Städteregion Aachen. . DNA-Spuren belegen eindeutig: Ein Wolf, der auch schon am Niederrhein unterwegs war, hat in Monschau bei Aachen ein Schaf gerissen.
Das Landesumweltamt (Lanuv) hat zwei weitere Wolfsnachweise bestätigt – dieses Mal in der Eifel. Demnach hat ein männliches Tier mit der Kennung GW 926m am 12. April in Monschau ein Schaf gerissen. Das habe die Auswertung von Speichelproben eindeutig ergeben, teilte das Amt an diesem Dienstag (21. Mai 2019) mit. Das Lanuv erklärte zudem, dass ein am 15. Mai an gleicher Stelle in Monschau von einer Wildkamera aufgenommenes Bild ebenfalls einen Wolf zeigt.
Ob es sich um ein und dasselbe Tier handelt, ist unklar. Fest steht: Wolf GW926m ist am Niederrhein kein Unbekannter. Der Rüde hatte im Februar 2018 in Kerken im Kreis Kleve zwei Schafe gerissen. Der Verbleib des Tieres war danach bekannt. „Möglicherweise hat der Wolf sich ein ganzes Jahr von Wild ernährt“, sagte ein Sprecher des NRW-Umweltministeriums auf Nachfrage der Redaktion. Klar ist, dass GW 926m nicht mehr ganz jung sein kann. Wo der Wolf ursprünglich herkommt, ist unbekannt.
Jungtiere ziehen noch bis Mitte des Jahres
Die Zugzeit der Jungwölfe geht laut Experten noch bis Juni oder Juli. Für NRW sind im laufenden Jahr bereits 14 Wolfsnachweise amtlich bestätigt. Am Niederrhein und in der Senne in Ostwestfalen haben sich - wie berichtet - zwei einzelne Wölfinnen niedergelassen. Zuletzt gab es auch mehrere Meldungen aus dem Münsterland. 80% der durchziehenden Wölfe in NRW sind Jungtiere aus Niedersachsen: „Die übrigen 20% sind Fernwanderer“, so der Ministeriumssprecher. Wölfe können zwischen 40 und 70 Kilometern in einer Nacht zurücklegen.
Die Städteregion Aachen und die Eifel waren bisher durch Wolfshinweise nicht aufgefallen. Auf belgischer Seite im Hohen Venn hat sich allerdings Wölfin Maja niedergelassen, die einst ganz NRW durchquert hatte. Sie soll seit einiger Zeit einen Gefährten haben. Hinweise, dass das Wolfspaar Nachwuchs haben könnte, gebe es bislang nicht, hieß es. Drei weitere Nutztierrisse in der Region werden aktuell von Experten untersucht.
Landwirte sind in Sorge
Mehrere Landwirtschaftsverbände verweisen darauf, dass im vergangenen Jahr über 50 Nutztiere in NRW von Wölfen gerissen wurden. Sie fordern einen leichteren Abschuss auffälliger Wölfe. Aus Behördensicht gilt bis dato keiner der in NRW aufgetretenen Wölfe als auffällig.