist noch weit. Wie das Landesverkehrsministerium mitteilte, würden die Änderungswünsche aus NRW noch in der ersten Jahreshälfte nach Berlin weitergegeben. Dort muss die Regelung noch in eine entsprechende Verordnung des Bundes eingearbeitet werden. „Bis die Kennzeichen endgültig beantragt werden können, wird es eine Weile dauern. Möglicherweise bis ins nächste Jahr“, betonte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Düsseldorf.
Landrat Ansgar Müller nimmt es mit Humor
Der Weseler Landrat Ansgar Müller nahm die Kennzeichendebatte von ihrer humoristischen Seite: „Ursprünglich wollte ich mich in dieser Frage enthalten, aber da jetzt endlich das Autokennzeichen MO-PS 1“ möglich wird, muss ich als Loriot-Fan einfach zustimmen.“
Allerdings äußerte sich Müller zufrieden darüber, dass sowohl die Stadt Dinslaken als auch die Stadt Moers im Vorfeld betont hatten, das Altkennzeichen nicht als Absage an den Kreis Wesel zu verstehen. „Die Kreisidentität hängt nicht an einem Stück Blech“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Kiehlmann. Und sein CDU-Kollege Hans-Georg Schmitz wies darauf hin, dass in anderen Ländern wie zum Beispiel in Österreich nahezu alle Kombinationen möglich seien.
So viel Liberalität begeisterte natürlich auch den Freidemokraten Heinz Dams. Bündnis ‘90/Die Grünen enthielten sich, lediglich der Vertreter der Vereinigten Wählergemeinschaften im Kreis Wesel, Martin Kuster, votierte gegen die Wiedereinführung der Altkennzeichen.
Nostalgische Gefühle
„Das ist nur etwas für die nostalgischen Gefühle der Generation 60plus“, behauptete der 38-jährige Lehrer. Bauchschmerzen äußerte auch die SPD-Frau Daniela Schwitt aus Schermbeck, sah aber auch die - aus ihrer Sicht - positiven Effekte: „Wenn ich künftig ein Auto mit dem MO-Kennzeichen sehe, dann weiß ich, dass ich gut aufpassen muss.“
Erfreut über die Zustimmung des Kreises zeigten sich in ersten Reaktionen auch der Dinslakener Bürgermeister Michael Heidinger („An meinen Dienstwagen kommt so schnell wie möglich das DIN-Nummernschild.“) und sein Moerser Kollege Norbert Ballhaus („Es war in den letzten Monaten deutlich zu spüren, dass das Thema MO den Bürgerinnen und Bürgern wichtig ist“).