Essen. Lange haben sie gebangt und verzichtet, um so größer ist der Schock über das angekündigte Kaufhaus-Aus in Essen und Wesel. Auch in Düsseldorf gibt es Veränderungen.
Die Warenhausmitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof sind schon einen langen Leidensweg gegangen, viele von ihnen haben nunmehr drei Insolvenzverfahren erlebt, sie haben verzichtet, gebangt und gehofft. Umso größer war der Schock an diesem Wochenende: Die Filialen in Wesel und Essen sollen schließen, die Zentrale in Essen soll nach Düsseldorf ins Kaufhaus an der Schadowstraße ziehen, das dortige Kaufhaus verkleinert werden.
Da ist es aus Sicht der Städte, des Einzelhandels und der Kundinnen und Kunden an Rhein und Ruhr nur ein Wermutstropfen, dass 16 Filialen – und nicht, wie anfangs befürchtet, 20 oder 30 – geschlossen werden.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Warenhauses beginnen unruhige Zeiten. Nach all den Wechselbädern der Gefühle müssen sie um ihre Jobs fürchten. Mal wieder.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen vor dem Verlust des Arbeitsplatzes
Ja, der Arbeitsplatzabbau soll möglichst sozialverträglich gestaltet werden. Und ja, Verkäuferinnen und Verkäufer haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, weil sie in der Dienstleistungsbranche als serviceorientiert gelten. Dennoch bedeutet der Verlust des Arbeitsplatzes einen Einschnitt, Abschied von der Arbeitsroutine, von Kolleginnen und Kollegen, Einlassen auf etwas Neues.
Auch für die Städte ist die Schließung der Häuser eine Katastrophe. Galeria Karstadt Kaufhof ist in vielen Citys ein Ankermieter und zieht damit die Menschen in die Stadt, wovon auch andere Einzelhändler und Gastronomen profitieren. Wer in dem Warenhaus einkauft, sieht durchaus Betriebsamkeit und Warteschlangen an den Kassen. Solch großen Häuser sind schwer wieder zu vermieten.
Eine Suche kann lange dauern. In der Zwischenzeit greift die trostlose Leere Raum. Den gegen die Onlinekonkurrenz kämpfenden Innenstädten hilft das nicht.