Schermbeck. Wie auch schon in der Vergangenheit wurde 2024 wieder viel über die Mittelstraße in Schermbeck diskutiert. Was alles passiert ist.

Die Mittelstraße sorgt in Schermbeck schon seit Jahrzehnten für Uneinigkeit. Sie ist eines der am häufigsten diskutierten Themen im Jahr 2024. Die Verkehrsführung im Zentrum Schermbecks beschäftigt die Politik und die Bürgerinnen und Bürger. Dabei sorgten die Verkehrsversuche für hitzige Debatten im Rat, Proteste auf den Straßen und Streit in der Gemeinde. Sie fanden im Rahmen des Mobilitätskonzeptes, welches den bis 2030 zu erwartenden Verkehr um die Hälfte reduzieren soll, statt. Im Februar verursachten ein Rohrbruch und die damit einhergehenden Reparaturmaßnahmen für neuerliche Verkehrsbehinderungen

Ende September 2024 endete der Freiraumplanerische Wettbewerb rund um die künftige Gestaltung der Mittelstraße und es wurde ein Gewinner gewählt. Danach beschäftigt sich die Schermbecker Politik erneut mit der schwierigen Frage, wie nach Abschluss der Verkehrsversuche eine Variante ausgewählt werden soll. Die CDU, die Partei und SPD hatten ursprünglich einen Antrag gestellt, nachdem über die Konzepte per Ratsbürgerentscheid abgestimmt werden sollte. Davon nahmen die drei Parteien im Dezember jedoch wieder Abstand.

Kein Ratsbürgerentscheid in Schermbeck

Für den Ratsbürgerentscheid wäre es notwendig gewesen, dass sich im Rat eine Zweidrittel-Mehrheit für eines der unterschiedlichen Verkehrskonzepte entscheidet. Über diese hätten die Bürgerinnen und Bürger dann per Ja-Nein-Frage abstimmen können. Die Grünen prangerten darauf hin an, dass sie vorn herein davor gewarnt hatten, dass eine Auswahl mehrerer Optionen bei einem Ratsbürgerentscheid nicht zulässig sei. Bei der letzten Ratssitzung des Jahres kam der Ratsbürgerentscheid deshalb vorerst wieder vom Tisch. Und es wurde klar, wie groß der Unmut der Schermbecker und Schermbeckerinnen beim Thema Verkehrskonzept mittlerweile ist.

Das Projekt Mittelstraße befindet sich noch lange nicht auf der Zielgeraden. Bisher gibt es weder eine belegbare Summe für die Kosten der Neugestaltung der Straße noch einen Entscheid zum Verkehrskonzept selbst. Darauf hofft Bürgermeister Mike Rexforth im Jahr 2025. Und wenn die Bürger mit der vom Rat getroffenen Entscheidung nicht einverstanden sind, dann können sie ein Bürgerbegehren anstreben und so letzten Endes doch einen Ratsbürgerentscheid erreichen. Jedoch nur zur Variante, die dann zur Diskussion steht. Es bleibt also spannend auf der Mittelstraße.