An Rhein und Ruhr. Nur ein Trend oder nachhaltiges Verkehrsmittel? Die E-Scooter sind seit Juni zugelassen, aber umstritten - ein Pro und Contra zu den Tretrollern.

Zu einer „echten zusätzlichen Alternative zum Auto“ sollen sich E-Scooter entwickeln - darauf setzte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) beiEinführung der Tretroller im Juni dieses Jahres. Seither sind die neuen Tretroller allerdings auch sehr umstritten. Umweltschutz und Flexibilität stehen Sicherheit und Nutzen gegenüber. Ist der E-Scooter tatsächlich ein Beitrag zur Verkehrswende? Ein Pro und Contra zum Thema.

Pro: Stinkt nicht und immer wieder aufladbar

Umweltfreundlich und praktisch: Der E-Scooter ist gerade für die „letzte Meile“, also zum Beispiel für den Weg von der Bahn ins Büro, eine echte Alternative. Er ist umwelttechnisch unschlagbar, weil er emissionsfrei fährt, nicht stinkt, auf einen herkömmlichen Motor verzichtet und an jeder Steckdose wieder aufladbar ist. Nicht umsonst erobern immer mehr E-Scooter die Straßen in der Region– sie sind der Auftakt zur dringend benötigten Verkehrswende.

Anika Bloemers kommentiert pro E-Scooter.
Anika Bloemers kommentiert pro E-Scooter. © FUNKE Foto Services | Philipp Nesbach

Denn immer noch nutzen viel zu viele Menschen für kürzeste Strecken das Auto – sei es für den kleinen Einkauf um die Ecke oder für den Weg ins Restaurant. Die zusammenklappbaren Roller können die Antwort sein und die übervollen Innenstädte entlasten. Sie können problemlos in der Bahn mitgenommen werden. Und danach heißt es: Schwung holen, losfahren und die letzten Meter zurücklegen.

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Gefahrenpotenzial minimieren

So ist der E-Scooter nicht nur die umweltschonende Alternative, sonder kann in Kombination mit dem ÖPNV sogar auch die schnellere sein. Dennoch: Regeln für den Straßenverkehr und für die Parkplätze müssen jetzt schnellstens festgelegt werden, um Gefahrenpotenzial und Chaos zu minimieren.

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Contra: Hilft niemanden wirklich weiter

Unbestritten: Alles, was mobil macht, ohne fossile Brennstoffe zu verbrennen, ist im Grunde eine gute Idee. Aber der E-Scooter hilft niemandem wirklich weiter. Sicherheitstechnisch muss er so ernst genommen werden wie mindestens ein Mofa: Versicherung, Helmpflicht, keine Benutzung unter Alkohol oder in der Fußgängerzone.

Stephan Hermsen kommentiert contra E-Scooter.. Foto: Kai Kitschenberg/FUNKE Foto Services
Stephan Hermsen kommentiert contra E-Scooter.. Foto: Kai Kitschenberg/FUNKE Foto Services © Kai Kitschenberg

Auf der anderen Seite ist er mit seiner eingeschränkten Reichweite und den durchaus beachtlichen Kosten, fast schon auf halber Höhe eines Taxis, kaum mehr als ein Spielzeug für die wärmeren Jahreszeiten. Dann hält übrigens auch der Akku länger.

Sehr oft im Weg

Nun sei es jedem freigestellt, wie er sich von A nach B bewegt (auch, wenn E-Scooter-Fahrer am liebsten eher Runden zu drehen scheinen). Ungelöst – und das ist derzeit das größte Ärgernis – ist die Frage, wo die nicht genutzten E-Scooter ihren Verkehrsraum finden. Auf Gehsteigen? Auf Radwegen? Auf Autostellplätzen?

Die Flexibilität, das angeblich große Plus der kleinen Roller, sorgt dafür, dass die Dinger sehr oft im Weg stehen. Meine Prognose: Es wird den E-Scootern ergehen wie den billigen Leihfahrrädern vor kurzem: Sie sind nicht mehr als eine Sommermode für ein, zwei Jahre.

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