Berlin. Der Republikaner stellt absurde Bedingungen für eine Fernsehdebatte mit Kamala Harris. Das ist ein Zeichen von Schwäche und Nervosität.
Taktische Spielchen gehören in jedem Wahlkampf dazu. Redet man direkt mit dem Kontrahenten, und wenn ja, wo und in welchem Format: Das sind Fragen, die sich vor demokratischen Urnengängen immer wieder stellen. Bevor sie von allen Seiten beantwortet werden, gibt es üblicherweise ein Hin und Her – und am Ende meist doch eine Übereinkunft.
Bei Donald Trump, dem republikanischen Kandidaten für die US-Präsidentenwahl, scheinen die Dinge anders zu liegen. Er hat sich nach längerem Zögern jetzt doch bereiterklärt, in einem TV-Duell gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris anzutreten. Allerdings nur zu seinen Bedingungen: Die Debatte soll in seinem erzkonservativen Haussender Fox News stattfinden – und mit Moderatoren, die ihm genehm sind.
Ein Aufeinandertreffen im Sender ABC lehnt Trump ab – dabei war das schon terminiert, allerdings noch mit Präsident Joe Biden als demokratischem Kandidaten. Der hat sich bekanntlich inzwischen selbst aus dem Rennen genommen und Platz für Harris gemacht.
So wie es aussieht, macht sich im Trump-Lager Fracksausen breit. Durch den Kandidatenwechsel bei den Demokraten sind die Karten im US-Wahlkampf ganz neu gemischt worden. Statt mit dem tattrigen Biden hat es Trump nun mit der alerten Harris zu tun. Er ist ein alter, oft verwirrter Mann und verurteilter Straftäter, sie ist eine blitzgescheite Juristin und amtierende Vizepräsidentin.
Trump scheint zu hoffen, dass seine Lügen und Hasstiraden bei Fox News durchgehen. Und etwa anderes als Lügen und Beleidigen kann er nicht. Mit Taktieren hat das nichts zu tun. Vielmehr zeigt da einer, wie nervös er ist.
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