An Rhein und Ruhr. Seit zwölf Monaten beeinflusst Corona den Alltag der Bürger. Aber wo gab es den ersten Fall? Bis wann dauerte der erste Lockdown? Ein Überblick.

Vor einem Jahr wurde in NRW der erste Corona-Fall nachgewiesen. Seitdem ist viel passiert: Schulen und Kitas wurden geschlossen und (teilweise) wieder geöffnet, Massenausbrüche im Kreis Heinsberg und bei Fleisch-Fabrikant Tönnies sorgten bundesweit für Aufsehen und sich ausbreitende Mutationen lassen die Inzidenz in NRW erneut ansteigen. Wir fassen die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen aus zwölf Monaten Corona-Pandemie in NRW für Sie zusammen. Ein Überblick.

Februar

Am 15. Februar 2020 treffen sich rund 300 Karnevalisten in Gangelt. Die „Kappensitzung“ wird im Laufe des Jahres traurige Berühmtheit erlangen. Sie gilt als Startpunkt für die Corona-Pandemie in NRW. Am 25. Februar wird ein 47-jähriger Mann aus dem Kreis Heinsberg positiv auf das Virus getestet. Sofort ergreift der Kreis Maßnahmen: Schulen und Kitas werden geschlossen, Hunderte Bürger müssen in Quarantäne. Heinsberg wird zum ersten Hotspot in NRW.

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März

Das Coronavirus fordert erste Todesopfer: Am 9. März sterben ein 78-Jähriger aus dem Kreis Heinsberg und eine 89-Jährige aus Essen. Sie hatten sich mit Corona infiziert. Bund und Länder reagieren auf die steigenden Infektionszahlen. Am 22. März beginnt der erste Lockdown. Auch Schulen und Kitas werden geschlossen, Kontakte auf ein Minimum reduziert. Während das öffentliche Leben zum Erliegen kommt, beginnen in Supermärkten die Hamsterkäufe.

April

Der Lockdown scheint zu wirken: Am 2. April erreicht die 7-Tage-Inzidenz in NRW mit einem Wert von 37,1 ihren vorläufigen Höhepunkt. Bis Ende April sinkt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner auf 10,2. Infolge der positiven Entwicklung lockert NRW seine Corona-Maßnahmen. Der Unterricht für Abschlussklassen wird wieder aufgenommen, erste Geschäfte dürfen wieder öffnen. Um das Erreichte nicht zu gefährden, führt NRW am 27. April eine landesweite Maskenpflicht ein.

Mai

Die Corona-Pandemie scheint vorerst unter Kontrolle. Am 3. Mai endet der erste Lockdown. Die Landesregierung beginnt mit der schrittweisen Öffnung von Schulen und Kitas. Zudem dürfen Bürger wieder ihre Angehörigen in Alten- und Pflegeheimen besuchen. Um einen erneuten Lockdown zu vermeiden, einigen sich Bund und Länder auf den Grenzwert 50. Nur Kreise und Städte, die eine höhere Inzidenz aufweisen, müssen künftig mit verschärften Corona-Maßnahmen rechnen.

Juni

Ein Massenausbruch bei Fabrikant Tönnies im Kreis Gütersloh rückt die Fleischindustrie ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Bereits Anfang Mai hatte es bei Westfleisch (Kreis Coesfeld) zahlreiche Infektionen gegeben. Ende Juni trifft es auch einen Dönerbetrieb in Moers. Die Kreise Gütersloh und Warendorf müssen wegen erhöhter Infektionszahlen in einen regionalen Shutdown.

Juli

Die Infektionszahlen bleiben niedrig: Die landesweite Inzidenz liegt im Juli durchgängig bei einem Wert unter 10. Ebenfalls auffällig: Es gibt in NRW kaum noch Todesfälle. Die Sorglosigkeit vieler Bürger nimmt zu. In Düsseldorf registriert die Stadt an den Wochenenden zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Regeln. Rheintreppe und Burgplatz müssen wiederholt geräumt werden, weil Passanten die Abstandsregeln ignorieren. Düsseldorf entwickelt ein Hygiene-Konzept für die Altstadt.

August

Der Sommerurlaub endet und für die Kinder und Jugendlichen in NRW heißt es: Zurück in die Schule! Allerdings mit einer Einschränkung: Auch während des Unterrichts gilt an den weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht. Eine Maßnahme, die heiß diskutiert wird. Ende August wird die Maskenpflicht aufgehoben – sie gilt aber weiterhin außerhalb des Unterrichts. Zudem kehren ab dem 17. August auch die Kitas in den Regelbetrieb zurück.

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September

Die Infektionszahlen bleiben in NRW unauffällig – wenngleich sich die Corona-Fälle Ende September allmählich häufen. Vor allem Massenausbrüche nach Privatfeiern beschäftigen die Politik. Bereits im August stecken sich in Rheinberg über 80 Gäste im Rahmen einer Hochzeitsparty an. Im September werden rund 180 Neuinfektionen auf eine Großhochzeit in Hamm zurückgeführt. Auch im Kreis Wesel kommt es nach einer Feier in Venlo zu mehreren Corona-Fällen.

Oktober

Die zweite Welle ist nicht mehr aufzuhalten: Am 14. Oktober knackt NRW den Inzidenzwert 50, zwei Wochenspäter haben sich die Neuinfektionen bereits verdreifacht. Auch die Todeszahlen steigen ab Mitte Oktober kontinuierlich an. Viele Gesundheitsämter kommen bei der Kontaktnachverfolgung an ihre Grenzen. Ende des Monats ist klar: Bund und Länder werden die Corona-Maßnahmen erneut verschärfen. Der „Lockdown light“ wird beschlossen.

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November

Das öffentliche Leben kommt in NRW erneut zum Erliegen. Kneipen und Restaurants, Fitnessstudios und Zoos werden komplett geschlossen. Der Karneval fällt aus. Anfang November gehen die Infektionszahlen leicht zurück. Dennoch liegt die 7-Tage-Inzidenz Ende des Monats (146,5) weiterhin deutlich über dem Grenzwert. Schnelle Lockerungen sind nicht in Sicht. Immerhin: Erste Ergebnisse aus einer Studie der Firma Biontech nähren die Hoffnung auf einen baldigen Impfstoff.

Dezember

Der „Lockdown light“ zeigt nicht die erhoffte Wirkung: Anfang Dezember steigen die Infektionszahlen in NRW wieder an. Bund und Länder verschärfen die Corona-Regeln. Am 16. Dezember beginnt der zweite Lockdown. Kita-Kinder sollen nach Möglichkeit zuhause bleiben, auch die Schulen wechseln wieder Schritt für Schritt in den Distanzunterricht. Am 27. Dezember startet NRW mit den Impfungen. Zwei Tage später wird die erste Corona-Mutation bestätigt.

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2021

Bis Mitte Februar sinkt die Inzidenz in NRW kontinuierlich bis zum Wert 56,1. Gleichzeitig werden jedoch immer mehr Corona-Fälle registriert, die auf einen der mutierten Erreger zurückzuführen sind. Der Infektionsverlauf kommt ins Stocken, am 15. Februar steigt die Inzidenz erstmals wieder an. Bei der Terminvergabe für Impfungen kommt es Ende Januar zu Problemen. Am 8. Februar nehmen die Impfzentren in NRW den Betrieb auf.