Wesel. Die Erneuerung zweier Straßen am Marien-Hospital Wesel ist abgeschlossen. Trotz einiger Hürden sind die Arbeiten schneller beendet als geplant.

Während im Rathausviertel an der Ritterstraße und am Flesgentor noch für Monate die Bagger rollen, sind sie im Altstadtviertel nahe dem Marien-Hospital wieder abgezogen: Nach fast zwei Jahren Bauzeit ist die Straßensanierung im Bereich Pastor-Janßen-Straße und Kaldenberg abgeschlossen. Nicht nur Anwohner, auch Mitarbeitende und Besucher des Krankenhauses können aufatmen, denn die Zufahrt und das Parken waren während der Bauzeit aufgrund der Sperrungen erschwert.

Trotz einiger Probleme konnten die Arbeiten gut ein Jahr schneller erledigt werden als geplant. Die erste Hürde war ein Bombenverdachtsfall auf der Pastor-Janßen-Straße in unmittelbarer Nähe zum Hospital. Dort mussten im Zuge der Sondierungsarbeiten alle Leitungen im Bereich des Bohrrasters entfernt und später wieder installiert werden. Eine Weltkriegsbombe steckte zum Glück nicht im Boden, nur Metallteile wurden bei der aufwändigen Suche entdeckt.

Wesel: PK „Kaldenberg- und Pastor-Janßen-Straße im neuen Glanz“
Die Erneuerung der Pastor-Janßen-Straße und der Straße Kaldenberg in der Stadtmitte ist abgeschlossen. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

Ein Stück weiter stießen die Arbeiter auf noch etwas anderes: Alte Mauern und Gewölbe aus dem Mittelalter kamen ans Tageslicht. Sie gehörten vermutlich zu ehemaligen Wohnhäusern aus dem Mittelalter. Die denkmalgeschützten Funde wurden archäologisch dokumentiert und im Boden belassen. „Das war schon eine organisatorische Herausforderung“, resümierte Projektleiterin Margarete Strempel die beiden ungeplanten Entdeckungen.

Kanäle in Wesel sollen Starkregen besser aufnehmen

Wie bei anderen Straßensanierungen in der Innenstadt wurden nicht nur die Straße selbst, sondern auch die Kanäle erneuert, die an dieser Stelle aus der Nachkriegszeit stammen. Wie Matthias Stump von den Weseler Stadtwerken berichtet, sind die neuen Regen- und Schmutzwasserkanäle nun besser für die häufiger auftretenden Starkregenfälle gerüstet: Mit einem Innendurchmesser von 1,20 Meter sind sie mehr als doppelt so groß wie die alten Kanäle. Auf 700 Metern sind die unterirdischen Leitungen erneuert, teilweise mussten zugleich auch Gas- und Wasserleitungen neu verlegt werden.

Die beiden jetzt grau gepflasterten Straßen sind nun verkehrsberuhigt und bieten etwas weniger Parkraum als früher: Am Kaldenberg gibt es nur noch 22 Parkplätze – vorher waren es 27. Die Pastor-Janßen-Straße hat 18 statt wie bisher 24 Stellflächen. Dafür sind beide Straße mit Bäumen bepflanzt. Säulenulmen werden die Pastor-Janßen-Straße und Säulenahorne den Kaldenberg begrünen, in den dazugehörigen Beeten wachsen Storchenschnabel und Goldfinger. Die Bäume wurden so ausgesucht, dass sie auch mit Wärme und Trockenphasen zurechtkommen, erklärt ASG-Leiter Michael Blaess.

Die Sanierungsarbeiten im Altstadtviertel gehen damit auf das Ende zu. Als letzte Straße wird noch die Honerbachstraße saniert. Die Planungen laufen, im kommenden Jahr werden die Arbeiten beginnen. Acht bis zwölf Monate später soll laut Planungen auch die letzte Maßnahme beendet sein.

Maßnahme kostet rund 3,5 Millionen Euro

Die Sanierungsmaßnahmen im Altstadtviertel sind 2014 mit der Umgestaltung des Entenmarktes, der Rheinstraße sowie der Rheintorstraße gestartet. 2021 waren die Kurze Straße und der Mühlenberg dran.

Die Baumaßnahmen im Bereich Pastor-Janßen-Straße und Kaldenberg kosten rund 3,5 Millionen Euro. Kanalbau- und Leitungsarbeiten schlagen mit rund 2,5 Millionen Euro zu Buche, für den Straßenbau wurden rund 970.000 Euro eingeplant. Die Stadt beabsichtigt, nach Abschluss aller Maßnahmen einen Antrag auf Entlastung der Anlieger zu stellen.