Aus den Niederlanden. Weil die Niederlande ihre Stickstoffbilanz drastisch reduzieren müssen, werden Bauernhöfe aufgekauft. Erste Freiwillige in Limburg.
In der niederländischen Grenzregion Limburg sind die ersten Landwirtschaftsbetriebe von der Provinz aufgekauft worden. 48 Landwirtinnen und Landwirte hätten sich dafür freiwillig gemeldet, so eine Sprecherin auf Anfrage dieser Redaktion.
Am Donnerstag habe die Provinz bereits den siebten Hof abgekauft. „Wir werden diese Zahl sicher noch verdoppeln“, heißt es. Im Rahmen eines landesweiten Programmes können die Provinzen Landwirtinnen und Landwirte mit hohem Stickstoffausstoß in der Nähe von empfindlichen Naturgebieten auskaufen.
Denn das Nachbarland von NRW seinen Stickstoffausstoß drastisch verringern. Gegen die Maßnahmen der Regierung hatte es monatelang sogenannte „Bauernproteste“ gegeben, die teilweise in Gewalt eskalierten. Doch es melden sich trotz aller Kritik Landwirtinnen und Landwirte, die freiwillig aufgeben wollen und das Angebot der Regierung annehmen.
Limburg: Erste Landwirtschaftsbetriebe lassen sich auskaufen
„Die Gründe, um freiwillig aufzugeben, sind sehr verschieden“, sagt van Zelst. „Viele haben keine Nachfolge.“ Für viele sei Aufhören auch eine unternehmerische Wahl. Bei allen aufgekauften Betrieben handle es sich um Viehhalter. „Das können Hühner, Schweine oder Kühe sein“, so Sprecherin Meja van Zelst.
Die zuletzt sechs Betrieben hatte die Provinz eigenen Angaben zufolge für rund 12 Millionen Euro ausgekauft. Die Landwirtinnen und Landwirte bekommen mit dem Auskauf ein Berufsverbot. „Wenn die Landwirte ihren Betrieb verkaufen und dann den Bauernhof des Nachbarn aufkaufen, dann haben wir trotzdem wieder einen Landwirt“, erklärt van Zelst die Regelung.
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Das Grundstück bekämen die Ausgekauften aber wieder, nur die Ställe müssten abgerissen werden. Ihr Land könnten sie also weiterverkaufen - oder darauf wohnen bleiben, sollten die Gebäude dafür geeignet sein. Das entscheide aber die Gemeinde, nicht die Provinz.
Nach deren Angaben hätten sich in der Region mehr Betriebe als andernorts in den Niederlanden gemeldet, da es in Limburg besonders „intensive Viehhaltung“ gebe. „Viele von ihnen liegen besonders dicht an Natura-2000-Schutzgebieten.“ Von denen gebe es auch wiederum besonders viele in der Provinz, besonders im Grenzgebiet. „Die Chance ist also groß, als Stickstoffbelaster zu gelten.“