Im Rheinland. Die Erntemenge lag in Nordrhein-Westfalen um mehr als 34 Prozent unter der des Vorjahres. Auch die Kirschen leiden in diesem Jahr unterm Wetter.

Erst zu kalt und zu nass, dann im Juni zu heiß und Unwetter: Die Erdbeerernte im Freiland ist in Nordrhein-Westfalen diesem Jahr wetterbedingt reichlich mager ausgefallen. „Viele Bestände sind nur einmal geerntet worden“, berichtet Peter Muß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer auf Nachfrage der Redaktion (21. Juli 2021).

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Ein Teil der Früchte sei verfault, ein anderer sehr weich gewesen, so Muß weiter. Die Zahlen dazu lieferte das Landesamt für Statistik an diesem Mittwoch. Demnach wurden in NRW in diesem Jahr im Freiland insgesamt 17.347 Tonnen Erdbeeren geerntet - mehr als ein Drittel weniger (-34,2%) als im Vorjahr, dabei hatte es da schon einen deutlichen Rückgang gegeben. Wegen des Wetters war die Ernte dieses Jahr auch verspätet gestartet.

Geschützter Anbau noch bis Oktober/November

Allerdings war auch schon die Anbaufläche mit 1.930 Hektar kleiner gewesen (-7,4%). Die Ausbeute in Gewächshäusern und begehbaren Anbautunneln stieg dafür leicht auf 7.410 Tonnen (+0,9%). Hier läuft die Ernte, allerdings in überschaubaren Mengen, auch noch weiter bis tief in den Herbst. Die Anbaufläche lag bei 439 Hektar.

Bei der laufenden Kirschenernte gibt es laut Muß ähnliche Probleme wie bei den Erdbeeren. Anders bei Stachel-, Johannis- und Himbeeren, die ebenfalls derzeit eingebracht werden. Weil der Anbau hier fast ausschließlich unter Schutzdächern läuft, gibt es laut Muß keine besonderen Wetterschäden.

„Wegen des Wetters sind wir 14 Tage später als sonst“

Mit Zuversicht blicken die etwa 300 Obstbauern im Rheinland auf die anstehende Apfelernte. Erste Früchte sind wohl schon gepflückt, richtig los geht es nach Einschätzung von Peter Muß wohl erst im August: „Wir sind wegen des Wetters etwa 14 Tage später dran als sonst.“

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Ernterückgänge beim Spargel nicht so stark

Das Landesamt für Statistik legte auch Zahlen zur Spargelernte vor. Hier fiel der Rückgang nicht so stark aus. Mit 18 696 Tonnen lag die Erntemenge um 5,3% unter der des Vorjahres. Zunächst war ein deutlich stärkerer Rückgang befürchtet worden. Mit 3.774 Hektar war die Anbaufläche leicht reduziert gewesen (-2,3%). Der Niederrhein gilt als „Spargel-Hochburg“ in NRW, die Ernte endet traditionell am „Johannistag“, dem 24. Juni. (dum)