NRW. Der Streik der Gewerkschaft GDL im Personenverkehr der Bahn hat begonnen. Alle Infos zu Zugausfällen und Alternativen in NRW lesen Sie hier.

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist nach dem Start im Güterverkehr nun auch im Personenverkehr angelaufen: Seit dem heutigen Mittwochmorgen um 2 Uhr gilt damit der stark eingeschränkte Notfahrplan der Deutschen Bahn, wie das Unternehmen in der Nacht mitteilte. Vor Gericht wollte die Deutsche Bahn den Streik noch verhindern – scheiterte aber. Laut der GDL werden die Streiks bis Freitagabend (18 Uhr) andauern.

Doch welche Linien sind von den Bahnstreiks betroffen? Wo gibt es Notfahrpläne? Hier finden sie alle Zugstrecken in der Übersicht:

Diese Züge in NRW sollen wegen des Bahnstreiks ausfallen:

  • RE8 zwischen Möchengladbach und Koblenz
  • RE9 zwischen Aachen und Siegen Zwischen Siegen und Köln fahren ersatzweise Expressbusse ohne Zwischenhalt im Stundentakt.
  • RE10 zwischen Krefeld und Kleve, SEV mit Bussen
  • RE12 zwischen Euskirchen und Köln
  • RE14 zwischen Coesfeld und Essen, SEV mit Bussen
  • RE22 zwischen Kall und Köln
  • RE41 zwischen Bochum und Haltern am See
  • RE42 zwischen Münster und Recklinghausen-Süd
  • RE44 zwischen Bottrop und Moers, SEV mit Bussen
  • RE49 zwischen Wuppertal und Wesel
  • RE57 zwischen Winterberg/Brilon und Dortmund
  • RB22 zwischen Gerolstein und Trier Nur die Schülerzüge 10053, 10058, 10065 und 10070 fahren.
  • RB25 zwischen Köln und Lüdenscheid
  • RB31 zwischen Duisburg und Xanten, SEV mit Bussen
  • RB32 zwischen Dortmund und Duisburg
  • RB36 zwischen Duisburg-Ruhrort und Oberhausen, SEV mit Bussen
  • RB38 zwischen Bedburg und Köln Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Bedburg und Horrem.
  • RB40 zwischen Essen und Hagen Schienenersatzverkehr zwischen Bochum Hbf. und Witten Hbf.
  • RB43 zwischen Dortmund und Dorsten Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Wanne-Eickel Hbf und Gladbeck West.
  • RB52 zwischen Dortmund und Lüdenscheid Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Dortmund und Hagen und zwischen Hagen/Rummenohl und Lüdenscheid.
  • RB54 zwischen Unna und NeuenradeSchienenersatzverkehr zwischen Unna und Fröndenberg und zwischen Fröndenberg und Neuenrade.
  • S2 zwischen Dortmund und Essen/Recklinghausen
  • S3 zwischen Hattingen Mitte und Oberhausen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Hattingen Mitte und Essen Hbf.
  • S4 zwischen Unna und Dortmund-Lütgendortmund
  • S5 zwischen Dortmund und Hagen
  • S7 zwischen Wuppertal und Solingen, SEV mit Bussen
  • S9 zwischen Hagen und Haltern/Recklinghausen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Essen Hbf. und zwischen Gladbeck West und Haltern/Recklinghausen.
  • S11 zwischen Bergisch-Gladbach und Düsseldorf-Flughafen
  • S12 zwischen (Horrem) Köln-Ehrenfeld und Hennef
  • S68 zwischen Wuppertal und Langenfeld

Diese Züge sollen während des Bahnstreiks in NRW nur eingeschränkt fahren:

  • RE2 zwischen Osnabrück und EssenDie Züge fahren nur zwischen Münster Hbf und Essen Hbf.
  • RB20 zwischen Stolberg-Altstadt und Düren Die Züge fahren im 60-Minuten-Takt zwischen Alsorf-Annapark, Aachen und Stolberg.
  • RB24 zwischen Köln und Euskirchen/Kall Die Züge fahren im 60-Minuten-Takt bis 21 Uhr.
  • RB27 zwischen Mönchengladbach und Koblenz Die Züge fahren im 120-Minuten-Takt bis 20 Uhr.
  • RB30 / RB39 zwischen Bonn und WalporzheimDie Züge fahren im 120-Minuten-Takt zwischen Remagen und Walporzheim.
  • RB33 zwischen Aachen und Heinsberg / EssenDie Züge fahren im 120-Minuten-Takt zwischen Aachen und Mönchengladbach bis 20 Uhr. Zwischen Heinsberg und Lindern fahren Ersatzbusse im 60-Minuten-Takt.
  • RB51 zwischen Dortmund und Enschede Die Züge fahren im 120-Minuten-Takt.
  • RB63 zwischen Münster und CoesfeldDie Züge fahren im 60-Minuten-Takt.
  • RB64 zwischen Münster und EnschedeDie Züge fahren im 60-Minuten-Takt.
  • S1 zwischen Dortmund und Solingen. Die Züge fahren im 60-Minuten-Takt.
  • S6 zwischen Essen und KölnDie Züge fahren im 60-Minuten-Takt bis 20 Uhr zwischen Essen Hbf und Köln-Hansaring.
  • S8 zwischen Hagen und MönchengladbachDie Züge fahren im 60-Minuten-Takt.
  • S19 zwischen Düren und Au (Sieg)Die Züge fahren im 60-Minuten-Takt bis 20 Uhr.
  • S23/RB23 zwischen Bonn und Euskirchen Die Züge fahren im 60-Minuten-Takt bis 20 Uhr.

Diese Züge sollen während des Bahnstreiks in NRW regulär fahren:

  • RE1 zwischen Aachen und Hamm (Westfalen)
  • RE4 zwischen Aachen und Dortmund
  • RE5 zwischen Wesel und Koblenz
  • RE6 zwischen Minden (Westfalen) und Köln/Bonn Flughafen
  • RE7 zwischen Krefeld und Rheine
  • RE11 zwischen Düsseldorf und Kassel
  • RE13 zwischen Venlo und Hamm
  • RE17 zwischen Hagen und Kassel
  • RE34 zwischen Dortmund und Siegen
  • RE42 zwischen Münster und Mönchengladbach
  • RB48 zwischen Bonn und Wuppertal
  • RB53 zwischen Dortmund und Iserlohn

Auf rund 25 Linien in NRW sollen bis dahin keine Züge fahren. Teilweise setzt die Bahn Ersatzbusse ein – etwa zwischen Köln und Siegen, zwischen Dortmund und Hagen oder zwischen Krefeld und Kleve. Auf rund 15 Linien sollen einige Züge rollen – meist peilt die Bahn dort einen Stundentakt an. In der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der Smartphone-App DB Navigator sei der Notfahrplan für den NRW-Nahverkehr eingearbeitet, so eine Sprecherin gesagt. Reisende sollten aber auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB verzichten.

Bahnstreik in NRW: Wenig bis keine Züge steuern bis Freitag den Essener Hauptbahnhof an.
Bahnstreik in NRW: Wenig bis keine Züge steuern bis Freitag den Essener Hauptbahnhof an. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Es ist der dritte und bisher längste Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt zwischen der GDL sowie der Bahn und weiteren Unternehmen. GDL-Chef Claus Weselsky verteidigte den Streik und stellte weitere Aktionen in Aussicht. „Wenn nichts kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf“, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“. Er kritisierte das jüngste Angebot der Bahn als Provokation.

GdL fordert Absenkung der Wochenarbeitszeit von Schichtarbeitern

Hintergrund ist die Forderung der GDL, die Wochenarbeitszeit von Schichtarbeitern flächendeckend von 38 auf 35 Stunden abzusenken, ohne Lohneinbußen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit zwei kleineren Bahnunternehmen, Netinera und Go Ahead, hat die GDL eine solche Vereinbarung bereits getroffen. Sie will nach Worten von Gewerkschaftschef Claus Weselsky diese Ergebnisse als Muster in der gesamten Branche durchsetzen.

Die Bahn hatte am vergangenen Freitag vorgeschlagen, bestehende Wahlmodelle bei der Arbeitszeit auszuweiten. Bisher können sich Beschäftigte entscheiden, ob sie etwa mehr Geld, mehr Urlaub oder weniger Wochenarbeitstage haben wollen. Sie könnten etwa von 39 auf 37 Wochenstunden verringern, bekämen dafür aber 5,7 Prozent weniger Lohn. Die Bahn bietet nun an, die Wochenarbeitszeit in diesem Modus bis zu 35 Stunden reduzieren zu können. Wer möchte, könnte zudem für etwas mehr Geld auch bis zu 40 Stunden pro Woche arbeiten.

Organisatoren fürchten wegen des Bahnstreiks in NRW Verkehrschaos bei der Handball-EM

Damit will sich die GDL nicht zufrieden geben und reagiert nun mit dem dritten und längsten Streik in der laufenden Auseinandersetzung. Der Streik bei der Deutschen Bahn stellt auch die Organisatoren der Handball-EM in Deutschland vor einige Probleme und hat die Vorfreude auf das Mega-Event getrübt. „Ich muss keinen Hehl daraus machen, dass wir darüber nicht glücklich sind. Das kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt“, sagte Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes, am Montag auf einer Pressekonferenz in Köln.

Bahnstreik in NRW: Auch der Bochumer Hauptbahnhof ist vom Bahnstreik betroffen.
Bahnstreik in NRW: Auch der Bochumer Hauptbahnhof ist vom Bahnstreik betroffen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die EM-Organisatoren haben bereits Maßnahmen getroffen, um ein größeres Chaos zum Turnierauftakt zu vermeiden. „Es wird einen Sonderfahrplan geben für die Mannschaften, Offiziellen und Fans, die eine Eintrittskarte gekauft haben“, verkündete Schober. Zudem habe man rund um die Düsseldorfer Fußball-Arena, wo am Mittwoch rund 53.000 Fans zum deutschen Auftaktspiel gegen die Schweiz erwartet werden, „zusätzliche Parkplatzkapazitäten geschaffen, weil wir davon ausgehen, dass mehr Menschen mit dem Auto kommen.“

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Der Betreiber National Express teilt mit, dass sein Personal nicht am Streik beteiligt sei. Gleichwohl könne es auch auf diesen Linien zu Verspätungen und Einschränkungen kommen, wenn Stellwerksmitarbeiter ihre Arbeit niederlegen. National Express unterhält in NRW die Linien RE1, RE4, RE5, RE6, RE7, RE11 und RB48. Gleiches gilt für die Linien der Eurobahn, die in NRW die Linie RE13 betreibt.

Zugausfälle und Umleitungen aufgrund von Bauarbeiten

Zusätzlich zu den angekündigten Streikmaßnahmen finden seit dem Wochenende auf einer zentralen Ruhrgebietsstrecke Bauarbeiten statt. Der Bochumer Hauptbahnhof und der Bahnhof Wattenscheid werden vom Regional- und Fernverkehr nicht angefahren, die Züge zwischen Dortmund und Essen werden über Herne und Gelsenkirchen umgeleitet. Lediglich die S1 hält in Bochum. Die Sperrung soll bis zum 23. Februar dauern.

Auch die Niederrhein-Strecke von Oberhausen über Dinslaken, Voerde, Wesel, Rees und Emmerich bis Arnheim ist momentan gesperrt. Bis zum 19. Januar halten an diesen Bahnhöfen keine Züge. Für die Linien RE5, RE49, RE19 und RE44 gibt es Busse im Schienenersatzverkehr.

Eine weitere Großsperrung erwartet die Pendlerinnen und Pendler übrigens in 2027: Dann werden über fünf Monate Gleise saniert, mit großen Auswirkungen auf den Zugverkehr in NRW. (mit dpa)

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