Rund um Amsterdam. Nicht nur in Amsterdam gibt es einiges zu entdecken. Auch die Region rund um die Metropole hat einiges zu bieten und ist einen Besuch wert.
Um Amsterdam wirklich zu erleben, sollten Reisende auch über die Stadtgrenzen hinausgehen und das Großraumgebiet von Amsterdam erkunden. In weniger als 30 Minuten erreicht man beispielsweise Einkaufsstädte wie Haarlem, Strände und wilde Dünen oder auch historische Hafenstädte. Um die Region genauer kennenzulernen, hat I amsterdam verschiedene Touren mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zusammengestellt. Unsere Redaktion hat sich die Tour zu den Schlössern und Gärten einmal selbst angeschaut.
Eine halbe Stunde von Amsterdam entfernt befindet sich das ehemalige Fischerdorf Huizen
Los ging es in Huizen, einem ehemaligen Fischerdorf an der Zuiderzee. Der Ort befindet sich eine halbe Stunde mit dem Auto vom Amsterdamer Hauptbahnhof entfernt. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist man etwa eine Stunde unterwegs. Im Nautischen Kwartier können Besucher historische Fischerboote bestaunen und durch den alten Dorfkern mit mittelalterlichen Bauernhäusern schlendern.
Innerhalb weniger Gehminuten gelangt man vom Nautischen Kwartier zur Botter-Werft. Dort können Reisende die Geschichte der Huizer Fischerei kennenlernen und eine Bootsfahrt auf einem original Huizer Botter machen. Von der Botter-Werft aus hat man einen direkten Blick auf die Kalköfen, in denen früher Muscheln aus der Zuiderzee zu Branntkalk verarbeitet wurden.
Vom Tafelberg aus hat man einen idealen Blick auf die berühmte Gooi-Schafherde
Huizen gilt zudem als „Hafen des Gooi“, denn: In Huizen befinden sich gleich vier Häfen – der städtische Yachthafen mit 200 Liegeplätzen im malerischen Herzen des alten Hafens, der Yachthafen `t Huizerhoogt (liegt direkt am Gooimeer), den Yachthafen Wassersportcentrum sowie den Städtischen Anlaufhafen.
Auch lohnt es sich, die Heidelandschaft und Wälder rund um Huizen zu erkunden. Vom Nautischen Kwartier aus erreicht man mit dem Fahrrad innerhalb von zehn Minuten das Naturgebiet Tafelbergheide. Dort befindet sich auch der Tafelberg, der höchste Punkt der Region Gooi. Von dort aus hat man mit etwas Glück auch einen Blick auf die berühmte Gooi-Schafherde, die dort in unterschiedlichen Bereichen der Heidelandschaft grast.
Vom Tafelberg aus erreicht man mit dem Fahrrad innerhalb von zehn Minuten die Stadt Laren. Dort gibt es „strohgedeckte Bauernhäuser“ (Häuser mit Stroh- oder Reetdach) zu sehen. Die Heidelandschaft hat zudem zahlreiche niederländische Künstler inspiriert.
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Für eine kleine Pause eignet sich der Brink Square in Laren. Dort befinden sich in den alten Bauernhäusern Cafés und Restaurants. Wer zudem Lust auf eine echte niederländische Spezialität hat, sollte am Poffertjes-Stand De Haan vorbeischauen.
Außerhalb von Amsterdam befindet sich in einer ehemaligen Villa aus dem Jahr 1911 ein Museum
Vom Brink Square aus erreicht man fußläufig innerhalb von fünf Minuten das Singer Laren Museum. Das Museum befindet sich in einer ehemaligen Villa aus dem Jahr 1911, die vom amerikanische Ehepaar Anna und William Singer errichtete wurde. Dort empfingen sie ihre Freunde, darunter viele Künstler. Gemeinsam brachten sie eine umfangreiche Kunstsammlung zusammen, die Werke aus der Zeit von 1880 bis 1950 von Künstlern wie Anton Mauve, Jan Sluijters, Kees van Dongen, Leo Gestel und Bart van der Leck sowie sieben Werke von Auguste Rodin umfassen.
Aktuell zeigt das Museum zudem noch bis zum 8. September eine Ausstellung mit Werken von George Hendrik Breitner (1857 – 1923), der als einer der bedeutendsten niederländischen Künstler des späten 19. Jahrhunderts gilt. Ebenfalls sind im Singer Laren Museum zurzeit Werke von Levi van Veluw zu sehen. Seine begehbaren Installationen, die noch bis zum 25. August ausgestellt sind, stellen inszenierte Welten dar.
Auch verfügt das Museum über ein Theater und über einen frei zugänglichen Skulpturengarten, der vom Landschaftsarchitekten Piet Oudolf entworfen wurde.
Das Amsterdam Castle Muiderslot steht selbst gar nicht in Amsterdam, sondern im unweit entfernten Ort Muiden
Auch ein Besuch in Naarden lohnt sich. Es befindet sich 25 Autominuten von Amsterdam sowie 15 Minuten von Huizen entfernt. Naarden ist eine der besterhaltenen Festungsstädte Europas und berühmt für ihr „Sternfestungsgitter“, das aus der Luft wie eine riesige Schneeflocke aussieht. Die Geschichte von Naarden wird im Niederländischen Festungsmuseum erklärt. Dort können Besucher auch alles darüber erfahren, wie die Soldaten Amsterdam und seine Umgebung vor Feinden schützten.
Ebenfalls rund 25 Minuten von Amsterdam entfernt befindet sich der Ort Muiden. Diese befestigte Siedlung nahe dem IJmeer stammt aus dem 10. Jahrhundert und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Fluss, historische Sehenswürdigkeiten und einen malerischen Hafen.
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In Muiden befindet sich zudem das Amsterdamer Schloss Muiderslot. Die Festung, die um 1285 von Graf Floris V. erbaut wurde, thront über der Mündung des Flusses Vecht. Bei einer Tour durch die Ritterhalle, die Türme, das Verlies und die Waffenkammer, können Besucher mehr über die Geschichte des Schlosses erfahren. Auch ein Besuch im Schlossgarten lohnt sich, bei dem man einen atemberaubenden Blick auf das Schloss hat.
Unweit von Amsterdam entfernt befindet sich die Ziegenfarm Ridammerhoeve
Als Nächstes ging es nach Amstelveen. Die Stadt befindet sich 25 Minuten mit dem Auto von Amsterdam entfernt, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln benötigt man etwa eine halbe Stunde. Amstelveen hat eine Vielzahl an Grünflächen, die ideal zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdeckt werden können. Auch ein Besuch der Ziegenfarm Ridammerhoeve lohnt sich. Dort leben rund 200 Ziegen. Besucher können ihnen in den Gehegen hautnah kommen, sie streicheln oder mit einer Flasche füttern. Im Hofladen verkaufen die Farmbetreiber ihre Ziegenmilch sowie Käse, Butter, Buttermilch, Joghurt oder auch Eiscreme, die aus der Milch produziert werden.
Von der Ziegenfarm aus gelangt man direkt zum Amsterdamse Bos. Der Wald erstreckt sich über 1000 Hektar und ist damit der drittgrößte Stadtwald weltweit, sogar größer als der Central Park in New York. Obwohl der Wald Amsterdamse Bos heißt, befindet sich der Großteil in Amstelveen. Der Park wurde in den 1930er Jahren angelegt. Die Bäume, die dort heute zu sehen sind, wurden komplett neu gesetzt.
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Und auch der See, die Brücken und der höchste Berg im Park (20 Meter) wurden von Menschenhand geschaffen. Neben der Möglichkeit im Sommer im großen See zu schwimmen oder Boot zu fahren, gibt es zudem Bereiche, in denen gegrillt werden darf sowie ein Open Air Theater.
Wer zudem einen besonderen Restaurantbesuch erleben möchte, der ist im Restaurant Anna genau richtig. Dieses befindet sich in der ehemaligen St. Anna Kirche, die vom Amsterdamse Bos aus entweder per Fahrrad oder zu Fuß erreicht werden kann (Die Dauer variiert je nach Standort). Die Bar und die Tische befinden sich im Kirchenraum, wo sich normalerweise die Sitzbänke befinden. Im Altarraum kann man zudem große Boiler bestaunen, denn: Das Restaurant verfügt über eine eigene Brauerei. Bierliebhaber können dort einige der zahlreichen Biersorten probieren.
Aber Achtung: Das Restaurant hat montags und dienstags geschlossen, mittwochs bis freitags öffnet es jeweils von 15 bis 23 Uhr, samstags von 14 bis 23 Uhr und sonntags von 14 bis 20 Uhr.
Unsere Reise wurde von I amsterdam unterstützt. Diese und weitere Touren mit anderen Themenschwerpunkten gibt es unter www.iamsterdam.com/en/explore/area. Übrigens: Es gibt auch die I amsterdam City Card, mit der man Eintritt zu einigen Sehenswürdigkeiten sowie in über 70 Museen bekommt. Auch die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, eine Grachtenrundfahrt sowie Mietfahrräder sind inklusive. Weitere Infos unter www.iamsterdam.com.