Essen. Auch an diesem Wochenende waren die Menschen in vielen Städten NRWs auf den Straßen, um für demokratische Prinzipien zu demonstrieren.

Die Proteste gegen rechte und rassistische Tendenzen ebben nicht ab: Bei Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen haben am Samstag erneut Tausende Bürgerinnen und Bürger gegen Rechtsextremismus protestiert. In Krefeld kamen nach Polizeiangaben rund 10 000 Menschen zusammen. Zur Teilnahme aufgerufen hatte dort ein breites Bündnis unter anderem von Vereinen, Initiativen, Parteien, Gewerkschaften und Religionsgemeinschaften. Das Motto lautete „Krefeld verteidigt rote Linie der Demokratie“.

In Schwelmkamen nach Polizeiangaben mehr als 2500 Menschen zusammen. Die Demonstration stand unter dem Motto „Für Rechtsstaat und Demokratie“. In Herdecke versammelten sich laut Polizei mehr als 500 Menschen. Aufgerufen hatte ein Aktionsbündnis „Herdecke steht auf – Für Vielfalt und Demokratie“. In Würselen nahmen nach Polizeiangaben mehr als 500 Menschen an einer Demo teil. Sie stand unter dem Motto „Würselen zusammen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie“.

Allein 27 Kundgebungen an diesem Wochenende

Das Internetportal „Zusammen gegen Rechts“ verzeichnete für Samstag mehr als 20 Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, für Sonntag weitere sieben.

Die Demos gegen rechts setzen NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zufolge die Szene unter Druck. „Wenn die Mitte der Gesellschaft für Demokratie und Toleranz aufsteht, trifft das die Intoleranten und Demokratiefeinde“, sagte Reul im Gespräch mit unserer Redaktion. Er rief dazu auf, im Einsatz gegen Rechtsextremismus nicht nachzulassen, „auch am Stammtisch, beim Straßenfest, am Arbeitsplatz und in der WhatsApp-Gruppe“.

Seit gut drei Wochen gehen überall in Deutschland immer wieder Zehntausende Menschen gegen rechts und gegen die AfD auf die Straße. Auslöser war ein Bericht über ein Treffen radikaler Rechter mit einzelnen Politikern von AfD, CDU und Werteunion im November in Potsdam, bei dem es unter dem Begriff „Remigration“ um die Vertreibung vieler Menschen ausländischer Herkunft aus Deutschland ging. (dpa)

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