Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und sein CDU-Herausforderer Friedrich Merz treffen am Sonntag in ZDF und ARD aufeinander. Alle Details.

Am Sonntag, 9. Februar, geht es los: Der große Schlagabtausch zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Herausforderer Friedrich Merz (CDU) startet ab 20.15 Uhr im ZDF und in der ARD. Direkt nach der „Tagesschau“ werden die beiden Kanzlerkandidaten den Moderatorinnen Sandra Maischberger (ARD) und Maybrit Illner (ZDF) Rede und Antwort stehen. Alles, was Sie vor dem großen TV-Duell wissen müssen, lesen Sie hier.

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TV-Duell zwischen Scholz und Merz: Um diese Themen wird es gehen

Viel verrät ZDF-Sprecher Thomas Hagedorn nicht zu den Themen, um die es am Sonntagabend gehen wird. Nachdem beim „Schlagabtausch“ im ZDF zwischen AfD, BSW, CSU, FDP, Grünen und Linken am Donnerstagabend über Migration und die wirtschaftliche Lage in Deutschland diskutiert wurde, werden die Themenkomplexe für das TV-Duell am Sonntag nicht vorab bekannt gegeben. „Inhalt, Gewichtung und Abfolge der Themen werden von den beteiligten Redaktionen gemeinsam mit den Moderatorinnen erarbeitet“, heißt es von Hagedorn.

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Klar ist aber, dass es eine direkte Interaktion zwischen den beiden Kandidaten Friedrich Merz und Olaf Scholz geben soll. Ein enges Regelkorsett ist dabei nicht vorgesehen. „Die Moderatorinnen sollen die Möglichkeit haben, ausgewogen, aber ohne starres Reglement zu fragen beziehungsweise nachzufragen“, heißt es vom ZDF.

Kanzlerduell in ZDF und ARD: Redezeit, Regeln, Anfang und Ablauf im TV-Duell

Wer sich also eine strenge Debatte mit Redezeitbegrenzung und Sanduhr vorgestellt hat, muss sich von dem Gedanken verabschieden: Zeitkonten sollen am Sonntagabend nicht eingeblendet werden. Die Redezeit werde allerdings in der Regie gemessen. „Bei größeren Ungleichgewichten in der Redezeit wird dies von den Moderatorinnen thematisiert“, stellt ZDF-Sprecher Hagedorn in Aussicht.

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Zum Ablauf gibt das ZDF bekannt: Welcher der beiden Kandidaten die erste Frage im TV-Duell beantworten darf, entscheidet das Los. Dem jeweils anderen Kandidaten wird dann am Ende der Sendung die letzte Frage gestellt. Daher wird es auch kein freies Schlussstatement von Olaf Scholz und Friedrich Merz geben. „Eine offene, inhaltlich ähnliche Frage an beide Kandidaten beendet die Sendung“, gibt das ZDF bekannt. Das Duell ist für insgesamt 90 Minuten angesetzt.

Wird es einen Live-Faktencheck im TV-Duell geben?

Eine andere Frage, die viele Zuschauerinnen und Zuschauer bewegen dürfte, ist die nach einem Faktencheck während der Sendung. Dazu ZDF-Sprecher Hagedorn: „Gravierende Falschbehauptungen sollen während der Sendung möglichst richtiggestellt werden.“ Die Redaktion checke die Aussagen der Kandidaten während des TV-Duells.

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„Eine detaillierte Aufarbeitung und Einordnung kann live bei schwierigen und komplexen Themen allerdings nicht erfolgen“, sagt Hagedorn. Dafür soll es – ähnlich wie beim „Schlagabtausch“ am Donnerstagabend – im Nachhinein einen ausführlichen Faktencheck geben.

TV-Studio zum Kanzlerduell: Ort, Aufbau, Publikum und Requisiten

Während es am Publikum in der Sendung „Schlagabtausch“ am Donnerstagabend Kritik gegeben hatte, wird es im TV-Duell am Sonntag kein Studiopublikum geben. Dies war aber von vornherein so geplant. Die Sendung wird live aus dem Studio Adlershof in Berlin gesendet.

„Die Kandidaten stehen im Studio an Pulten, die Moderatorinnen sitzen ihnen gegenüber an einem Tisch“, beschreibt Hagedorn den Aufbau vor Ort. Neben den vier Personen sind keine weiteren Menschen im Studio zu sehen. Außer Stift und Notizblock sind keine Requisiten erlaubt.

Die Moderatorinnen des TV-Duells: Sandra Maischberger und Maybrit Illner im Kurzprofil

ZDF-Talk-Masterin Maybrit Illner wird neben Sandra Maischberger durch den Abend führen. Illners Moderation dürfte dabei auf manchen Zuschauer, der dem Schlagabtausch der Politiker nach dem heftigen Streit der vergangenen Wochen mit Skepsis entgegenblickt, beruhigend wirken.

Denn mit Maybrit Illner schicken ARD und ZDF eine Frau ins Rennen, die den deutschen Polit-Talk mit ihrer gleichnamigen Sendung schon länger bereichert, als mancher junge Politik-Interessierte denken kann. Es sei „Druck im Kessel“, sagte Illner vor der Sendung. Und: „Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind genauso gespannt wie wir.“

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ZDF-Moderatorin Maybrit Illner moderiert am Sonntag bereits ihr siebtes TV-Duell vor einer Bundestagswahl. © imago/Metodi Popow | picture alliance

Neben Illner wird ein anderes TV-Urgestein moderieren: Sandra Maischberger, die ihre eigene Sendung im Ersten hat. Sie war bereits 2017 beim Duell zwischen Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Martin Schulz (SPD) Teil des Moderationsteams. Für Illner ist es sogar schon das siebte TV-Duell, das sie moderiert.

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Das sagen die Umfragewerte vor dem Duell zwischen Scholz und Merz

Vor dem TV-Duell werden dem Herausforderer auf die Kanzlerschaft, Friedrich Merz (CDU), größere Chancen auf einen Wahlsieg zugeschrieben. Die Christdemokraten liegen in verschiedenen Umfragen deutlich vor der SPD.

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#6 Strack-Zimmermann über ihren Kampf gegen den Kanzler

Meine schwerste Entscheidung

Während und unmittelbar nach der Sendung sollen nach Angaben des ZDF keine Umfrageergebnisse oder Blitzumfragen eingeblendet werden. „Auf Einspielfilme wird verzichtet“, sagt ZDF-Sprecher Thomas Hagedorn außerdem.

Wie es nach dem TV-Duell im Fernsehprogramm weitergeht

Im Anschluss an die Debatte, die etwa 90 Minuten dauern wird, können Zuschauerinnen und Zuschauer dranbleiben: Caren Miosga wird im Nachgang mit dem SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil, CSU-Chef Markus Söder und Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des „Spiegel“, die Aussagen und den Auftritt der beiden Kanzlerkandidaten analysieren.

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Weitere TV-Sendungen vor der Bundestagswahl 2025 geplant

Das Kanzlerduell am Sonntag ist nicht die einzige Debattensendung, die vor der Bundestagswahl am 23. Februar geplant ist. Diese Sendungen könnten Wählerinnen und Wähler darüber hinaus interessieren:

  • „Klartext“ am 13. Februar, 19.25 Uhr im ZDF: Bei einem sogenannten Quadrell treffen neben Scholz und Merz auch Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck und AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel aufeinander.
  • „Das Quadrell“ am 16. Februar, 20.15 Uhr auf RTL/ntv/stern: Auch hier diskutieren Scholz, Merz, Habeck und Weidel miteinander.
  • „Wahlarena“ am 17. Februar, 21.15 Uhr in der ARD: Wählerinnen und Wähler stellen ihre Fragen an Scholz, Merz, Habeck und Weidel. 
  • „Scholz vs. Merz“ am 19. Februar, 20.15 Uhr auf Welt TV und „Bild.de“: Die beiden Kanzlerkandidaten treffen erneut aufeinander.
  • „Schlussrunde“ am 20. Februar, 22 Uhr in ARD/ZDF: Gesprächsrunde mit Spitzenkandidatinnen und -kandidaten, deren Parteien im Bundestag in Fraktions- oder Gruppengröße vertreten sind.
  • „Wahl-Countdown“ am 22. Februar, 20.15 Uhr auf ProSieben/Sat.1: Die Teilnehmer sind noch nicht bestätigt. Es sollen sich aber die Kanzlerkandidaten von SPD, Union, AfD und den Grünen den Fragen von Bürgern stellen.