An Rhein und Ruhr. Vier von zehn NRW-Bürgern greifen in der Coronakrise vermehrt zu regionalen Produkten. „Das ist eine Chance“, sagt Ministerin Heinen-Esser.
Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) wirbt in der Corona-Krise für Lebensmttel aus der Region. Eine an diesem Sonntag (6. Dezember 2020) veröffentlichte Umfrage im Auftrag ihres Hauses zeigt: Seit Beginn der Pandemie kaufen etwa vier von zehn Bürgern (38%) verstärkt Produkte aus regionaler Erzeugung - vor allem Obst und Gemüse, aber auch Fleisch, Backwaren und Getränke aus regionaler Erzeugung.
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Den Angaben zufolge ist es 53% der Befragten wichtig, dass Lebensmittel keine weite Wege hinter sich haben, 25% ist es sogar sehr wichtig. Insgesamt 1181 NRW hatte das Institut YouGov befragt. Bei Menschen ab 55 Jahren ist Zuspruch zu regionalen Lebensmitteln besonders hoch (79%), aber selbst in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen legen noch mehr als zwei Drittel der Befragten (67%) Wert auf regionale Erzeugung. Eine bundesweite Umfrage des Agrarmarketing-Vereines „i.m.a.“ hatte kürzlich einen sogar noch größeren Zuspruch ergeben.
Ansturm auf Hofläden in Corona-Zeiten
„Diese Wertschätzung freut uns sehr“, sagte Andrea Hornfischer von den rheinischen Bauern. Während des Lockdowns im Frühjahr habe es einen regelrechten Ansturm auf Hofläden gegeben, eine verstärkte Nachfrage halte sich bis heute. Von 30% mehr Kunden ist die Rede. Neben Hofläden sind Wochenmärkte, aber auch der lokale Einzelhandel für den Absatz regionaler Produkte sehr wichtig. Die Landwirtschaftskammer NRW informiert im Portal „Landservice.de“ über den Verkauf ab Hof.
„Bürger sollten in der Weihnachtszeit prüfen, wie sie lokale Angebote stützten können“, appellierte Ministerin Heinen-Esser. Sie sieht in den Umfrageergebnissen jetzt auch Chancen für Ernährungsindustrie und Einzelhandel: „Die Verbraucher wollen mehr regionale Produkte in den Lebensmittelläden vor Ort.“