Wesel/Hamminkeln. Für den ausgesetzten Papagei Harald interessieren sich viele Menschen – auch weit über den Niederrhein hinaus. Wie es mit dem Vogel weitergeht.

Graupapagei „Harald“ hat sich schon gut im Weseler Tierheim eingewöhnt. Der Vogel wurde vor rund einer Woche vor dem Netto in Hamminkeln ausgesetzt. „Man merkt, dass er besonders bei den Menschen, die er öfter sieht, immer zutraulicher wird und er liebt es, gekrault zu werden“, sagt Daniela Möllmann lächelnd während sie mit dem Zeigefinger über den Kopf des Vogels streicht. Das Tierheim freut sich über das große Interesse an seinem Schicksal – allerdings wird darum gebeten, vorerst keine Adoptionsanfragen mehr für Harald zu stellen.

„Zusammengezählt waren es bestimmt an die 100 Anfragen, per Telefon, E-Mail und Facebook“, berichtet Möllmann. „Es war wirklich Wahnsinn.“ Deutschlandweit werden, wie sie berichtet, sehr viele Papageien vermisst. „Wir hatten sogar Anfragen von Menschen aus Bayern, die ihren Papageien schon lange suchen und hoffen, dass es ihrer seien könnte“, sagt sie. Die ganzen Anfragen müssen erstmal gesichtet werden.

Das Tierheim Wesel ist auf Spurensuche

Herauszufinden, ob es sich bei Harald um eines der vermissten Tiere handelt, ist nicht einfach. Das Ergebnis der Blutuntersuchung zur Geschlechtsbestimmung steht noch aus und dadurch, dass er nicht gechippt ist, kann man ihn nicht zuordnen. „Letztendlich sind die einzigen Hinweise, was er spricht und was er kennt“, erklärt die Tierheimmitarbeiterin. Allerdings sind die Phrasen, die Harald bisher von sich gegeben hat, größtenteils solche, die fast alle Papageien kennen. „Alles andere ist noch relativ unverständlich.“

Wie es jetzt mit Harald weitergeht? Erstmal müssen die vier Wochen Fristzeit verstreichen, bevor er offiziell weitervermittelt oder in eine Pflegestelle gegeben werden darf. Dafür muss er dann erstmal beringt und ordentlich angemeldet werden.

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