Wesel. 40 Millionen Euro soll das neue Kombibad am Rhein in Wesel kosten. Liefe alles nach Plan, wäre die neue Freizeiteinrichtung Ende 2023 fertig.


Keine Frage, das, was Heinrich Brinkhus vom
Büro Geising + Böker Architekten GmbH
mit Sitz im niedersächsischen Vechta dem Ausschuss für Stadtentwicklung als Planung für das Rheinbadgelände präsentierte, begeistert sofort.

Hell, modern, durchdacht - so zeigt sich das seit langem angedachte Kombibad. Brinkhus selbst sprach im Städtischen Bühnenhaus von einer schönen Gesamtanlage, die nicht vermuten lässt, dass sie nachträglich angedockt wurde. Rheinbad, Hallenbad und Saunabereich wirken wie aus einem Guss.

Acht Trainingsbahnen


Drinnen befinden sich ein hundert Quadratmeter großes Kursbecken, ein ebenso großes Lehrschwimmbecken sowie ein Sportbecken mit sechs Wettkampf- und acht Trainingsbahnen. Es sei soviel Platz vorhanden, dass sechs Klassen gleichzeitig unterrichtet werden könnten, erläuterte der Badplaner.

Drinnen saunieren, draußen im Liegen entspannen. So könnte es demnächst neben dem Rheinbad aussehen.
Drinnen saunieren, draußen im Liegen entspannen. So könnte es demnächst neben dem Rheinbad aussehen. © Unbekannt | städtische Bädergesellschaft Wesel


Hinzu kommt das Familienbecken mit Erlebnisbereich, etwa mit Rutschen, Sprudelliege und Brodelbucht. 31 Grad Wassertemperatur inklusive. Es gibt viele Aufenthaltsflächen, vor allem im Eltern-Kind-Bereich, lichtdurchflutete Umkleiden, um zu einem Teil auf elektrische Unterstützung verzichten zu können, mobile Lifter, wobei das Sportbecken mit einem vier Meter tiefen Sprungbereich einen grandiosen Ausblick auf den Rhein bietet. Davor ist eine Terrasse, die den Übergang zum Rheinbad bildet.

Zudem soll es eine Hafen- und eine Panoramasauna, eine Soft- sowie Bootshaus- und eine Außensauna geben, dazu einen Massagebereich mit Gartenhof. Im Saunagarten ist ein umlaufender Weg sowie ein Teich geplant, darüber hinaus Räume mit Kamin und einiges in Sachen Umweltschutz, wenngleich der Bau nicht klimaneutral werden wird.

Begrüntes Dach

Aufs Dach könnte eine Begrünung sowie eine Photovoltaik- und Solaranlage. Nisthilfen, heimische Pflanzen, energiesparende Badewassertechnik und vieles andere mehr schwebt den Fachplanern vor.

Ein Animationsfilm ließ schon erahnen, wie schön es hier einmal werden soll. Der Preis dafür: knapp 40 Millionen Euro. Die Summe enthält bereits einen zehnprozentigen Sicherheitsbetrag.

„Wir sind jetzt in der Phase, wo man sagen muss: ;Das ist es’“, appellierte Ludger Hovest (SPD) in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Städtischen Bäder-Gesellschaft an seine politischen Mitstreiter. Wenn einmal der Sack zugebunden sei, dürfe es keine Nachforderungen mehr geben. Dies sei der Wurf für die nächsten 40, 50 Jahre. Das Bad werde über Wesel hinaus zum Anziehungspunkt.

Sauna als besonderer Pluspunkt


Auch Sebastian Hense (CDU) sieht das so. Es sei genau die richtige Entscheidung getroffen worden, das Bad so zu planen. Und zusammen mit dem Kämmerer werde man einen Weg finden, die Finanzierung zu stemmen. „Die Sauna ist noch mal ein ganz besonderer Pluspunkt.“


Ulrich Gorris (Grüne) zeigte sich auch begeistert, wenngleich die Klimaneutralität nicht zu hundert Prozent gewährleistet sei. Seine Kollegin Birgit Appels rechnete vor, dass 70 Bäume für den Bau wegfallen und dafür 140 neue gepflanzt werden müssten. Es sei aber mittlerweile schwierig, einen Platz für sie zu finden. Jürgen Lantermann (Wir für Wesel) bremste die allgemeine Euphorie am meisten: „Lasst uns alles, was Luxus anbelangt, auf Null drehen.“

Am Ende gaben alle dem Rat die Empfehlung, den Vorentwurf zur Kenntnis zu nehmen und der Ausschuss stimmte einhellig dafür, die frühzeitige Beteiligung im Rahmen der Bauleitplanung einzuleiten. Am 21. Dezember geht es im Bäder-Aufsichtsrat um die Finanzen. Läuft alles glatt, könnte das neue Kombibad Ende 2023 fertig sein, hieß es.

Noch mehr Zahlen und Fakten zum Kombibad

Der Saunagarten von oben.
Der Saunagarten von oben. © Unbekannt | städtische bädergesellschaft Wesel


Barrierefrei
soll das Kombibad werden und 168 Auto-Parkplätze, 268 Fahrrad-Parkplätze sowie eine Bushaltestelle mit Platz für drei Busse und einen Mitarbeiter-Parkplatz bekommen.


860 Umkleideschränke
sind im neuen Bereich vorgesehen, hinzu kommen noch die bereits vorhandenen aus dem Rheinbad.


Auch ein Gastronomiebereich
wird geplant - und das alles mit malerischem Blick auf den Rhein und die vorbeifahrenden Schiffe.