An Rhein und Ruhr. Weil es lange kalt war, ist teilweise wohl 20% weniger Spargel geerntet worden. Viele Verbraucher waren bereit, einen höheren Preis zu zahlen.

Stichtag 24. Juni: Am „Johannistag“ endet Spargelende. So will es die Tradition, so will es aber auch die Natur - weil die Pflanzen Ruhe brauchen. „Die meisten Bauern in Nordrhein-Westfalen werden wohl mit der Saison zufrieden sein“, vermutet Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer NRW auf Nachfrage der Redaktion (24. Juni 2021).

Es sei eine ungewöhnliche Saison gewesen - „nicht nur wegen Corona“, so der Kammersprecher. Es sei lange kalt gewesen, Spargel aber liebt es warm. Unterm Strich standen geringere Erträge, Schätzungen gehen gar von 20% bis 30% weniger Spargel aus. Der Rückgang konnte aber zumindest teilweise durch höhere Preise kompensiert werden..

70% des Spargels wird in NRW ab Hof verkauft

Laut Agrarmarkt-Informationsgesellschaft AMI lag der Durchschnittsverbraucherpreis pro Kilo weißer Spargel bei 8,78 Euro -6% höher als in Vorjahr. Allerdings ist das eine bundesweite Zahl. In NRW werden rund 70% des Edelgemüses ab Hof verkauft. Damit sei man deutschlandweit vorne, so Rüb.

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Anders als im vergangenen Jahr sei dies eine Corona-Saison „mit Ansage“ gewesen: „Die Bauern wussten, was kommt und haben sich darauf eingestellt“, sagt der Kammersprecher. Der Einsatz und die Freizeit der Erntehelfer sei gruppenweise organisiert und die Zimmerbelegung reduziert worden.

Gastronomie fiel als Abnehmer wieder aus

Anders als im Vorjahr blieb in dieser Saison auch nicht nennenswert Spargel auf den Feldern. Die Gastronomie fiel als Abnehmer zwar praktisch wieder aus, Privatverbraucher aber hätten „gerne gekauft“: „Die Leute haben es sich beim Essen daheim nett gemacht.“

Spargel wurde in Nordrhein-Westfalen zuletzt auf 3,864 Hektar angebaut. Üblicherweise werden rund 20.000 Tonnen geerntet. Neben dem Niederrhein sind auch das Münsterland und Ostwestfalen wichtige Spargelgebiete.