Hamminkeln. Beim Weihnachtskonzert in der Brüner Dorfkirche präsentierten der Niederrheinische Kammerchor und der Kammerchor Rheinland anspruchsvolle Werke.

Eine vorweihnachtliche Zeit ohne Gesang ist kaum vorstellbar. Die Adventszeit und das Singen sind untrennbar miteinander verbunden – bilden eine harmonische Einheit. Seit Beginn des Christentums wird die frohe Botschaft mit Gesang gefeiert und verbreitet und gilt als höchste Form des Gotteslobs.

In der voll besetzten evangelischen Dorfkirche Brünen gab es am vergangenen Samstag ein ganz besonderes Chor-Konzert. Gemeinsam sangen der Niederrheinische Kammerchor unter der Leitung von Peter Winking und der Kammerchor Rheinland „Cantare et Sonare“ mit seinem Dirigenten Willem Winschuh. Neben diesen beiden Chören wirkten auch noch einige Solisten mit. Dazu gehörten Sopranistin Anne Wefelnberg, der Tenor Peter Winking, Isabel von Jakubowski am Klavier sowie Dave Tchorz am Saxophon. Die wunderbar registrierte Orgel spielte Willem Winschuh.

In der verdunkelten Kirche herrschte gleich zu Anfang andächtige Stille, als der Tenor ein Solo zu singen begann. „Sei gegrüßt, du edle, du herrliche und unberührte Magd, du bist der Augenkern der Keuschheit, du bist der Mutterboden der Heiligkeit, der Gott gefallen hat!“ hieß es da.

Weihnachtslieder und lateinische Werke

Der durch den Kammerchor Rheinland gestaltete Auftakt, zeichnete die Reise und Geschichte Marias gemäß der Abfolge des Lukas-Evangeliums musikalisch abwechslungsreich nach. Einige Chorwerke werden den Zuhörerinnen und Zuhörern wohl weniger bekannt gewesen sein, da sie in lateinischer Sprache vorgetragen wurden. „Alma Redemptoris Mater“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina war einer dieser Titel. Es erklang auch ein „Ave Maria“, dieses Mal jedoch von Tomás Luis de Victoria. Es gab auch Kompositionen von Hans Leo Haßler und Eduard Karl Nössler zu hören.  

Bei Gabriel Fauré´s „Messe basse“ in den vier Sätzen Kyrie, Sanctus, Benedictus und Agnus, kam der Sopran von Sängerin Anne Wefelnberg besonders gut zur Geltung. Dabei wurde sie von einem kleinere, reinen Frauenchor und dem Klavier begleitet. Mit „Maria durch ein Dornwald ging“ sowie einer Vertonung von Andreas Hammerschmidts „Machet die Tore weit“, wurden auch zwei bekanntere Weihnachtslieder gesungen. Der Niederrheinische Kammerchor bot ebenfalls mehrere Stücke in lateinischer Sprache dar.

A-cappella-Gesang in Hamminkeln

Was an diesem Konzertabend besonders hervorstach, waren die vielen Chorwerke, die allesamt a cappella gesungen wurden. Beide Chöre waren von den musikalischen Leitern gut einstudiert worden. Das konnte man beim gemeinsamen Singen von Johann Eccard´s „Übers Gebirg Maria geht“ hören und auch empfinden. Zoltàn Kodály, James Macmillan, Howard Helvey, Gottfried August Homilius und John Stainer waren ebenfalls großartige Komponisten, deren Werke bei diesem Konzert vom Niederrheinischen Kammerchor intensiv vorgetragen wurden. Auch dieser Chor sang mit „Was soll das bedeuten“ ein traditionelles Weihnachtslied.

Für den Schluss hatte man sich das Weihnachtslied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ nach dem Choral von Philipp Nicolai und dem großen Thomas-Kantor Johann Sebastian Bach ausgesucht. Die Besucher wurden eingeladen, mit den Chören mitzusingen, was auch getan wurde, nachdem die dunkle Kirche erleuchtet und damit die Programmhefte lesbarer wurden. Für alle Mitwirkenden gab es dann den verdienten Schlussapplaus.

Die Kammerchöre

Der Niederrheinische Kammerchor existiert seit 2000 und wurde von Professor Stephan Görg gegründet. Der Chor besteht aus etwa 25 Amateursängern und Amateursängerinnen aus Wesel, Bocholt und Moers. Geleitet wird die Gruppe seit 2020 durch Peter Winking. Ihr Repertoire besteht aus geistlicher wie weltlicher klassischer Musik.

Den Kammerchor Rheinland „Cantare et Sonare“ gibt es seit 2018. Gegründet wurde das Vokalensemble unter der Leitung von Willem Winschuh. Die Schwerpunkte des Kammerchores lieben bei der vokalen Musik aus Renaissance, Frühbarock, Romantik und Moderne sowie Werken mit Orchester.