Berlin. Berichten zufolge hat die Ukraine erstmals den britischen Marschflugkörper gegen Russland eingesetzt. Hat London den Einsatz erlaubt?
Russland hat nach eigenen Angaben zwei von der Ukraine abgefeuerte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow abgefangen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste Einsatz dieser aus Großbritannien gelieferten Waffen über Russland seit Kriegsbeginn.
Bereits am Mittwoch meldeten britische Medien unter Berufung auf ungenannte Insider-Quellen, dass erstmals der aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Ziele in Russland abgefeuert wurde.
Das britische Verteidigungsministerium schweigt allerdings bislang. Die Regierung in London hatte sich bisher stets ausweichend zu den Bedingungen für den Storm Shadow-Einsatz durch die Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer geäußert.
Der „Telegraph“ berichtete am Mittwoch, es seien Trümmerteile der Marschflugkörper in dem Ort Marjino im russischen Gebiet Kursk knapp 45 Kilometer entfernt von der Grenze gefunden worden. Der Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, teilte im Kurznachrichtendienst Telegram mit, es seien zwei Raketen abgeschossen worden. Er nannte aber keine Details.
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Was sind Raketen vom Typ Storm Shadow?
Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Raketen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bat seit längerem darum, weitreichendere Waffen von westlichen Partnern auf russischem Territorium einsetzen zu können. Als Begründung wurde angeführt, dass dies für den Kriegsverlauf entscheidend sei.
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Nach der Erlaubnis der USA, Ziele in Russland anzugreifen, hatte das Land nach Darstellung Moskaus sechs ATACMS-Raketen auf russisches Territorium. Die US-Freigabe gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus. Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation und eine Verwickelung der USA und anderer westlicher Staaten in den Krieg. In Deutschland hingegen bleibt Bundeskanzler Scholz bislang bei seinem Nein zur Lieferung des Marschflugkörper Taurus.
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