Wesel. Beim Gang durch die Geschäfte in der Weseler Innenstadt fällt auf, dass die Kontrollen meist klappen. Auch viele Kunden reagieren entspannt.

Seit Samstag gilt im Einzelhandel die 2G-Regel. Und die kommt bei den befragten Geschäftsleuten in Wesels Innenstadt, die am Samstagmittag ganz gut besucht ist, gut an. Bis Dienstag, 7. Dezember, gilt noch eine Übergangsfrist. Bis zu diesem Tag kann in den Läden stichprobenartig kontrolliert werden. Ab Mittwoch, 8. Dezember, sollte dann niemand mehr ohne Kontrolle das Geschäft betreten können. Gut vorbereitet zeigen sich die Weseler Kaufleute und informieren auch die meisten Kunden. Fast an jedem Eingang ist ein Hinweis auf die 2G-Regel angebracht.

„Wir haben ja damit gerechnet“, sagt Karl-Heinz Haffke, Inhaber von Haffke Fashion. Er finde das Einführen der Regel richtig. Seiner Meinung nach schaden ungeimpfte Menschen der Gesellschaft. Sobald ein potenzieller Kunde das Fachgeschäft betritt, wird er freundlich nach dem Impfausweis und dem Personalausweis gefragt. Ab Mittwoch werde dann jemand direkt an der Tür stehen. Ob er Umsatzeinbußen befürchtet? „Jede Einschränkung bringt Umsatzeinbußen mit sich“, so seine Erfahrung.

Im Kaufhof werden die Kunden noch in zeitlichen Abständen und direkt beim Betreten des Geschäftes nach der Legitimation gefragt. Geschäftsführer Rolf-Peter Irrenberg erklärt, dass er im Allgemeinen eine entspannte Atmosphäre beobachte. Ganz wenige versuchten mit einem Test den Kaufhof zu betreten: „Bisher hat es aber beim Verwehren des Zutritts noch keine Probleme gegeben“, habe er festgestellt. Im Gegenteil, das Personal werde durchaus auch angesprochen, damit diese sich den Impfnachweis ansehen - viele Menschen wollten kontrolliert werden. „Gut, dass ihr das macht“, höre er oft. Die Frequenz der Kunden sei am Samstag ein bisschen weniger, aber deutlich spürbar nicht zu messen.

Einige wollen sich verstärkt im Internet umsehen

Schlangen gab es vereinzelt auch, wie hier vor Nanu Nana am Viehtor.
Schlangen gab es vereinzelt auch, wie hier vor Nanu Nana am Viehtor. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Bei Tchibo müssen die Kunden warten, bis sie am Eingang abgeholt werden. „Darauf hab ich jetzt keine Lust“, so eine Besucherin und dreht sich wieder um, da es einen Moment dauert, bis sie vom Personal gesichtet wird. Handy raus aus der Tasche, Handy rein, oder Impfausweis raus und wieder rein, das gefällt so spontan nicht jedem: „Das ist so lästig, dass man jetzt in jedem Geschäft aus- und wieder einpacken muss, aber es geht wohl nicht anders“, sagt Rositha Clerenboom, die unterwegs ist, um Geschenke zu kaufen. In Zukunft möchte sie sich deswegen verstärkt im Internet umsehen.

In den TEDI kommt jeder rein, kein Hinweisschild am Eingang und auch nach einer Viertelstunde Aufenthalt im Geschäft erfolgte hier bei niemandem eine Kontrolle des Impfausweises. Das Unternehmen H&M hat bereits Mitarbeiter zum Impfnachweiskrolle am Eingang abgestellt, bei C&A erfolgen sporadische Kontrollen, auf die am Eingang hingewiesen wird.

„Der Mensch brauch klare Linien“

Im Reno-Schuhladen steht ebenfalls eine freundliche Dame, die nach dem Impfausweis fragt. Niemand kommt unentdeckt an ihr vorbei. Rosetta Ueffing, Geschäftsführerin von Babiacki Braut- und Abendmoden ist froh, dass es nun die 2G-Regel gibt. Auch hier wird jeder, der Einlass begehrt, kontrolliert. „Der Mensch braucht eine klare Linie, dann klappt das auch“, ist sie überzeugt.