Berlin. Nach wochenlangem Streit scheinen die Stellvertreter von Präsidentin von der Leyen ausgemacht. Eine Personalie ist allerdings umstritten.
- Fraktionen einigen sich auf neue EU-Komission
- Ukraine soll Storm-Shadow-Raketen eingesetzt haben
- Israel greift Ziele in Syrien an
- Lebeserwartung in Deutschland steigt
- Ford plant Stellenabbau
- Marius Borg Høiby soll in U-Haft
Über welche Themen wird heute in Deutschland und der Welt gesprochen. In unserem News-Blog „Das Wichtigste des Tages“ liefern wir einen Überblick.
Hier finden Sie die wichtigsten Nachrichten vom 21. November.
Die wichtigsten News vom 20. November: Fraktionen einigen sich: Neue EU-Kommission steht
18.17 Uhr: Nach wochenlanger Blockade hat das Europaparlament den Streit um die Spitzenposten in der nächsten EU-Kommission beigelegt. Die drei großen Fraktionen der Europäischen Volkspartei (EVP) um CDU und CSU sowie der Sozialdemokraten und der Liberalen einigten sich am Mittwoch abschließend auf die künftigen Stellvertreter von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Darunter ist der umstrittene Rechtsaußenpolitiker Raffaele Fitto aus Italien. Die neue EU-Kommission kann aller Voraussicht nach am 1. Dezember ihre Arbeit aufnehmen. Eine abschließende Abstimmung im Plenum des Parlaments steht noch aus, die Zustimmung gilt aber als wahrscheinlich.
Rekord-Preis für Magritte-Gemälde
17.49 Uhr: Ein Gemälde des belgischen Künstlers René Magritte ist in New York für einen Rekordpreis verkauft worden. Für 121,2 Millionen Dollar (knapp 115 Millionen Euro) sicherte sich ein anonymer Käufer laut dem Auktionshaus Christie‘s nach zehn Minuten des Bietens mit einem zweiten Interessierten das Werk „L’Empire des lumières“. Damit ist es offiziellen Angaben zufolge das teuerste je verkaufte surrealistische Gemälde - und auch ein Rekord für Magritte selbst, der damit erstmals die Marke von 100 Millionen US-Dollar knackt.
In „L’Empire des lumières“, auf deutsche etwa „Die Herrschaft des Lichts“, fasziniert Magritte mit einem Spiel von Tag und Nacht. Während die untere Bildhälfte eine meisterhaft inszenierte, dunkle Straße zeigt, die von einer Laterne vor einem Haus erleuchtet wird, strahlt darüber ein heller blauer Himmel mit weißen Wolken. Dieser in der Kunstwelt berühmte Kontrast war einem Bieter nun ein Vermögen wert.
Weltweit wurden nur mehr als zehn Gemälde für über 100 Millionen Dollar verkauft. Den absoluten Rekord hält der Leonardo da Vinci zugeschriebene „Salvator Mundi“, der 2017 für 450 Millionen Dollar verkauft wurde - Berichten zufolge über einen Strohmann an den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman.
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Ukraine soll Storm-Shadow-Raketen eingesetzt haben
17.44 Uhr: Die Ukraine hat laut britischen Medienberichten erstmals aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Ziele in Russland abgefeuert. Das berichteten unter anderem die „Financial Times“ und der „Guardian“ unter Berufung auf ungenannte Insider-Quellen.
Das britische Verteidigungsministerium wollte sich auf dpa-Anfrage nicht zu den Berichten äußern. Die Regierung in London hatte sich bisher stets ausweichend zu den Bedingungen für den Storm-Shadow-Einsatz durch die Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer geäußert. Mehr dazu lesen Sie hier.
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Israelischer Angriff in Syrien – viele Tote in Palmyra
16.36 Uhr: Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Palmyra sind nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem, dass bei dem Angriff mehr als 50 Menschen verletzt worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 41 Toten nach dem Angriff. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Unter den Toten seien Kämpfer proiranischer Milizen gewesen, meldeten die Aktivisten der Beobachtungsstelle. Die israelische Luftwaffe habe drei Ziele im Industriegebiet in der Oasenstadt angegriffen. Darunter sei auch ein Lagerhaus für Waffen gewesen. Es sei von Familien proiranischer Kämpfer bewohnt worden. Die Staatsagentur berichtete, die getroffenen Gebäude seien stark beschädigt worden. Zuvor hatte die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien berichtet, dass die Schläge Ziele in der Nähe des historischen Teils der Stadt getroffen hätten.
Lebenserwartung steigt erstmals wieder
16.15 Uhr: Die während der Coronapandemie gesunkene Lebenserwartung ist erstmals in allen Bundesländern wieder gestiegen. Das geht aus einer Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor, das die Lebenserwartung aller Bundesländer bis einschließlich 2023 analysiert hat. Demnach war die Lebenserwartung in allen Regionen Deutschlands in der Pandemie gefallen, besonders deutlich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
In Deutschland hat sich die Lebenserwartung laut BIB 2023 im Vergleich zu 2022 nun durchschnittlich um 0,4 Jahre erhöht und liegt bei Frauen bei 83,3 Jahren und bei Männern bei 78,6 Jahren. Sie liege im Schnitt jedoch noch unter derjenigen von vor der Pandemie: Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie, betrage der Rückstand bei Frauen und Männern im bundesweiten Schnitt noch 0,3 beziehungsweise 0,2 Jahre.
Ford will 2900 Stellen abbauen
14.38 Uhr: Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland 2.900 Stellen abbauen und so die Kosten senken. Die meisten Arbeitsplätze sollen im Kölner Werk wegfallen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Insgesamt peilt Ford in Europa den Abbau von 4.000 Stellen an, 800 davon in Großbritannien und 300 in anderen EU-Staaten. In Köln sind die Europazentrale und die Produktion von zwei Elektroauto-Modellen angesiedelt. Nach Betriebsratsangaben hat Ford in der Domstadt derzeit rund 11.500 Stellen - das hieße, dass dort etwa jede vierte Ford-Stelle gestrichen werden könnte. Weitere Hintergründe lesen Sie hier.
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Kreml schließt Einfrieren des Ukraine-Krieges aus
13.03 Uhr: Der Kreml hat Spekulationen über ein mögliches Einfrieren des russisch-ukrainischen Krieges zurückgewiesen. „Der Präsident (Wladimir Putin) hat bereits davon gesprochen, dass ein Einfrieren dieses Konfliktes für uns keine Option ist“, sagte Sprecher Dmitri Peskow in einem Pressegespräch im Hinblick auf Medienberichte zu verschiedenen Szenarien für ein Kriegsende entlang der aktuellen Frontlinie. Moskau wolle weiterhin seine Kriegsziele erreichen. Präsident Wladimir Putin habe dabei mehrfach seine Gesprächsbereitschaft erklärt.
Unser Korrespondent Jo Angerer hat sich Putins neue Atomdoktrin angeschaut. Seine Analyse, was der Westen zu befürchten hat, lesen Sie hier.
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Polizei will Sohn von Mette-Marit in U-Haft nehmen
12.50 Uhr: Nach der Ausweitung der Vorwürfe gegen den norwegischen Prinzessinnensohn Marius Borg Høiby hat die Osloer Polizei Untersuchungshaft für den 27-Jährigen beantragt. Das teilte das zuständige Amtsgericht von Oslo der Nachrichtenagentur NTB mit. Ein Haftprüfungstermin wird demnach ab 13.00 Uhr in der norwegischen Hauptstadt stattfinden.
Høibys Anwalt Øyvind Bratlien teilte norwegischen Medien mit, dass sein Mandant vor Gericht erscheinen werde, es aber keine Grundlage für Untersuchungshaft gebe. Man wolle dem Gericht zeigen, dass der Fall anders aussehe und weitaus nuancierter sei, als es in den Medien vermittelt werde.
Am Dienstag hatte die Polizei bekanntgegeben, diese Anschuldigungen um weitere Punkte auszuweiten: Unter anderem wird ihm nun auch ein Verstoß gegen den Paragrafen 291 vorgeworfen, in dem in Norwegen Vergewaltigungsvergehen geregelt sind. Konkret geht es der Polizei zufolge um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit einer Person, die bewusstlos ist oder sich aus anderen Gründen der Handlung nicht widersetzen kann.
Offenbar Tote bei Angriff auf Krankenhaus im Gazastreifen
11.27 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen hat es nach Angaben eines nahegelegenen Krankenhauses mehrere Tote gegeben. Mindestens zwölf Bewohner seien ums Leben gekommen als das Militär in der Nacht ein Haus in Dschabalija bombardiert habe, hieß es aus Kreisen des Kamal-Adwan-Krankenhauses. Unter den Opfern sind demnach auch Frauen und Minderjährige. Den Angaben zufolge sind mindestens zehn weitere Menschen unter den Trümmern des Hauses verschüttet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.
Deutschland rutscht ab in Klimaschutz-Ranking
10.21 Uhr: Deutschland ist im internationalen Vergleich beim Klimaschutz leicht zurückgefallen. Die Bundesrepublik belegt im jährlichen Index, der am Mittwoch von den Umweltorganisationen Germanwatch und dem NewClimate Institute auf der Weltklimakonferenz in Baku vorgestellt wurde, Platz 16 - zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Gründe sind die „Problembereiche“ Verkehr und Gebäude, die zu schleppend elektrifiziert werden, sagte Hauptautor Jan Burck von Germanwatch. Positiv seien dagegen Deutschlands Fortschritte im Ausbau Erneuerbarer Energien, doch betreffe das quasi nur den Strommix. Mit Platz 16 reicht es für Deutschland nur noch zur Einstufung „mäßig“ statt „gut“ - und gleich sechs EU-Staaten schneiden besser ab.
US-Botschaft in Kiew wegen Warnungen geschlossen
9.29 Uhr: Die US-Botschaft in Kiew ist aufgrund eines „möglichen schweren Luftangriffs“ geschlossen. „Die US-Botschaft in Kiew hat konkrete Informationen zu einem möglichen schweren Luftangriff am 20. November erhalten“, teilte die Botschaft am Mittwoch auf ihrer Webseite mit. „Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen, die Angestellten sind angewiesen, sich vor Ort in Sicherheit zu bringen“, hieß es weiter. Die Botschaft riet US-Bürgern in Kiew zudem, sich darauf vorzubereiten, sich bei Luftalarm „sofort“ in Sicherheit zu bringen.
Russland hatte „entsprechende“ Reaktionen angekündigt, nachdem die ukrainische Armee am Dienstag erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen hatte. Nach Angaben des Verteidigungsministerium in Moskau griff Kiew in der Nacht zu Dienstag eine Militäreinrichtung in der russischen Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen an. Dabei seien auch von den USA gelieferte weitreichende Raketen des Typs ATACMS eingesetzt worden, hieß es.
Deutscher Staatsbürger in Russland wegen Sabotage-Vorwürfen festgenommen
8.15 Uhr: In der russischen Region Kaliningrad ist russischen Medienberichten zufolge ein deutscher Staatsbürger wegen Sabotage-Vorwürfen festgenommen worden. Der 1967 geborene Deutsche sei im März an der Explosion an einer Gasverteilerstation in Kaliningrad beteiligt gewesen, meldeten russische Nachrichtenagenturen am Mittwoch unter Berufung auf eine Erklärung des Geheimdienstes FSB. Der Deutsche sei aus Polen nach Russland zurückgekehrt, um „Sabotage-Akte“ an der örtlichen Energieinfrastruktur zu organisieren.
SPD weiter ohne Klarheit in K-Frage
8.00 Uhr: Macht Olaf Scholz Platz für Boris Pistorius? Die SPD-Telefonschalte blieb am Dienstagabend ohne klares Ergebnis. Die Kanzlerkandidaten-Frage ist somit weiterhin nicht final entschieden. Die aktuellen News aus der Bundespolitik lesen Sie hier im Blog.
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Was in der Nacht passiert ist
7.43 Uhr: Guten Morgen, wir starten mit den Nachrichten aus der Nacht.
- In Thüringen naht die erste Brombeer-Koalition. CDU, BSW und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt.
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- Donald Trump trifft die nächste Personalentscheidung, die für Aufsehen sorgt. Die frühere Wrestling-Managerin, Linda McMahon, soll neue US-Bildungsministerin werden. Sie ist die Ehefrau des höchst umstrittenen Wrestling-Unternehmers Vince McMahon, gegen den schwere Missbrauchsvorwürfe im Raum stehen. Die 76-Jährige ist eine langjährige Förderin des designierten Präsidenten Donald Trump, Teil seines Teams und Vorsitzende des konservativen America First Policy Institutes. Lesen Sie mehr dazu im US-Blog.
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