Kamp-Lintfort/Kleve. . Präsidentin zieht ihr Rücktrittsangebot zurück und will jetzt das Präsidium verändern. Der Hochschulrat hat eine vorgezogene Sitzung angesetzt.
Dr. Heide Naderer, Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal mit den Standorten Kleve und Kamp-Lintfort, bleibt im Amt. Nachdem sie im Frühjahr ihren Rücktritt angeboten hatte (NRZ berichtete), folgte am Dienstag die Rücknahme des Rücktrittangebots.
Ihre Begründung: „In den vergangenen Wochen habe ich reichlich Ermutigung erfahren, die weitere Hochschulentwicklung gemeinsam mit allen Hochschulangehörigen anzugehen.“ Dabei lädt sie „insbesondere diejenigen zur gemeinsamen weiteren Gestaltung der Zukunft der Hochschule ein, die sich augenblicklich noch nicht angemessen einbezogen fühlen“, so eine Mitteilung vom Dienstag.
Präsidium soll Vielfalt der Meinungen abbilden
Ein Angebot, eine andere Stelle an der Hochschule Rhein-Waal anzutreten, hatte Naderer zuvor abgelehnt. Sie will jetzt das Präsidium der Hochschule neu aufstellen, um die „Vielfalt der Kompetenzen und Meinungen an der Hochschule in dem Gremium adäquat abzubilden“, wie es in der Mitteilung heißt. Wie das Personaltableau künftig aussehen soll, ließ Naderer offen. Vergangene Woche war mit Professor Georg Hauck der Vizepräsident für Personal- und Organisationsentwicklung zurückgetreten. Diesen Schritt bedauert Naderer laut Mitteilung. Professor Jens Gebauer, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer, wollte am Dienstag auf NRZ-Anfrage keine Stellung zu den neuesten Entwicklungen beziehen.
Dagegen kündigte der Vorsitzende des Hochschulrates, Professor Aloys Krieg, eine vorgezogene Sitzung des Gremiums für den 8. August an. Dass Heide Naderer innerhalb der Hochschule den Wunsch nach „personeller Kontinuität an der Spitze“ vernahm, kommentiert Krieg so: „Sie empfängt offenbar konträre Signale“ zu dem, was er höre. Auf jeden Fall sei die Besetzung des Kanzlers mit Michael Strotkemper „ein guter Schritt für die Hochschule gewesen. Momentan ist er sehr mit Problemlösung beschäftigt statt mit anderen Aufgaben“, doch es sei „wichtig, dass die Hochschule Rhein-Waal in ruhiges Fahrwasser gerät“, so Krieg.
Bürgermeister Landscheidt: Bin sehr erleichtert
Kamp-Lintforts Bürgermeister Professor Christoph Landscheidt, begrüßt die Entscheidung: „Ich bin sehr erleichtert. Wir haben gut mit Frau Dr. Naderer zusammengearbeitet. Es gibt gemeinsame Projekte, die durch das Vakuum an der Spitze in den vergangenen Monaten nicht weiterverfolgt werden konnten, jetzt können wir diese Arbeit fortsetzen.“
Dr. Heide Naderer war 2014 als Gegenkandidatin zur Gründungspräsidentin Professorin Marie-Louise Klotz zur Wahl angetreten und bekam zehn zu neun Stimmen vom Senat. Die Amtszeit endet nach sechs Jahren, von nun an also in zweieinhalb Jahren. Sie kann wiedergewählt werden.