Berlin. Israel arbeitet weiter an der Vernichtung der Terrororganisation Hamas. Israels Verteidigungsminister Gallant sieht große Fortschritte.

In wenigen Wochen jähren sich die Terroranschläge der radikalislamischen Hamas auf Israel zum ersten Mal. Seit den Angriffen vom 7. Oktober 2023 übt das israelische Militär Vergeltung und geht massiv im Gazastreifen vor. Erklärtes Ziel von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist die Vernichtung der Hamas. Ob das gelingen kann, ist nach Ansicht der meisten Experten eher unwahrscheinlich.

Nun hat der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant einen vermeintlichen Etappensieg verkündet. „Hamas als militärische Formation existiert nicht mehr“, sagte Gallant am Dienstag vor Journalisten. „Die Hamas führt einen Guerrillakrieg und wir bekämpfen immer noch Hamas-Terroristen und verfolgen die Hamas-Führung.“ Am 31. Juli war Hamas-Führer Ismail Haniyya bei einer Explosion in einem Gästehaus der Revolutionsgarden in Teheran getötet worden. Hinter der Aktion wird der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad vermutet.

Gallant fordert Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens

Überdies forderte Gallant den Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens, das die Freilassung der Hamas-Geiseln ermöglichen würde. Die Geiseln nach Hause zu bringen, sei „der richtige Weg“, sagte Gallant weiter. „Eine Einigung ist auch eine strategische Chance, die uns die Möglichkeit gibt, die Sicherheitslage an allen Fronten zu verändern“, fuhr er fort.

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Unterdessen soll es bei einem israelischen Angriff auf eine verdeckte Hamas-Zentrale im Süden des Gazastreifens Dutzende Tote gegeben haben. Nach Angaben des Direktors für Versorgung bei der Zivilverteidigung in Gaza kamen mindestens 40 Menschen bei dem Luftangriff ums Leben, mehr als 60 seien verletzt worden. Alle Angaben lassen sich zurzeit nicht unabhängig überprüfen.

Ziel des Angriffs sei unter anderem der Chef der Hamas-Luftsysteme im Gazastreifen gewesen, so die Darstellung der Armee. Als weitere Ziele wurden der Leiter einer Hamas-Spähabteilung sowie ein weiteres ranghohes Mitglied der islamistischen Terrororganisation ohne Angaben zu dessen genauer Aufgabe genannt. 

Israelische Soldaten bei einem Einsatz im Gazastreifen
Israelische Soldaten bei einem Einsatz im Gazastreifen © AFP | -

„Diese Terroristen waren direkt an dem Massaker am 7. Oktober beteiligt und waren in letzter Zeit dabei, Terroraktivitäten gegen die israelische Armee und den Staat Israel auszuführen“, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. Intensive Geheimdienstbeobachtungen und Luftüberwachung in den Stunden vor dem Angriff hätten „die Anwesenheit der Terroristen in dem Gebiet zusammen mit anderen Terror-Aktivisten bestätigt“. 

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Die von der Zivilverteidigung genannte Opferzahlen stimmten nicht mit den Informationen der Armee, den eingesetzten präzisen Waffen und der Genauigkeit des Angriffs überein, teilte Militärsprecher Daniel Hagari mit. Die Hamas missbrauche Zivilisten weiterhin als Schutzschilde und verstecke Kämpfer sowie Infrastruktur in der humanitären Zone. 

Die Hamas hatte dagegen auf ihrem Telegram-Kanal erklärt, Israels Behauptung, ihre Kämpfer hätten sich in der humanitären Zone Al-Mawasi bei Chan Junis aufgehalten, sei „eine eklatante Lüge“.

tok/afp/dpa