Hamminkeln. Tina Segler hat das Krimikochbuch „1852 – Malz und Mord“ geschrieben. Darin verrät sie, wieso die wahre Currywurst aus Hamminkeln kommt.

Die besten Ideen entstehen ganz spontan, gerne auch mal in der Schlange vorm Bäcker. So ist es zumindest der Autorin Tina Segler aus Hamminkeln ergangen: Beim Brötchenholen trifft sie eines Tages zufällig Wilhelm Kloppert. Die beiden kennen sich, ihre Kinder gehen zusammen zur Schule. „Wie das halt so ist“, sagt sie. Sie kommen ins Gespräch, die Autorin erzählt dem Braumeister von ihren neusten Kochexperimenten. Für die Konfirmation ihres Sohnes habe sie mal etwas herumprobiert mit Malzbier – natürlich von Feldschlösschen, der Brauerei von Familie Kloppert.

Der Braumeister ist sofort begeistert. Kannst du die Rezepte nicht aufschreiben und eine Geschichte drumherumstricken?, fragt er. Die Idee findet wiederum die Autorin richtig gut, sodass sie sich schon bald darauf an die Arbeit macht. Zu diesem Zeitpunkt weiß sie allerdings noch nicht, wie aufwendig die Recherche sein wird. Denn der historische Rahmen soll natürlich stimmen, die Gründung der Brauerei Feldschlösschen im 19. Jahrhundert richtig erzählt sein. „Dazu muss es aber auch ein bisschen Mord und Totschlag geben“, erklärt sie. Immerhin ist sie „leidenschaftliche Krimiliebhaberin“.

Zwölf Rezepte mit Malzbier und Goldesel Pilsener

Und so tauchen am Ende in „1852 – Malz und Mord“ ein Toter, ein Schwerverletzter, ein verschwundenes Malzbierrezept auf. Aber eben auch gleich zwölf leckere Rezepte mit Malzbier und Goldesel Pilsener, darunter beispielsweise „Feldschlösschens Currywurst“. Die Geschichte dazu darf an dieser Stelle verraten werden, ganz ohne Spoiler-Alarm: Als die Köchin kurz aus der Küche verschwindet, fangen die Würstchen in der Pfanne an zu brennen. Um die Flammen zu löschen, greift ein Gast beherzt zur Malzbierflasche und der Küchenjunge schüttet die mit Curry gewürzte Tomatensuppe drüber.

Gerade noch ein großes Unglück abgewendet – und ganz nebenbei die erste Currywurst erfunden. Denn während die beiden sich auf den Schreck ein Bier an der Theke gönnen, kommt die Bedienung in die Küche. Sie füllt die Teller auf mit dem, was sie in der Pfanne findet. Bratwurst mit viel roter Sauce…

Einige Gerichte, darunter natürlich auch die Currywurst, konnten Krimi- und Bier-Fans bereits bei einem Kochevent mit Lesung in der Brauerei Feldschlösschen verkosten. Der Abend war ein solcher Erfolg, dass Segler und Kloppert für die Zeit nach Corona bereits eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Malz und Mörder“ geplant haben. Eine Idee fürs nächste Buch hat die Autorin auch schon: „Dann geht’s um Gin.“

>>> Feldschlösschens Currywurst für sechs Personen

6 gute Rostbratwürstchen

Öl zum anbraten

500 ml passierte Tomaten

3 Teelöffel Curry

2 Teelöffel Balsamicoessig

160 Milliliter Feldschlösschen Malzbier

1/2 Teelöffel Paprikapulver

1 Prise Koriander

1 Prise gemahlener Kreuzkümmel

1/2 Teelöffel Salz

Zur wahren Currywurst aus Hamminkeln gibt’s natürlich auch ein Bierchen, zumindest bei der Köchin Tina Segler selbst.
Zur wahren Currywurst aus Hamminkeln gibt’s natürlich auch ein Bierchen, zumindest bei der Köchin Tina Segler selbst. © Tina Segler

Alle oben genannten Zutaten (außer der Würstchen) in einen Topf geben, aufkochen und dann auf kleiner Flamme ziehen lassen, mindestens 30 Minuten, gerne länger. Ab und zu umrühren. Die Bratwürstchen scharf in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten. Bratwürste in mundgerechte Stücke schneiden und mit dem Bratsud in die Sauce geben. Noch mal abschmecken und eventuell nachsalzen und pfeffern. Wer es richtig scharf mag, gibt noch mal scharfen Curry und Pfeffersauce hinzu. Fertig! Was passt dazu? Natürlich Pommes und ein gut gekühltes (Malz-)Bier!