Düsseldorf. Ab 2025 soll die Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW nicht mehr wie gehabt gefördert werden. Das ändert sich nun für die Verbraucher.
Fragen rund ums Energiesparen oder effizientere Wohnen haben sich in den vergangenen Jahren viele Menschen gestellt. Abhilfe konnten dabei oftmals die Beratungsangebote der Verbraucherzentrale NRW schaffen. Ab dem nächsten Jahr könnte sich der Service für Ratsuchende nun ändern.
Seit Anfang 2023 hatte die Landesregierung das Beratungsangebot im Bereich Energie der Verbraucherzentrale mit sieben Millionen Euro zusätzlich pro Jahr gefördert. Damit soll zum Ende dieses Jahres Schluss sein. „Seit dem Ende der Energiekrise hat sich die Preissituation am Energiemarkt mittlerweile stabilisiert, sodass für 2025 keine erneute Förderung über den in der mehrjährigen Vereinbarung festgelegten Betrag hinaus vorgesehen ist“, bestätigt ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums.
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Bis Ende 2025 sichere dann noch die mehrjährige Vereinbarung zwischen Verbraucherzentrale und Landesregierung die jährliche Unterstützung eines Energieberatungsangebots der Verbraucherzentrale in Kommunen mit rund 1,32 Millionen Euro ab, so der Sprecher weiter.
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Bei der Verbraucherzentrale NRW sorgt das für Unmut: Durch den kompletten Wegfall der Mittel würde laut Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, die gesamte Arbeit der Verbraucherzentrale NRW im Themenfeld ‚Energetische Sanierung‘ außerhalb der kommunal finanzierten Beratung beendet.
„Das betrifft zum einen jährlich mehr als 2000 Fachvorträge für Verbraucherinnen und Verbraucher und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit insgesamt rund 60.000 Teilnehmenden, mehr als 200 landesweite Aktionen auf Messen und öffentlichen Veranstaltungen, eine weit angelegte Öffentlichkeitsarbeit im digitalen und analogen Bereich.“ Außerdem würde die Bildungsarbeit im Energiebereich, bei der 250 Schulen mit Bildungsangeboten zum Thema Energie versorgt werden, entfallen. Betroffen seien 82 Mitarbeitende.
Die Stellen der Energieberaterinnen und -berater der Verbraucherzentrale seien hingegen nicht von dem Wegfall betroffen: „Die Zuwendungen haben bislang zentrale Angebote für ganz NRW sowie die Hintergrundarbeiten für die kommunalen Energieberater:innen finanziert. Die Stellen der Energieberater:innen sind dagegen nicht aus diesen Mitteln bezahlt.“ Beratungsstellen blieben erhalten.
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Die endgültige Entscheidung über den Wegfall der Mittel stehe noch aus. Derzeit führe die Verbraucherzentrale NRW Gespräche mit der Politik, „um auf die Konsequenzen der wegfallenden Zuwendungen hinzuweisen.“ So sei die Nachfrage nach Themen des Energiemarkts, des Energierechts und nach Energieberatung nach wie vor sehr hoch. „Insgesamt hatten wir allein im ersten Halbjahr 2024 bereits insgesamt über 14.000 Anfragen für Energieberatung, davon jeweils mehr als 4000 zu Wärmepumpe/Heizungssystem, über 4000 zu Photovoltaik und fast 3000 zu Modernisierungen der Gebäudehülle.“