Viersen/Mönchengladbach. Die Ermittlungen nach dem gewaltsamen Tod einer Dreijährigen in einer Kita in Viersen laufen. Weitere Eltern erstatteten im Nachhinein Anzeige.

Nach dem Tod der kleinen Greta in einer Kindertagesstätte in Viersen im Mai ermittelt die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach weiter. Einige Gutachten stehen noch aus - unter anderem geht es um die Frage, ob die mutmaßliche Täterin schuldfähig ist, erklärt der zuständige Staatsanwalt auf Anfrage der Redaktion. Der Fall sorgte in NRW für großes Entsetzen, der Landtag berief eine Sondersitzung ein.

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Nach Bekanntwerden des Falls in Viersen meldeten sich weitere besorgte Eltern. Im Wesentlichen hätten sie kleinere Verletzungen bei ihren Kindern zur Anzeige gebracht, fasst der Staatsanwalt zusammen. Die Ermittlungen seien allerdings schwierig, da viele Eltern nicht mehr eingrenzen konnten, wann und wo die Kratzer entstanden seien.

Kita-Mord Viersen: Vorfälle in mehreren Kitas

Die Ermittler haben die Einsatzstellen von Sandra M. aufgesucht und die einzelnen Tatvorwürfe ausgewertet.

In allen Kitas, in denen sie tätig war, ist es den Ermittlungen zufolge zu Vorfällen gekommen. In Krefeld, wo sie zwischen August 2017 und Juli 2018 ihr Anerkennungsjahr machte, wurde ein dreijähriger Junge nicht ansprechbar und mit verdrehten Augen im Schlafraum aufgefunden. Später kam es dort zu zwei weiteren Zwischenfällen.

In ihrer nächsten Station in Kempen kam es innerhalb eines knappen Jahres zu vier Vorfällen, in Tönisvorst zu einem.

Kita-Mord: Ermittler durchforsten Arztprotokolle

Die Ermittler haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft Zeugen vernommen, Notarztprotokolle und ärztliche Berichte durchforstet. Es gebe eine Vielzahl von Einzelfällen.

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Wann der Fall abgeschlossen sein und Anklage erhoben wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen, so der Staatsanwalt. Unklar sei ebenfalls noch, wie viele Fälle ihr dann tatsächlich zur Last gelegt würden. Die Beschuldigte hat von Beginn an die Aussage verweigert.

Die dreijährige Greta starb am 4. Mai. Die 25-jährige Sandra M., die am 19. Mai festgenommen wurde, wird verdächtigt, der kleinen Greta Gewalt angetan zu haben, in deren Folge es zum Atemstillstand kam. Nach Bekanntwerden schloss sich eine Diskussion an, ob der Tod des kleinen Mädchens hätte verhindert werden können. Der Beschuldigten ist attestiert worden, dass sie für den Beruf nicht geeignet ist.