Wesel. Die Stadt Wesel verstärkt die stichprobenartigen 2G-Kontrollen. Von einem Bändchen-Modell für Geimpfte und Genesene halten die Händler wenig.

Seit vergangenen Samstag müssen auch die Weseler Geschäftsleute die Kunden am Eingang nach ihrem Impfnachweis fragen. Und die Umsetzung der 2G-Regel funktioniert bislang vorbildlich, wie Philippe Tenhaeff, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, bestätigte. Dem Inhaber des Bettengeschäfts seien keine Probleme zu Ohren gekommen. Auch in seinem Geschäft verhielten sich die Kunden „zu 99,9 Prozent“ vorbildlich und diszipliniert. Am Eingang werden die Kunden kontrolliert, dabei teilten sich die Mitarbeiter auf.

Corona-Kontrollen in Wesel: Stadtwacht unterwegs

Am Montag seien Mitarbeiter der Stadtwacht zur Kontrolle in der City unterwegs gewesen. Und just in dem Moment, als eine Kundin am Eingang kontrolliert worden sei, habe sie das Prozedere auch kopfnickend zur Kenntnis genommen. Es habe bislang nur zwei Fälle gegeben, in denen Kunden nicht geimpft waren und somit keinen Zutritt erhielten. „Der eine nahm es mit Humor, der andere wurde etwas lauter“, so Tenhaeff. „Aber insgesamt klappt es hervorragend.“

Deshalb halte Tenhaeff auch nichts von einem möglichen Bändchenmodell, wie es in Dinslaken im Gespräch war. Dabei würden die Kunden ihren Impfnachweis eben mit einem Bändchen bestätigen. „Davon halte ich nichts, die Sache ist auch rechtlich nicht einwandfrei geklärt.“ Noch am Montag habe Tenhaeff mit Thomas Brocker, Geschäftsführer von Wesel Marketing, über das Thema gesprochen. Das Bändchen-Modell war zuletzt bei der Weseler Kulturnacht angewendet worden, wo allerdings noch die 3G-Regel galt. „Das scheint aber keine Alternative zu sein, es läuft momentan eher unproblematisch“, so Brocker.

100 Kontrollen innerhalb einer Woche

Das kann Nicole Ruthert, Leiterin des Fachbereichs Ordnung bei der Stadt Wesel, bestätigen. „Am Montag haben unsere Mitarbeiter stichprobenartig kontrolliert und sensibilisiert.“ Insgesamt seien 50 Gewerbetreibende aufgesucht worden. Vom 8. Dezember an werde nun flächendeckend kontrolliert.

Zwei bis drei Teams sind dann unterwegs. „Man kann mit uns über den ganzen Tag verteilt rechnen“, versichert Nicole Ruthert. „Auch am Wochenende.“ In der vergangenen Woche gab es immerhin 100 Kontrollen. „Wir setzen aber in erster Linie auf Information.“ Denn die Händler seien gut aufgestellt, gut vorbereitet. „Es gab keinerlei Verstöße, wir haben gute Erfahrungen gemacht.“

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Auch die hiesigen Unternehmen sind zu Kontrollen verpflichtet. Die Firma Altana beispielsweise, die in Wesel mehr als 1000 Angestellte beschäftigt, hat über die Betriebsmedizin in den vergangenen Monaten vielen Mitarbeitern Erst- und Zweitimpfungen ermöglicht sowie Auffrischungsimpfungen angeboten. Für Anfang des Jahres 2022 sind weitere Boosterimpfungen geplant. „Darüber hinaus nutzen wir das mobile Arbeiten von zu Hause aus, aktuell auch wieder so intensiv wie möglich“, heißt es von Seiten der Pressestelle.

Auch die Bezirksregierung kontrolliert

Derzeit kontrollieren auch Beamte der Bezirksregierung verstärkt die Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes - aufgrund von aktuellen Beschwerden im Rahmen von Außendienstanlässen sowie als reine Kontrollen der 3G-Zutrittsbeschränkung in Betrieben.

Dabei werde „3G am Arbeitsplatz“ einschließlich der Dokumentationspflicht, der Umsetzung des Hygienekonzepts inklusive Verwendung von medizinischen Gesichtsmasken und der Umsetzung der „Homeoffice-Pflicht“ überprüft. Die Kontrollen erfolgen unangekündigt - werden also nicht vorher mit den Kommunen abgesprochen.

Hintergrund: Niag kontrolliert mit Sicherheitsdienst

Auch im ÖPNV gilt seit dem 24. November die 3G-Regel - und das wird bei der Niag regelmäßig stichprobenartig kontrolliert. Für Fahrkarten-, Masken- und 3G-Kontrolle hat das Unternehmen zusätzliche Security zur Unterstützung eingestellt, da die Fahrer und Fahrerinnen dies allein nicht leisten können.

Bisher, so Sprecher Michael Block, gebe es noch keine Zahlen zu Verstößen gegen die 3G-Regel. „Aber es wurden bislang glücklicherweise keine außergewöhnlichen Vorfälle gemeldet“, sagt Block.